Lehren und lernen

Satire zum Thema Schule/ Studium

von  loslosch

Excitat auditor studium (Ovid, 43 v. Chr. bis ~17 n. Chr.; Epistulae ex Ponto - Briefe vom Schwarzen Meer). Der (aufmerksame) Zuhörer beflügelt den Eifer. Oder, sehr frei übersetzt: Fleißige Hörer machen fleißige Lehrer.

Noch eine Henne-Ei-Debatte. Helmut Kohl, der sprachbegabte Altkanzler, würde sagen: Lehrer und Schüler befruchten sich gegenseitig. Gute Lehrer generieren gute Schüler, gute Schüler generieren gute Lehrer. Doch irgendwann hat alles einmal angefangen, erst gab es also die guten Lehrer und dann die guten Schüler; denn bekanntlich sind die ersteren älter als die letzteren. Obwohl: Die haben auch mal klein angefangen. Als Fazit bleibt: Immer kommt es auf den engagierten Lehrer an. Als Prüfkriterium für "gut" wähle man: Welcher Lehrer freut sich am meisten auf das tönende Pausenzeichen? Wer sich jetzt stark angesprochen fühlt, gehört ins Lager der schlechten. Freude mit bitterem Beigeschmack.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(10.03.15)
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 loslosch meinte dazu am 10.03.15:
die satire enthält (hoffentlich) versteckte wahrheiten ...

 TrekanBelluvitsh (10.03.15)
"Wenn ich faul war, schlugen mich die Lehrer. Manche Erwachsenen fanden das auch noch gut"

(sinngemäß) Augustinus; Confessiones

 loslosch antwortete darauf am 10.03.15:
ratzinger joseph ist ein fan von augustin. sein bruder georg, 91, hat manchen schüler verprügelt.

 Rudolf (10.03.15)
Von welchen LehrerInnen sprichst Du - jedenfalls nicht von denen in unserem Schulsystem? Die haben nur eine Funktion: unschuldige Kinder für den Kapitalismus gefügig zu machen. Wer nicht pariert wird aussortiert. Es reicht, wenn Lernende Interesse heucheln.

 loslosch schrieb daraufhin am 10.03.15:
zu einseitig. mein jüngerer sohn unterrichtet am gym. daher sehe ich mich gut informiert.

interesse wurde immer schon geheuchelt, oft mit erfolg.

 niemand äußerte darauf am 10.03.15:
Was Rudolf sagt trifft genau, Lo. Alles andere sind Illusionen.
Wer das nicht durchschaut hat, den hat das System bereits
weichgepinselt. LG Irene

 Regina (10.03.15)
Ich sehe die Schule wie ein Sandwich: von unten fordern die Eltern, von oben kommt Lehrplandruck. Die Schüler sind der Burger, der Lehrer das Ketchup, der den fragwürdigen Laden schmackhaft machen muss. Der eine hat da noch Würze, der andere ist überfordert.

 loslosch ergänzte dazu am 10.03.15:
aufgrund eigener uralter erfahrung und begleitung meiner söhne zum abi vermute ich: die überforderten waren es schon als junglehrer. (es sei denn, man kriegt eine äußerst inhomogene klasse.)
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