Nur ein Mädchen

Erzählung zum Thema Grenzen/ Grenzen überschreiten

von  Buchstabensalat

Der Geruch von Zimt steigt ihm in die Nase. Er liebt den Geruch von Zimt, es erinnert ihn an Weihnachten, an zuhause, an Bosnien. Doch jetzt verbindet er kein wohliges Gefühl mit diesem Geruch, jetzt überkommt ihn einfach nur Ekel. Er sieht vor sich auf dem Boden das kleine Mädchen, sie ist nicht schön anzusehen und doch fasziniert ihn etwas an ihrem Gesicht. Möglicherweise ist es die blutige Nase, aber so genau kann er es nicht sagen. Das Mädchen, sein Mädchen, hatte ein paar Minuten zuvor Zimt verschüttet. Dummes kleines Mädchen!
„Ich sagte doch du sollst aufpassen mit dem Zimt, du weißt das wir nicht mehr viel davon haben.“ Hatte er in harschem Ton zu ihr gesagt und drohend seine Faust gehoben. Das Mädchen zuckte zusammen und nässte sich plötzlich ein. Sie spürte wie der warme Urin ihre Beine hinunterlief und als hätte sie keinerlei Kontrolle über ihren Körper, lief immer mehr ihr Bein hinunter. Sie kannte das von ihrem Körper, manchmal machte er einfach was er wollte, egal ob sie damit einverstanden war oder nicht. Kontrolle hatte sie selten über irgendwas was sie betraf. Sie schämte sich jedes Mal dafür, aber immer, wenn sie sich einnässte, empfand sie den warmen Urin, der ihre Beine hinunterlief, irgendwie als beruhigend. Sie wusste aber natürlich das es widerlich war. „Jetzt stinkt es nach deiner Pisse und den Geruch von Zimt hast du mir für immer versaut. Du bist ekelhaft!“ Nun drohte er nicht an sie zu schlagen, er schlug dem Mädchen, seinem Mädchen, ins Gesicht. Sie ging zu Boden. „K.O in der ersten Runde,“ so hatte es sein Vater immer gesagt und so führt er die Tradition fort.
Nun steht er da, reibt sich seine Hand und hasst dieses Mädchen dafür, dass sie auf seinen Zimt gepisst hatte. Als er sich in der Küche umschaut, um sich von der Wut zu lösen, die ihn manchmal einfach so überkommt, fällt ihm ein das er schon lange nicht mehr für sich und sein Mädchen gekocht hatte.
„Wie wäre es mein Liebling, wenn ich uns beiden jetzt gleich was schönes koche?“ Fragt er, schaut das Mädchen dabei aber nicht an. Sie soll wissen das er noch sauer auf sie ist, aber ihr schon bald wieder verzeihen würde. Das kleine Mädchen nickt, obwohl sie weiß das er es nicht sehen kann und steht vorsichtig wieder auf. Ihre Knie zittern ein wenig beim Aufstehen, aber sie ist stark!
„Geh in dein Zimmer, aber geh vorher deine Pisse abwaschen und warte dann auf mich, ich komm dich holen, wenn ich fertig bin.“ Sie geht stumm, gehorsam und leise durch die Küche. Die Raufaser Tapete löst sich an manchen Stellen leicht von der Wand. Sie erinnert sich daran, dass sie manchmal in solch einer Ecke sitzt und mehr von der Tapete abknibbelt. Irgendwie beruhigt sie dieses Knibbeln. Die Einrichtung der Küche ist eher schlicht gehalten. Ein alter, quadratischer Eichenholztisch steht in der Ecke des Raumes, sodass zwei Leute an dem Tisch sitzen können. Dann eine Küchenzeile mit allem nötigen Inventar: Backofen, Herdplatten, Spüle, kleine Arbeitsfläche und eine Kaffeemaschine. Vor der Küchenzeile liegt auf dem Boden ein kleiner Läufer, der schon ziemlich besudelt ist von allen möglichen Essensresten. Sie glaubt an einer Stelle sogar Schimmel entdeckt zu haben.
Als sie den Weg zu ihrem Zimmer geht, bemerkt sie plötzlich einen warmen Lufthauch, der ihr sanft übers Gesicht weht. Sie schließt ihre Augen und spürt wie unter ihren Füßen auf einmal nicht mehr harte, kalte Fliesen sind, sondern sie spürt frisches, grünes Gras. Ihre nackten Zehen graben sich in die Erde hinein, als würde sie sich festhalten wollen. Sie wagt es nicht nach unten zu schauen, aus Angst nicht zu sehen was sie fühlt. Im Hintergrund hört sie ihren Vater noch mit den Töpfen und Pfannen klappern, jedoch rückt dieses Geräusch immer mehr in den Hintergrund. Stattdessen kann sie Wasser plätschern hören und sind das etwa Vögel, die da zwitschern? Mitten im Winter? Einen kurzen Augenblick versucht sie innezuhalten und den Moment zu genießen bevor sie ihn verjagt. Das Mädchen kann eine Eule hören, doch noch immer wagt sie es nicht die Augen zu öffnen. Sie hat zu viel Angst vor der Wahrheit, der Wahrheit sich einzugestehen das sie niemals in ihrem Leben an solch einem schönen, friedlichen Ort sein würde. Frieden und Schönheit gab es in ihrem Leben nicht. Als sie diesen Gedanken zu Ende geführt hat beschloss sie das hier zu beenden, um sich selbst nicht weiter zu quälen. Sie presst sich die Hände auf die Ohren, so fest, dass sie das Blut in ihren Ohren rauschen hören kann und dass es sogar wehtut und schüttelt den Kopf. Die klappernden Töpfe werden immer lauter und die Eule verschwindet im Hintergrund und auch das Zwitschern erlischt und es plätschert auch nichts mehr. Die kleinen nackten Füße finden keinen Halt mehr auf frischer Wiese, sondern stehen wieder auf kalten Fliesen. Als letztes verlässt sie der warme Lufthauch, der noch ein letztes Mal sanft über ihre Wange streichelt. Als wolle er ihr sagen: „Alles wird gut.“ Und dann ist auch der Lufthauch verschwunden. Nichts Warmes, friedliches umgibt sie mehr. Sie ist wieder in ihrer kalten Realität angekommen.
Als sie ihre Augen öffnet steht ihr Vater vor ihr. In der linken Hand einen Lappen der, nach abgestandenem faulem Wasser riecht und in der rechten Hand eine kleine, alte Gusseiserne Pfanne.
„Was stehst du hier so blöd herum? Ich habe dir doch gesagt was du tun sollst!“ Sie starrt immer demütig zu Boden, wenn er mit ihr spricht, aber als sie kurz in sein Gesicht blickt, sieht sie wie sich seine Nasenlöcher vor Wut immer weiter aufblähen. Seine Atmung wird schneller und seine rechte Hand umklammert fest die Pfanne. Auf seiner Hand zeichnen sich Äderchen ab. Das Mädchen weiß was sie erwartet, wenn sie nicht schnell reagiert. Sie ist darauf trainiert die Gefühlslagen anderer Menschen genau einzuschätzen und kann Stimmungen spüren wie kein anderer. Es ist Gabe und Fluch zugleich.
„Es tut mir leid, ich gehe schon.“ Sagt sie und macht sich besonders klein und demütig mit hinunter gezogenen Schultern auf den Weg in ihr Zimmer. Ihr Herz pocht bis zum Hals und sie hat für einen Moment Angst es würde gleich explodieren oder aus ihrer Brust herausspringen. Sie wagt es nicht sich umzudrehen, und versucht schnell aber nicht rennend der Situation zu entfliehen. In ihrem Kopf schwirrt nur ein Gedanke: Bitte komm nicht hinterher, bitte bitte nicht.
Sie betritt ihr Zimmer und schließt, weiterhin ohne sich umzudrehen, die Türe. Ihr ganzer Körper ist angespannt und fühlt sich an als würde er jeden Moment zerreißen. Wie paralysiert öffnet sie vorsichtig die Türe ihres Kleiderschrankes. Es ist ein zweitüriger Schrank aus Buchenholz. Unter den Schranktüren befinden sich noch drei Schubladen, die so lang sind wie die zwei Schranktüren. Sie schiebt ihre zwei braunen Jacken und einige Pullover zur Seite und klettert in den Schrank hinein. An der Innenseite der Türe ist eine kleine Schnur befestigt. Mit der zieht sie vorsichtig die Türe zu. Ihre linke Hand dämpft beim Zuziehen einen lauten Knall ab und die Schranktüre schließt sich. Der Schrank verschlingt sie vollständig. Durch den Schlitz der Schranktüre fällt etwas Licht in den dunklen Schrank. Sie zieht eine kleine Decke über ihre Beine und umschlingt diese vollständig mit ihren Armen. Das Mädchen hält ihre Beine umschlungen und damit auch sich selbst, dabei wippt sie leicht vor und zurück. Ihr Herzschlag normalisiert sich langsam und es schmerzt nicht mehr so im Brustkorb.
