Mensa zur Universität des Saarlandes

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von  Oskar

Selten einen Ausflugsort erlebt, der von seinen Besuchern mit einer derartigen Begeisterung aufgesucht wird, wie die Uni-Mensa. Der Bus fährt circa zwölf Minuten. Am Fenster rauschen ein Wildpark, plus Wildrestaurant, ein griechisches Kulturzentrum, welch Oxymoron und andere Gebäude vorbei. Fahrstil des Busfahrers und Beschaffenheit der Straßen sorgen für leichte Übelkeit. Nicht schlimm. Beste Voraussetzung für ein Mensa-Mahl.

Gegen elf entkomme ich dem Massentransporter. Kam mir früher immer so vor, als fuhren alle zu einer Hinrichtung. Meine Begleitung, grade einer Verrückten entkommen, wie sie es wohl an jeder Uni gibt, die sich einfach neben einen setzen und ungefragt unzusammenhängendes Zeug von sich geben, wartet schon. Leichter Schauer überkommt mich. Vor Jahren mein Haupt-Habitat, heute ein Ort des Unbehagens. Es ist noch wenig los. Hocken alle in Vorlesungen. Jeder geschlossene Raum ist ein Sarg, fällt mir ein, behalte es aber für mich. Keine Lust auf sinnlose Gespräche, aber auf Hackstück mit Reis und Rahmsauce.

Wir wählen ein Platz am Fenster. Die ersten reinschlürfenden Gäste versprechen, nichts. Hohle Blicke, stur aufs Tablett gerichtet. Okay. Bei dem Anblick bleibt jedes Lustempfinden aus. Sollte aber, kommt man gerade aus der Höhle des Wissens, nicht etwas mehr vernommen werden, als knurrende Mägen? Mein Unwohlsein wächst. Neben Besteckgeklapper ist es ruhig, als wäre ein grauer Vorhang zwischen Teller und Münder gefallen.

Universitäten sind Karriererampen, klar. Klar ist auch, dass mit so einem Essen nicht viel kommen wird, außer ein Großraumbüro mit Excel-Tabellen und Bachelor Zeugnis an der Wand. Kurz bevor ich das Hackstück der Kanalisation überlasse, schiele ich nach links zum Gebäude des DFKIs, dann wieder zum Tisch nebenan. Hätte ich doch das Brathähnchen bestellt und etwas Anständiges gelernt.

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Kommentare zu diesem Text

toltten_plag (42)
(12.05.17)
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 Oskar meinte dazu am 12.05.17:
Nur wenn du kochst.
Festil (59)
(12.05.17)
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 Dieter_Rotmund (12.05.17)
"Die ersten reinschlürfenden Gäste versprechen, nichts."

Verstehe das Komma in diesem Satz nicht. Rest gerne gelesen, wenn auch etwas kryptisch ("DFKI").
toltten_plag (42) antwortete darauf am 12.05.17:
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 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 20.12.19:
Verstehe es weiterhin nicht, diese bescheuert gesetzte Komma.

Und wieso ist "griechisches Kulturzentrum" ein Oxymoron? Haben Griechen keine Kultur? Haben sie doch!

 Oskar äußerte darauf am 21.12.19:
Leichen fleddern?

Bezog sich auf Kulturzentrum, nicht auf griechisches. "Eine Kultur ohne Zentrum: vier philosophische Essays und ein Vorwort
Buch von Richard Rorty."

Zum Komma. Die ersten reinschlürfenden Gäste versprechen [Pause] nichts.

Wohne jetzt aber in Köln.
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