Der Alte vor dem Haus

Kurzgedicht

von  Macbeth

Auf einem Bänklein vor dem Haus
sitzt er und atmet - Jahr ein, Jahr aus.
Seine Lungen sind Feinstaub und Teer,
er läuft gemächlich seiner Zeit hinterher.

Sein Leben ist voll wie die Große Stadt,
wie Paris oder New York von oben bei Nacht
die Straßen sind Falten in seinem Gesicht
seine Augen überfluten den Asphalt mit Licht.
Vieles verändert sich wenn manches bleibt,
manches scheint ewig, and'res hat seine Zeit.

So sitzt er im Leuchtstofflampenschein
denkt manchmal im Stillen: was wird nach mir sein?
Von drinnen hört man ein Kichern, ein Schrei'n
Wenn Opa schnell stirbt, ziehen wir bald hier ein.


Anmerkung von Macbeth:

2015 - Mintraching

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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (25.02.20)
Das ist ein Sonett, bei dem mich die Assonanz "Stadt - Nacht" ebenso abschreckt wie die optische Darstellung, den Text zu zentrieren käme hier besser und vielleicht liegt es auch nur am Perspektivenwechsel, dass ich der Pointe nichts abgewinnen kann.
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