Das Spiel ist aus

Innerer Monolog zum Thema Lebensbetrachtung

von  Shagreen

Gehe nicht über Los - ziehe nicht 4000 Euro ein.
Schau doch die Straßen an, die du hast. Du hast die Yorckstraße von früher, dann noch fast frisch die Dresdner Straße und dazwischen den Zeißigwald - ein zusammenhängendes Gebiet. Auf den beiden Straßen stehen Häuser, das eine Hotel auf der Dresdner ist kaum der Rede wert. Natürlich gehören dir die Objekte nicht, müssen sie auch nicht, wenn man nur darin wohnen will. Der Zeißigwald sollte so erhalten bleiben, ohne ihn für weitere Häuser zu roden. Außerdem befinden sich in der Gegend die Humboldt-Schule, das Fußballstation und die Psychiatrie, auch irgendwie zusammenhängende Einrichtungen - sie bedienen die gleiche Klientel, nur nicht gleichzeitig. Aber Lernen kann man in allen dreien, Fußballspielen auch und eine Therapie könnten sie auch alle anbieten. Zum Beispiel die Schule. Die diente im Ausnahmefall wie dem gegenwärtigen als Wahllokal für das versteinerte Demokratiegeschäft. Sinnvoller wäre doch, dass der Normalfall darin Einzug hält. Alle Bewohner der Straßen könnten sich darin einfinden, um ihre täglichen Dinge zu organisieren. Das Stadion könnte man für Auftritte für die ganze Stadt nutzen. Konzerte, Theaterspiele, Kino, ja auch Fußballspielen unter einem freien Himmel. Für die Psychiatrie würde es bald keine Verwendung mehr geben. Man könnte sie zu einem Stadtteiltreff umwidmen, auch um wieder alles zu planen und zu organisieren.
Also, auch wenn du keine Knete vom Staat, der Bank, kassierst, gehe nicht in das Gefängnis zurück, in das Hamsterrad mit seinen Hamsterkäufen. Du hast eine Freikarte. Spiele sie aus.


Anmerkung von Shagreen:

Laut Gottes Wort wird die Welt weiter ihre Runden auf dem Spielbrett drehen. Und für solche, die nicht mehr mitspielen wollen, wartet der Knast. Aber es gibt Schlimmeres.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (10.04.20)
Das wäre kein schlechter Text, wenn die Anmerkung nicht wäre...

Ohne Anmerkung drängt es sich sehr, sehr auf, dass das ein(e) Ossi geschrieben hat.
Nu, ich säh gerode: "gommt aus Sochsen" im kV-Brofil. Habischs doch gäwusst!

Kommentar geändert am 10.04.2020 um 09:15 Uhr

 Shagreen meinte dazu am 10.04.20:
Sorry, dass der Gottesbezug deine Schublade etwas durcheinander bringt.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 10.04.20:
Nun ja, du ziehst die Schubblade "Krimi" und darin funkelt es geheimnisvoll. Aber dann schlägst Du uns diese Schublade vor der Nase krachend zu und öffnest eine andere, in der nur ein altes, löchriges Kleid liegt ...
Schreib' doch mal Kurzes was aus dem DDR-Alltag, rein deskriptiv, das wäre spannend!

 Shagreen schrieb daraufhin am 10.04.20:
Es spricht Bände, dass du gern mehr über löchrige Kleider erfahren willst. Dazu habe ich aber schon genug Klotexte geschrieben (DDR/BRD-Alltag). Ich möchte lieber wieder vermehrt über Funkelndes schreiben wie meinen  Psalm 91.

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 10.04.20:
Missverständnis: Die Religion ist es, das alte, löchrige Kleid, die mich wenig interessiert. Bei Gelegenheit schaue ich mir mal Deine Klotexte an. Schöne Ostern an Ostsee, Elbe und Oder wünsche ich.

 Shagreen ergänzte dazu am 10.04.20:
Und Sozialismus oder soziale Marktwirtschaft ist kein Opium fürs Volk? Genau wie Ostern. Gute Zeit wünsche ich dir.
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