Sonnenbrot

Tagebuch zum Thema Geburtstag

von  Mondgold

Du hast mir einen Garten geschenkt
Mit Hortensien, Rosen und Jasmin
Einen Teich an dem ich bleiben kann
Eine Seerose die von dir erzählt
Manchmal kommt eine Amsel vorbei
sitzt dort am Rand und pickt
An einem halben Rosinenbrötchen
Das ich zurück gelassen habe
Die andere Hälfte aß ich in Gedanken an dich
Wir plaudern auch heute noch oft
Bis tief in die Nacht hinein
Und dann erinnere ich mich wieder daran
Wie die Welt in mir Wurzeln schlug
Als ich anfing in dir zu lesen
Blühte deine Heimat auf
Und meine Hände
Durchwühlten suchend mit dem Wind
Dein herbstgoldenes Haar
Nach jenem Lächeln
Das niemals müde wird
Auf unseren Zweiklang
Zu antworten

„Wie viel Sonnenblumen wünschst du dir
In diesem Jahr?“
Fragst du
Und ich denke lange darüber nach
Bücke mich nach einem Stein
Und wiege ihn in meinen Händen
Summend
Mit deinen späten Gedanken in meiner Brust
Werfe ich ihn in den Teich
Du lachst flammend auf
So hell
Dass mir plötzlich der Duft
Von reifen Äpfeln und Pflaumen
In die Nase steigt
Die wir im letzten Herbst
Von den Bäumen geholt haben.

„Kaum einer weiß
Wie lange ein Sommer geht
Wie lange er wachsen kann aus seinen Tiefen“ -
Flüstere ich
Doch du
Küsst mir die Lippen rot
Lächelst nur
Pflückst Himbeeren aus meinem Januar

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Kommentare zu diesem Text

wa Bash (47)
(15.04.18)
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