Fragment x

Kurzgeschichte zum Thema Abendstimmung

von  Kleist

Der Mond hing tief und silbern über der Stadt. Schon nach Mitternacht war's, der Schlaf hatte von den meisten Menschen Besitz ergriffen. Nur aus einem Zimmer glomm noch Licht: Der weise Doktor Fresenius blätterte bei Kerzenschein in einem vergilbten Palimpsest und übertrug die Zeichen vorsichtig auf die auf seinem Schreibtisch ausgebreitete Schriftrolle.
An einer seltsamen Konsonantenfolge stockte er und hielt einen Moment inne: sollte hier, so fragte er sich insgeheim, der ungenannte Name des fünfköpfigen Grämiums genannt sein, das bei der Schöpfung der mittleren Welt beratend beigestanden hatte und dafür zur Strafe vom Engel der Finsternis entzweigehoben worden war - noch dazu mit flammendem Schwert?
"Immerhin möglich", dachte sich der Gelehrte, tippte sich mit dem Ringfinger an die Stirn, zückte seinen Notizblock und übertrug die seltsame Zeichenfolge dort hinein.
Er würde der Sache nachgehen, so viel war gewiss...

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (15.06.13)
was ist nur ein grämium? die sich grämenden? lo

 Kleist meinte dazu am 16.06.13:
Das ist interpretatorisch freigestellt.
Graeculus (69) antwortete darauf am 17.06.13:
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 loslosch schrieb daraufhin am 17.06.13:
der hat auch geschrieben: dinge geregelt kriegen - ohne einen funken selbstdisziplin.

hört sich gut an.
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