Musik auf und weiteratmen.

Text

von  Diablesse

Gesundheitstage. Krankentage. Zeit für ungesunde Tage. Zeit für nicht alles okay finden müssen. Zeit für das große Gefühlskotzen. Zeit, dem Druck im Brustkorb mit Nikotin zu begegnen. Die Gefühle wegrauchen, bis es brennt, nur anders. Zwischen Taubheit und Explosion wanken. Zeit, der Leere Raum zu geben. Greift geifernd um sich wie ein gieriges Tier. Zeit, auf die Frage, was man braucht mit vier Buchstaben zu antworten: Bier. Ja, es ist Werktag, ja es ist Nachmittag. Kein Grund für eine andere Getränkewahl.
Zeit, bei einem Fremden zu liegen. Nur ein paar Stunden. Nur liegen, nichts machen. Nur ein wenig Trost spüren. Schweigen, reden, egal. Nur was gegen die Taubheit.
Zeit für einen Spaziergang bei Sturm am Meer. Den kalten Wind im Gesicht, ordentlich auspeitschen lassen. Frieren, frieren. Innere und äußere Temperatur kalibrieren. Betäuben und enttäuben. Statt Tauben nur Möwen an diesem trostlos tröstenden Strand. Der ersten Wespe des Jahres viel Glück wünschen. Viel zu früh unterwegs, viel zu engagiert. Fliegen, fliegen und nichts als auf die Fresse fliegen. In Wespenoptik. Mit dem E-Scooter. Ganz egal. Aufschürfen, an der Oberfläche kratzen. Die Taubheit wegkratzen, wegschürfen wie Gold. Wertvoll, wertlos. Wundervoll.


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Kommentare zu diesem Text


 Redux (14.05.23, 11:30)
Bei all der Verzweiflung und Verdrossenheit schimmert in dem Text stets der Wunsch nach Licht und Leben hindurch...deshalb...

 Diablesse meinte dazu am 15.05.23 um 09:45:
Danke fürs Zwischen-Den- Zeilen-Lesen - und für den Kommentar!
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