Der Buchbinder

Kurzgedicht zum Thema Krieg/Krieger

von  Macbeth

Der Zorn zerstäubt im Nebel und verfliegt.
"Die Parzen woben", sprach der Mensch, "den Krieg,
ein Netz aus Lebensfäden, rotem Schleim."

Ich geh ins Feld und hol die Früchte ein,
die unter kurzen, derben Seilen liegen,
aus Haut und Knochen siede ich den Leim.

Der Mensch schreibt Namen auf das Pergament,
die Seiten binde ich zum Totenbuch,
füg' Zukunft dem Vergangenen hinzu.

Ich siede Leim und binde die Geschichte,
der Mensch beschreibt die Seiten die ich klebe,
doch Göttinnen und Schicksal traf ich nie.

Solange frische Seiten, lose Enden
noch unverbunden blieben koch ich Leim.
Am Ende der Geschichte kann ich ruh'n.


Anmerkung von Macbeth:

Ungereimte Terzine

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (19.08.21)
Ein Buchbinder versucht den Parzen und der Moira Sinn abzugewinnen, aber es ist sehr schwierig.
LG
Ekki

 AZU20 meinte dazu am 19.08.21:
Ja, so ist es. LG
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram