One-Night-Stand

Alltagsgedicht zum Thema Mensch (-sein, -heit)

von  Annabell

Benebelt ging ich mit ihm mit
Beim klaren Denken gabs nen Schnitt
Ich torkelte lahm neben ihm
Fast willenlos - wo will er hin?
Meine Worte - wie ein Lallen
War ich auf ihn reingefallen?
K.-O.-Tinktur - worauf ich wette
Wir landeten in seinem Bette
Danach nahm er gezielt die Rute
"Komm schlage mich, du süße Ute!"
Gottlob war ich nun hell erwacht
Ich hab ihn schallend ausgelacht
"Das kannst du selbst an dir probieren
Mich wirst du nicht domestizieren!"
Ein One-Night-Stand - ich fiel drauf rein
Klappt das nur beim Betrunkensein?
Ich werde keinem was erzählen
Und mich nicht länger damit quälen

Als früh ich im Büro gesessen
Da hätt ich beinah mich vergessen
Auf meiner Schulter seine Hand
Sie war mir jahrelang bekannt
Er war mein Chef - auch in der Nacht
Mein Schlag hat ihm was klar gemacht
Er griff verdutzt an seine Wange
Und ich zögerte nicht lange
Ich wollte die Papiere nur
Scheiß Betriebsfest - Ärger pur
Ich könnte mir die Haare raufen
Ich werde niemals mehr so saufen
Es hat mich um den Job gebracht
Und das für eine trübe Nacht

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Kommentare zu diesem Text


 Songline (29.12.14)
Wenn man mit den Themen "Vergewaltigung unter KO-Tropfen" und "Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz" so umgeht wie Wilhelm Busch mit Max und Moritz, es nämlich fröhlich schwingend verreimt, ist das eine Verhöhnung aller Betroffenen.
Sätzer (77)
(29.12.14)
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 Annabell meinte dazu am 29.12.14:
Hallo Uwe,
gut, daß Du Dich so intensiv mit meinem Text befaßt hast. Du kennst Dich scheinbar mit der Dichtkunst aus. Ich dichte ja noch nicht lange, da holperts eben ein bißchen. Aber wer sagt, daß alles Geschriebene 100%ig sein muß? Ich werde über Deine Vorschläge nachdenken und danke Dir für die Anstöße.
Übrigens: einen guten Rutsch ins Jahr 2015 und weiterhin viel Spaß im KV wünscht Dir
Annabell

 Regina (31.12.14)
Was da irgendwie nicht ganz klar wird ist: waren es K.O-tropfen, dann wäre nämlich buchstäblich Bewusstlosigkeit eingetreten, oder war es "nur" ein Suff, der den Arbeitsplatz unter einem Chef gekostet hat, für den man ohnehin nicht arbeiten sollte. Man sollte aber auch nicht nur kündigen, sondern das Schwein anzeigen. Also, überleg dir das vllt. auch inhaltlich nochmal. LG

 Annabell antwortete darauf am 01.01.15:
Es war ein Stoff, um das Bewußtsein der jungen Frau kurzfristig auszuschalten. Bei KO-Tropfen wäre sie ja ohnmächtig und willenlos geblieben. Es scheint viele Arten der Betäubungsmittel zu geben. Es war gut, daß sie fristlos kündigte.
Dir ein gutes Neues Jahr und dankeschön für Deinen Kommentar..
LG Annabell
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