des lebens sinn ODER graben ohne spaten

Sonett zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  harzgebirgler

des lebens sinn liegt darin zu verstehen / daß es nur anfängt weil ein ende ist / allein was anfängt kann zu ende gehen / das ist der fall wenn du am leben bist // was anfing einst versammelt sich im ende / es mündet quasi wie ein fluß ins meer / der quelle nah oh gehts noch sehr behende / der mündung zu aber weit langsamer // dazwischen liegen oftmals viele jahre / so fließt das leben hin dank/durch raum und zeit // altert der mensch kriegt falten graue haare // nimmt unwillig wahr seine endlichkeit - / nur selten sieht er die gewiß als segen / kein einspruch läßt sich wirksam wo einlegen---...man braucht zu diesem graben keinen spaten / auch detektor’n spür’n sinnesschatz kaum auf / wer danach gräbt ist immer gut beraten / nimmt er selbst bei enttäuschungen in kauf: // das ew’ge leben ist uns zwar versprochen - / für den der’s glaubt hat’s durchaus relevanz / versprechen wurden aber schon gebrochen / nicht stellenweise nur nein sogar ganz // drum gilt es sich des lebens zu erfreuen / solange eine/r noch am leben ist ein jedes jahr wartet wohl meist mit neuen // bereicherungen auf und die vergisst / man nicht mehr bis ans ende seiner tage / "und ferne steht des zweifels dunkle frage"*

[*Hölderlin, Aussicht]...

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