Das eigene Gesetz (Romanauszug)

Roman zum Thema Familie

von  PeterSchönau

Das eigene Gesetz - Die Schilderung einer nicht besonders liebenswerten Familie. Sie hat ihr eigenes Gesetz, das Gesetz der natürlichen Auslese, und für die Erhaltung des Familiennamens gehen ihre männlichen Mitglieder über (weibliche) Leichen. Sie scheren sich nicht darum, ob Gott die Sünden  der Väter bis ins dritte und vierte Glied heimsucht.
(ein Kapitelauszug)

Erinnerungen sind wie Fetzen eines Schleiers. Man sieht nur Bruchstücke. Diese Fotoalben sind wie ein Puzzle. Je mehr man in ihnen blättert, umso vertrauter werden einem die Figuren. Man erkennt Ähnlichkeiten mit sich selbst und dass man am Ende einer langen Entwicklung steht. Oder vielleicht doch nur an ihrem vorläufigen Ende, denn ich könnte Nachkommen haben. Noch ist es dazu nicht zu spät, auch wenn ich nicht die Absicht habe zu heiraten. Sollte ich keine Nachkommen haben, würde unsere Familie allerdings aussterben. Denn der Ehe meiner Urgroßeltern waren neben meinem Großvater nur noch drei überlebende Töchter entsprungen. Sollten sie geheiratet haben, hatten sie höchstwahrscheinlich den Namen des Mannes angenommen. Heute kann man natürlich durch die Annahme von Doppelnamen oder dadurch, dass der Mann den Namen der Frau annimmt, mehr für das Überleben des eigenen Familiennamens tun. Oder man hilft der Natur mit den modernen Techniken der künstlichen Befruchtung nach.
Meine Urgroßmutter war meinem Urgroßvater geistig überlegen. Sie interessierte sich für die Kunst im Allgemeinen und Musik und Literatur im Besonderen. Das heißt nicht, dass sie intelligenter als mein Urgroßvater war, aber sie hatte eine Intelligenz, die sich nicht auf materielle Güter beziehungsweise deren Vermehrung konzentrierte, während mein Urgroßvater alles dem Ziel der Vermehrung des persönlichen Wohlstands unterordnete. Er war ein harter Arbeiter und cleverer Geschäftsmann. Von ihm stammt der Spruch: Alle Mäuse lieben Käse. Was wahrscheinlich, um es mit Goethe auszudrücken, heißen sollte: Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles.
Sie waren fast vierzig Jahre verheiratet, als meine Urgroßmutter starb, und ich frage mich manchmal, was sie so lange zusammengehalten hat, wenn es wirklich wahr ist, was der Fürst in "Der Gattopardo" formuliert: Die Liebe, Feuer und Flammen während eines Jahres und Asche während dreißig.


Anmerkung von PeterSchönau:

Ein Roman, Titel "Das eigene Gesetz" - Geplantes Erscheinungsdatum 2015 (Verleger willkommen) - Die Schilderung einer nicht besonders liebenswerten Familie. Sie hat ihr eigenes Gesetz, das Gesetz der natürlichen Auslese, und für die Erhaltung des Familiennamens gehen ihre männlichen Mitglieder über (weibliche) Leichen. Sie scheren sich nicht darum, ob Gott die Sünden der Väter bis ins dritte und vierte Glied heimsucht.

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