Salat

Kurzprosa zum Thema Begegnung

von  Alex

Dieser Text ist Teil der Serie  Mit Menschen (Hinter dem Vorhang)
Sie ist immer unterwegs zu irgend einem Termin, ständig steht sie unter Stress. Sie kann es sich nicht leisten, zu spät zu kommen. Deswegen holt sie sich ihr Essen grundsätzlich aus der Packung, vom Imbiss, bei einer Burgerkette. Heute hat sie sich irgendwo irgendeinen Salat gekauft. Sie muss auf ihr Gewicht achten- Deswegen macht sie Diät. Das Zeug kann sie nicht ausstehen. Ohne wirklich auf den Geschmack zu achten würgt sie ihn hastig hinunter. Dann ruft sie sich ein Taxi. Schon wieder im Verzug. Im Einsteigen wischt sie ihre Hände unterbewusst am Sitz ab, woraufhin der Fahrer missbilligend mit dem Kopf schüttelt, aber nichts sagt.

"Die Reinigung übernimmt meine Firma", informiert sie ihn mit einem nachlässig gezogenen Lächeln und denkt sich: "Blödes Arschloch". Danach wechseln die beiden bis zur Geldübergabe kein Wort mehr.




Er hat viel Zeit, weil er sie sich nimmt. Das trägt es mit sich, dass er nicht viel Geld hat, weil er lieber durch die Wälder streift oder kleine Gassen in der Stadt neu entdeckt als jeden Tag arbeiten zu gehen. Wenn er Geld braucht, sucht er sich einen kleinen befristeten Nebenjob. Das reicht ihm zum Leben. Heute hat er sich bei dem kleinen Italiener um die Ecke einen großen Salat mit Mozzarella, Tomaten und Gurkenscheiben gekauft. Genüsslich betrachtet er jedes einzelne Stück ganz genau, bevor er es sich mit den Händen in den Mund steckt. Dann kaut er es lange und gründlich. Er mag den kleinen dicken Mann, der dort als Koch arbeitet.

Manchmal rauchen sie gemeinsam eine Zigarette, wenn der Betrieb gerade nicht so gut läuft und der Koch Zeit hat. Der Betrieb läuft oft nicht besonders gut, obwohl der Salat sehr gut schmeckt. Das liegt daran, dass Gino mit Geduld und Liebe an das Zubereiten geht und solche Dinge dann auch immer ein bisschen lange dauern. Nur wenige Menschen habe heutzutage so viel Zeit, darauf zu warten, dass ihr Essen fertig wird. Der Mann, der diesen Salat gerade isst, hat sie. Er isst gemütlich zu Ende und lächelt dann satt und zufrieden. Verdammt lecker.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (02.10.18)
Xenia, das ist halbwegs gut gemacht und erfreulicherweise schreibst Du mal über was außerhalb des Rotlicht-Dominanz-SM-Milieus, aber bitte lies' dir doch wenigstens ein Mal den Text durch, nachdem Du ihn eingestellt hast: "Manchem rauchen" ? "Der Betriebaift"? Darauf weist Dich auch jede Rechtschreibprüfung hin, Danke! Das hat der Text einfach verdient.

 Alex meinte dazu am 02.10.18:
Gleich. Das hab ich heute morgen um fünf verdammt breit geschrieben.
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