Irgendetwas hat mich mitgenommen (2) - Wetter

Kurzgeschichte zum Thema Aktuelles

von  Inlines

Es war ungerecht. Während wir hier froren, saßen sie auf ihren Terassen, schlürften Erfrischungsgetränke und genoßen die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut. Während sie vor Ort waren, wo das Glück zuhause ist, mussten wir Alpenpässe überqueren und quengelnde Kinder ertragen um nur für 1-2 Wochen in den Genuss dieser Privilegien zu kommen.

Und dann diese alten Männer, irgendwo auf der Welt. Als ob sie mich verarschen wollten. Versteckte Kamera oder so. Diskutierten sie ernsthaft wegen 2 Grad Temperaturerhöhung? Ernsthaft? 2 Grad? Pah!!! - 15 würde ich nehmen! Ohne mit der Wimper zu zucken! Verdammt, ich warte darauf!

Sie suchten förmlich nach Problemen, sehnten sich danach, und irgendeiner aus der Spastengruppe würde IMMER ein Haar in der Suppe finden - und wenn dafür die Nudeln selber herhalten mussten. Sie laberten vom Co2-Ausstoß und historischen Klimaveränderungen während ihre Facebookprofile an die Kreidezeit und Mammutjagd erinnerten. Glaubten diese Luschen, dass Männer in der Kälte Lust auf Kindermachen hätten? Glaubten sie, das verschrumpelte Etwas da unten könnte die gravierenden Rentenprobleme lösen, von denen alle wußten, aber die meisten so taten als wäre das bloß Firlefanz?

Ich sah aus dem Fenster, der Verzweiflung nahe, den Tränen noch näher. Die vereinzelten Flocken, die aus unsichtbaren, leichtsinnigen Wolken glitten, wirkten wie ein Aufräumkommando, das per Fallschirm aufgebrochen war um meine verkalkten Tränenleitungen von Durchflußstörungen zu befreien.

Sie würden erfolgreich sein. Erfolgreich wie Meister Propper. In seinen besten Jahren.

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