Das ist ihr Zaubertrick, um sich selbst zu beruhigen: Vor und zurück, vor und zurück immer wieder vor und zurück. Ihre Hände hören bald auf zu zittern. Sie schließt ihre Augen. In ihrer Vorstellung hat das Mädchen in diesem Schrank ihren sicheren Ort. Keiner kann ihn betreten, sie ist hier vollkommen allein. Manchmal wird er so wütend, dass sie auch dann an ihren sicheren Ort gehen kann. Ihre kleine Kammer, ganz für sich allein, keiner der sie sieht, keiner der sie findet oder finden möchte, ganz in ihrem Kopf. Jedoch war ihr sicherer Ort nicht so wie das was sie eben erlebt hat.
Das Mädchen öffnet ihre Augen und schaut durch den kleinen Schlitz im Schrank nach draußen in ihr Zimmer. Sie schaut genau auf ihr Bett. Es sieht unbenutzt aus. Das liegt daran das sie jede Nacht in dem Schrank schläft und sich niemals ins Bett legt. Sie mag das Bett nicht! Von allen Seiten könnte jemand oder etwas hineinkriechen und sie verschlingen, mit Haut und Haar. Ihr ist nicht entfallen das sie sich umziehen sollte und so streift sie vorsichtig ihre Hose über die mit blauen Flecken übersäten Beine. Schnell hat sie alles was nass war ausgezogen und neue Sachen angezogen. Als sie gerade eine trockene Socke über ihren Fuß streifen wollte zieht ein leichter Lufthauch an ihr vorbei. Schnell schaut sie nach ob sich ihre Zimmertür geöffnet haben könnte. Sie war immer noch geschlossen. Stattdessen hört das Mädchen wieder Wasser plätschern. Und wonach duftet es denn da? Ein feiner, süßlicher und frischer Geruch steigt ihr in die Nase. Es riecht nach Blumen, nach ganz vielen Blumen. Sie kannte den Duft von Blumen, mit ihrer Schulklasse war sie mal in einer Gärtnerei die sich auf Duftblumen spezialisiert hatte. Ihr Zimmer war immer noch unverändert. Kein Wasser und auch keine Blumenwiese war zu sehen. Sie öffnet ihre Schranktüre und setzt sich auf die Kante. Als sie ihre Beine nach unten baumeln lassen wollte hörte sie ein lautes Plätschern, als würde etwas in Wasser eintauchen und spürte im selben Moment Wasser an ihren Beinen. Sie konnte das kalte, nasse Wasser auf ihrer Haut fühlen, aber wenn sie nach unten blickte sah sie nur ihren grauen Zimmerteppich auf dem Boden liegen. Das Mädchen starrte auf den Teppich und konnte nicht glauben was sie spürte. Das konnte doch nicht wahr sein, wie war das möglich, etwas fühlen, hören und riechen obwohl man es nicht sehen konnte. Wieder zwitscherten die Vögel. Sie blickte sich in ihrem Zimmer um betrachtete alles ganz genau. Das muss ein Irrtum sein, irgendwas stimmte nicht mit ihr. Vielleicht hatte er vorhin zu fest zugeschlagen und ihre Sinne getrübt. Sie schwang ihre Beine vorsichtig vor und zurück, vor und zurück, vor und zurück und spürte sogar den leichten Widerstand des Wassers. Einen kurzen Augenblick überlegte sie und ließ sich dann von der Kante des Schrankes hinab gleiten ins unsichtbare Nass. Und tatsächlich sie war im Wasser. Sie schloss ihre Augen. Das konnte unmöglich real sein. Sie musste den Verstand verlieren. Jedoch wenn es sich so anfühlte den Verstand zu verlieren, fand sie es gar nicht so schrecklich. Im Gegenteil, das Wasser, das sie umgab, fühlte sich wie eine Schutzhülle an. Wie ein Kokon, nur würde aus ihr niemals ein Schmetterling werden, sie war dazu bestimmt, bis an ihr Lebensende eine Raupe zu bleiben. Sie konnte den Grund des Sees nicht fühlen und so hielt sie sich weiter an der