Muttertag.

Gedanke

von  Elén


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Muttertag.


Es ist das einzige Fenster eines Tages, das ungerahmt ist. Aus dem Fenster bricht Licht. Es gleißt und flammt hinaus in die Welt mit gelben und mit weißen Zungen, die warm sind und kühl und Quell der großen Liebe.

Aus dem Himmelsbogen hingen Trauben von Kirschblüten. Dicht. Auf den Zweigen lag Licht, das stumm war und in dem die große Weisheit schlief.

Ich ging mit kleinen Füssen den Hang hinauf, zog mit Händen den Schleier der Blumen zur Seite und schaute die Welt. – Das wird meine Mutter sein und das wird mein Vater sein. Jede Blume und jeder Halm richtete sich auf zur Freude.


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Kommentare zu diesem Text


 tulpenrot (01.05.15)
Ich lese den Text heute zum wiederholten Mal - und ahne, dass hinter dem für mich Rätselhaften eine erstaunliche Botschaft steckt - aber sie entzieht sich mir (noch).
Vielleicht ist ja mein Blick verstellt, der sich an zu schnellem Erkennenwollen orientiert hat?
LG
tulpenrot
Sätzer (77)
(01.05.15)
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 princess (02.05.15)
Es gibt Texte, die kann ich nur so lesen, wie ich ein Bild betrachte. Beobachtend, ohne das Gesehene deuten zu wollen. Dies hier ist ein solcher Text.

Und mir gefällt, was ich sehe.

Liebe Grüße
princess

 sandfarben (07.05.15)
Einer der wenigen Texte, die ganz ohne Pathos diesen Tag, (Muttertag) einen Menschen, ein Gefühl beschreiben. Dafür ein großes Kompliment.
christa
(Kommentar korrigiert am 07.05.2015)
managarm (57)
(16.08.19)
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