Wanderer zwischen den Welten

Erzählung zum Thema Dank/(Un-)dankbarkeit

von  Mychinos

Was ein Wanderer ist? Das kann man kaum in Worte fassen. Es ist ja nicht so, dass man eines Morgen aufwacht und auf mystische Art und Weise plötzlich einer ist. Keiner der Wanderer wusste, dass er einer werden würde. Noch nicht einmal als es schon lange geschehen war. Es sind die ganzen kleinen Erfahrungen die wir machen. All das Wissen und die Erlebnisse die sich über Jahre hinweg anhäufen.

Wie es bei mir geschah? Am Anfang wahren wir Vier kleine Jungen, die eine so fremde wie auch magische Welt entdeckten. Wir wahren wie kleine Kinder, die dass erste mal Verreisen. Alles war so fremd und wundervoll einzigartig. Aber das Leben ist nunmal kein Kinderspielplatz. Wir brachten einige Prüfungen und Kämpfe hinter uns, Lernten, wurden mächtiger. Und immer hatten wir unser Ziel vor Augen: Mächtiger zu werden als unser Gegenspieler. Allerdings nahmen wir dafür viel zu viel in kauf. So kam es, dass wir den Äther entdeckten. Die Quelle all unserer Macht. Pure Magie, die wie eine Strom klaren Bergwassers die ganze Welt untergrub. Und bevor wir überhaupt eine Ahnung davon hatten, was das eigentlich bedeutet, hatten wir sie einem Wesen ausgeliefert, dass schlimmer war, als jeder Gegner denn wir uns nur hätten vorstellen können. 3 Jahre gab er uns, bevor er alles Vernichten wollte. Aber wir stellten uns der Herausforderung. Jeder auf seine Weise. Für uns war klar, sollte er wiederkehren, wollten wir ihm einen angemessenen Empfang bereiten.

Der eine Lernte die Fäden zu kontrollieren, die unaufhörlich an allen Menschen ziehen. Der Zweite wurde ein Meister der Kampfkunst, und brach alle Grenzen die den Menschen gesetzt sind. Ein Dritter enthüllte die Letzten Geheimnisse der Alchemie und erlangte eine übernatürliche Beherrschung über seinen Körper. Und ich? Ich verstand das Wesen der Magie. Nichts sollte mehr unmöglich sein, und so brachte ich den Menschen Leviathan, den Großen Willen. Ich einte sie zu einem Wesen und ein tiefer, innerer Friede sollte die nächsten Jahre das Wesen der Menschheit durchziehen.

Ein neues Zeitalter brach an. Doch bevor der Alltag Einzug halten sollte, kam der Senpai zurück. Jenes Wesen, dem wir unendliche Macht verliehen. Ein von Hass, unbändiger Wut und Wahnsinn zerfressener Moloch. Und wir stellten uns ihm. Wir kämpften erbittert, für all das was wir geschaffen hatten. Für eine ganze Welt. Wir brachten viele Opfer, doch am ende triumphierten wir. Alles stand uns offen. Ich muss zugeben ich erinnere mich nicht an viel aus dieser Zeit. Aber sie war großartig. Eine Zeit der Wunder und des Friedens. Ich weiß auch nicht was die anderen 3 taten. Aber letztendlich siegte der Verfall.

Die Menschen wurden aufsässig, schrien nach Freiheit. Dabei hatte ich sie nie zu irgendetwas gezwungen. Immer mehr warfen den Großen Willen von sich. Immer mehr spotteten der Legion, sie sei ein Widerlicher Knäul unnützer Tunichtgute und überhaupt, wenn man etwas erreichen wollte, das wert habe, dann müsse man es alleine fertig bringen. Bis es dann soweit war. Leviathan starb. Eine einzige Aura von Furcht, Wut und Ohnmacht umgab den einst so stolzen Großen Willen und mich in diesen Tagen.

Wir, die wir die Letzten wahren. Wir wussten, dass wenn der letzte Mensch den Großen Willen verneinen würde, sein Sein einfach verginge. Es war als würden sie einem Affen nach und nach das Gehirn auslöffeln. Und ich alter Narr konnte nur zusehen. Dann war es soweit. Dann war ich alleine. Rasend vor Wahnsinn wütete ich durchs Land. Sie sollten sehen was sie davon hatten, eine Utopie so gleichgültig Wegzuwerfen. Die Welt sollte brennen.

Von Zorn und Wahnsinn bis in die finsterste Finsternis der Seele getrieben, wollte ich, dass sie sich gegen mich verschworen. Ich wollte der Welt Nemesis sein, auf dass sie sich erneut zu einem Stamm, zu einem Volk, zu einem Körper zusammentaten. Nur um mich zu töten. Ich musste einsehen, dass sie es nicht konnten. So verschwand ich eines Tages einfach. Ließ alles hinter mir und wandelte einsam und vor Wahnsinn und Ohnmacht zersplitterten Herz und Geist durch die Nacht. Langsam, aber stetig ließen Wahn und Wut mit der Zeit von mir ab.

Ich beschränkte mich darauf, hin und wieder in das Weltgeschehen einzugreifen, bis ich letztendlich vollkommen Gleichgültig wurde. Dann passierte es. Ich wachte eines Morgens auf, und siehe da, ich bemerkte, dass ich auf mystische Art und Weise schon lange ein Wanderer geworden war.

Mit der Zeit, und vor allem mit Wachsender Macht, verliert man irgendwann den Blick für das Wesentliche. Am Ende bleibt mir nichts, und ich muss nun einsehen, dass ich immer noch der gleiche kleine Junge bin wie damals. Nichts hab ich noch.
Doch was soll ich sagen; Der Weg ist das Ziel. Ich habe keinen mehr, den meinen bin ich gegangen.

Heute will ich in stiller Lethargie und Depression einschlafen. Aber Morgen; Da fang ich von vorne an!


Anmerkung von Mychinos:

Entstanden ist dieser Text aus einer der Intensievsten Rollenspielerfahrungen die ich bis dato gemacht habe. Einen Sommer lang haben meine besten Freunde und ich uns eine Welt erschaffen, die eine kaum zu erklährende Magie besaß. Dies ist schlicht und einfach der Epilog meinse Characters auf diese Welt, den ich schrieb wie aus eigener Feder. Mag es auch kaum nachvollziehbar sein, ich wollte es teilen.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (04.08.15)
Herzlich willkommen bei kV, Mychinos!

Da dies hier ein Literaturforum ist, in dem mitunter ernsthaft zugeht, möchte ich jedoch auch um etwas Sorgfalt bei der Erstellung der Texte bitten...

Z.B. wenigstens eine Rechtschreibprüfung Deines Programmes über die Texte laufen zu lassen. Das erspart Dir die gröbsten Peinlichkeiten.
Graeculus (69) meinte dazu am 04.08.15:
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 Mychinos antwortete darauf am 04.08.15:
Danke für das Feedback.
Ich werde die Texte in den kommenden Tagen nocheinmal
überarbeiten. Es ist nun einfach so, dass es mich sehr unter den Fingern gejuckt hat, diese Text hier einzustellen. Da die Texte jewails innerhalb einer Art kreativen Schubes entschtanden sind, habe ich wenig Aufmerksamkeit auf die Rechtscheibung gelegt.
Dass ich das zumindest vor dem Hochladen hätte tun sollen ist klar. In diesem Sinne bitte ich um Nachsicht.
Cat (26) schrieb daraufhin am 10.08.15:
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 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 03.03.22 um 09:26:
Bis jetzt null Überarbeitung.


Wir wahren wie kleine Kinder.
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