troja

Epos zum Thema Mythisch

von  W-M

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über die gefalteten dächer
wirft der krieg girlanden
ayhan schläft seit tagen
ziehen schillerfalter ins gebirge
liegen tarnnetze über karawansereien
und in den ebenen flugabwehrraketen
ayhan geht im traum
nackt zwischen soldaten
schläft der halbmond
hören schmetterlinge
flüsternde stimmen in den bergen

drängen truppen
von allen seiten gegen die stadt
auch vom meer
täuschen weiße segel frieden vor
rudert ayhan ihnen entgegen
in simulationen
fällt soldaten das töten leicht
im häuserkampf richten sich die gefalteten dächer
noch einmal auf
später werden die dichter des landes
die schönheit der berge besingen
doch die schillerfalter kehren nicht zurück


Anmerkung von W-M:

.

jetzt in   Krautgarten Nr. 64, Forum für Junge Literatur, B-4780 St. Vith / Belgien (2014)

in  500GRAMM, 9, Juli 2014, Journal für Literatur und Graphik, Bonn

in  Wort_Zone - Magazin für neue Literatur, 1.0 - 2015, Klaus Isele (Hrsg.), Ars Littera, Stühlingen

bei  FIXPOETRY.COM

in  OSTRAGEHEGE, Heft I/2016 - Nr. 79, Zeitschrift für Literatur und Kunst, Dresden

bei  Levure Littéraire No. 12

auf  Signaturen Montags=Text 30.01.2017

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (20.08.13)
Die Verse evozieren aktuelle Kriegssituationen, etwa Afghanistan.

 W-M meinte dazu am 20.08.13:
ja, sicher, der trojanische krieg findet irgendwie immer irgendwo statt, als pazifist, der ich bin, kann ich das natürlich nicht zulassen und reflektiere darüber, als dichter, der ich auch bin, natürlich in lyrischer form. Danke für Deinen lieben besuch. herzlichst, werner

 EkkehartMittelberg (20.08.13)
Eine überzeugende fantasievolle Aktualisierung.
LG
Ekki

 W-M antwortete darauf am 20.08.13:
Danke! Ja, ich habe mir versucht vorzustellen, wenn das heute wäre, all diese unsäglichen heldengeschichten, an einem fürchterlichen krieg fest gemacht, mit vielen einzel- und gruppenschiksalen, emporgehoben durch einen dichter, mit göttern und schicksal im spiel usw. usw. Ich glaube, die Ilias könnte uns nicht mehr so recht gefallen, aber so, allles in grauer Vorzeit, in versmaßen verbrämt usw. ... nur über die Opfer, die Schillerfalter, wird immer noch zu wenig geredet. Danke nochmals für Deinen lieben Besuch. herzliche Grüße, werner

 SapphoSonne (20.08.13)
Aktuelles in ein trojanisches Pferd verpackt... Gut umgesetzt.
LG Sappho

 W-M schrieb daraufhin am 20.08.13:
Danke!

 Jorge (29.07.14)
Diese nicht enden wollenden Brandherde in unseren Tagen wühlen mich auch auf und machen wütend auf Kriegsgewinnler und Volksverhetzer.
Lernen die Menschen denn nicht aus der Geschichte?
Georg Herrmann

 W-M äußerte darauf am 29.07.14:
danke für den unterstützenden kommentar. ja, es soll ein antikriegsgedicht sein. als pazifist kann ich schlecht ein anderes schreiben. herzliche grüße, werner
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