Schatten auf dem Pfad

Rezension zum Thema Entwicklung(en)

von  Ganna

Wie wir den Stolpersteinen in unserem Leben ausweichen können


Für viele ist es selbstverständlich, dass unsere meisten Wünsche jederzeit erfüllbar sind. Scheinbar ist alles zu haben in unserer Gesellschaft. Doch lassen wir uns manchmal nicht viel zu leicht verführen? Wir wollen heilen, uns weiterentwickeln und geraten dennoch auf Abwege, die uns unser Ziel nicht erreichen lassen. Wie modische Kleidung unsere Körper verhüllt und ihnen nicht immer gut tut, können esoterische Bücher, Meditationstechniken und Glaubensrichtungen unsere Seele verschleiern und verwirren. Darum geht es in dem Buch „Schatten auf dem Pfad“ von Abdi Assadi.

Wir können meditieren, Hatha-Yoga probieren, Techniken erlernen, die uns in drei Tagen glücklich machen wollen oder über Nacht, uns von Heilkurs zu Lebensseminar bewegen, uns den modernsten Therapien aussetzen, Buddhafiguren in die Wohnung stellen und  nach Jahren bemerken, dass wir weiterhin dem Konsum frönen, wo wir doch das Gegenteil vorhatten. Auch in der Branche der Spiritualität geht es um Profit. Werbung bedient sich unserer Schwächen, nutzt unsere Ängste, Gier und Bequemlichkeit und verspricht, dass wir scheinbar ohne alle Anstrengung heil werden und erleuchtet, wenn wir nur dieses Produkt erwerben oder jenes Buch lesen. Klappt es mit der einen Methode nicht, flattern wir zur nächsten und bemerken nicht, dass wir wieder in der Falle sitzen und dem Konsum erlegen sind.

Gern halten wir an alten Verhaltensmustern fest; sie sind uns vertraut und wir fühlen uns wohl damit.
Es fällt uns leichter, eine alte Sucht gegen eine neue auszutauschen, als den Weg der Süchte endgültig zu verlassen. Die Angebote dafür sind vielfältig und reichlich. Ob Drogen, Sex, Fernsehen, Computer, Arbeit, Beziehung, Sport oder Meditation, alles kann zur Sucht werden. Auch was uns scheinbar erlösen will, kommt verführerisch bequem daher. Unser Ego nutzt unsere Schwächen und stellt sich vor unsere Wunden, als wolle es sie verteidigen. So lenkt es uns auf falsche Pfade, die eher unseren Süchten dienen, als unserem spirituellen Wachstum.
Dem Blick in den Spiegel der Selbsterkenntnis weichen wir oft unbewusst aus, da wir fürchten, sehen zu müssen, was uns nicht gefällt. Wir wollen so gerne vollkommen sein und haben Angst, zu erkennen, dass wir auf dem Weg dahin unserem eigenen Schmerz begegnen werden. Doch der heilsame Weg führt durch die Auseinandersetzung mit uns selbst, zu der der Schmerz dazu gehört. Alle scheinbaren Abkürzungen sind Fallen, die uns in die Irre leiten.

Niemand kann seinem Heilprozess dadurch ausweichen, dass er sich äußerlich dem spirituellen Weg verschreibt. Trotz aller Spiritualität hat jeder sein Schicksal und seine Lebensaufgaben, die es zu lösen gilt. Nur dieser Weg der Lösung, langwierig, individuell und auch schmerzhaft, wird schließlich zur Erlösung führen, Lösungen bringen und heilen, so dass wir, wenn dies gelingt, zu einem erlösten und heiligen Menschen werden.

Was bedeutet es, einen heilsamen, spirituellen Weg zu gehen?
Es ist ein Weg des Abschieds von unseren Süchten und Ablenkungen, von unserem Ego, das stets Aufmerksamkeit fordert und letztlich heißt es, nach und nach, sich von allen weltlichen Dingen zu trennen, ein Weg des Sterbens zu Lebenszeiten, der uns mehr und mehr zu uns selber führt, zur Reinheit unserer Seele.

Zufriedenheit ist immer die Zufriedenheit mit sich selbst, die Erfahrung der Einheit mit dem Hier und Jetzt.
Was wir suchen, das sind nur wir. Wir brauchen keine Bücher, Seminare oder riesige Buddhafiguren, wir brauchen nur uns, ohne alles, was im Außen zu finden ist und ohne alle Gedanken, die uns damit in Verbindung bringen wollen. Erst wenn wir unser Ego sterben lassen, das ständig etwas will und braucht, erst dann werden wir uns finden. Dieses Buch von Abdi Assadi ist ein hilfreicher Begleiter auf diesem Weg.



„Schatten auf dem Pfad“
Abdi Assadi
ISBN 978-3-89901-377-1

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