Luftbegräbnis

Text

von  Diablesse

Die Straßen glänzten silbern an dem Tag, an dem wir die Vergangenheit hinter uns ließen. Eine einsame Träne lief dem Bus, der uns gen Hauptstadt einer ungewissen Zukunft fuhr, zum Abschied über die gläserne Wange. Auf unseren hatten sich inzwischen Salzkrusten gebildet, wunderschöne Gebilde der Ausweglosigkeit. Statt feucht von der endlich eingestandenen Niederlage waren unsere Augen der Versteppung anheim gefallen und dörrten in ihren Höhlen wie der rissige Boden zu unseren wunden Füßen. Nachdem das grelle Blau zuvor ihr Äußeres reizte, traten nun rötlich die unzähligen geplatzten Träume zu Tage. Eigentlich farblos, waren sie sichtbar geworden, nachdem wir, jeder mit einem Dreizack bewaffnet, auf sie losgingen. Wir hörten erst auf zuzustechen, als wir von leblosen Traumfetzen völlig überzogen waren. Die Überreste haben wir in der Luft begraben. Ein Kleeblatt und eine Feder zieren die Stelle, an der der Plural starb.

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (07.08.18)
Klein aber fein.
Die Luft, der Ort der zerplatzten Träume!
Und ich wette, der Plural wird wieder auferstehen
LG TT
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