Der Dominikanerpater

Sonett zum Thema Gier

von  Matthias_B

Vicente pries dem Sonnengott die Schrift.
Der schlug sie auf und musterte behäbig
den bunten Letternsumpf. So, König, trifft
dich nicht das Wort des Herren? Weh, wie schäbig!
,

erfrug der Pater, doch der Inka schrie:
Ich weiß sehr wohl, was Gottes Schäflein pflegen,
benahmt ihr euch wie tandvernarrtes Vieh!

Auch diesem Mord verlieh der Mönch den Segen.

Und nun kniet er beim Lager der Indianer
in messerengen Fesseln auf dem Grund.
Nun denn, der hohe Herr Dominikaner
bekommt, was er stets sehen wollte, und

schon strömt der kochend heiße Goldesschein
in seinen Zitterblick zum Docht hinein.


Anmerkung von Matthias_B:

18.05.2012

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