Schrankkante fest. Ihre Beine paddelten immer wieder vor und zurück, vor und zurück, vor und zurück. Eine Hand löste sie von der Kante und tauchte sie ins kühle Wasser ein. Sie spürte wie der Ärmel ihres Pullovers nass wurde. Er legte sich eng an ihren Arm. Im nächsten Moment fragte sie sich ob ihre Kleidung nun nass war oder ob sie in Wirklichkeit trocken war. Sie konnte nicht mehr unterscheiden was real war und was Fiktion. Sie zog sich aus dem Wasser und setzte sich wieder auf die Kante ihres Schrankes. Die Beine zog sie nach oben und setzte sich im Schneidersitz in den Schrank hinein. Der warme Lufthauch umschloss sie die ganze Zeit und obwohl ihr eigentlich kalt sein müsste, war ihr wohlig warm. Es fühlte sich so an als würde auf der anderen Seite die Sonne scheinen. Plötzlich hörte sie die Eule, die sich wohl ganz in ihrer Nähe hinsetzte. Das Mädchen spürte den Schlag der Flügel und den Wind, den sie verursachten. Eine ganze Weile saß sie so da und genoss ihre neue unsichtbare Umgebung mit allen anderen Sinnen die ihr gegeben worden. Die Augen hatte sie dabei geschlossen, so fiel es ihr leichter sich auf diese Welt zu konzentrieren.
Plötzlich wurde sie aus ihrer neuen Welt gerissen. Sie riss ihre Augen auf und starrte in das wütende Gesicht ihres Vaters. Er bewegte seinen Mund und er schien sehr aufgebracht, aber sie konnte ihn nicht hören. Er war richtig rot im Gesicht und seine Ader auf seinem Hals pulsierte gefährlich stark. In seiner Hand hielt er die Pfanne, sie fragte sich für einen Augenblick ob er die Pfanne gar nicht aus der Hand gelegt hatte. Sie kroch etwas weiter in den Schrank hinein und hoffte so der drohenden Faust ihres Vaters entkommen zu können. Der traf sie auch nicht, sondern die Schranktüre. Das Holz der Türe gab nach und brach entzwei, eigentlich müsste sowas doch ein Geräusch verursachen, aber sie hörte nichts. Er trat einen Schritt zurück, griff in den Schrank, packte sie am Nacken und zerrte sie aus ihrem Versteck heraus. Als er sie packte, spürte sie zwar so etwas wie Druck, jedoch empfand sie keinerlei Schmerzen. Sie wurde zu Boden geschleudert. Erhaben und mächtig stand er über ihr. Sie fühlte sich noch kleiner als sonst. Die Pfanne hatte er direkt neben ihrem Kopf fallen gelassen und sie ging geräuschlos zu Boden. Das Mädchen drehte sich auf die Seite und versuchte weg zu krabbeln. Doch sie wurde an ihrem Bein zurück gezerrt. Immer noch hörte und spürte sie nichts. Vor sich konnte sie ihre Kuscheltiere sehen die aufgereiht auf einer Kiste saßen. Sie beäugten sie alle mitleidig, aber zur Hilfe kam ihr keiner. Sie schauten einfach zu und litten stumm mit ihr. Gerade wollte sie nach einem ihrer Kuscheltiere greifen da wurde sie von ihrem Vater wieder auf die Beine gestellt. Keine Schmerzen nichts war da. Er sagte etwas, vielleicht schrie er auch, konnte sie nicht genau erkennen. Sie versuchte weiterhin Blickkontakt zu vermeiden, weil sie immer die Sorge hatte er würde ihren Augen ansehen was für eine fürchterliche Angst sie vor ihm hatte. Sie mochte es generell nicht Menschen in die Augen zu schauen, das verunsicherte sie häufig. Ihr Blick war starr auf seinen Brustkorb gerichtet, der bebte auf und ab vom schweren Atmen. Es schien fast so, als würde es ihm mehr Kraft abverlangen wütend zu sein als die Schläge zu verteilen, die er gegen sein Mädchen richtete. Er packte sie bei den Schultern und schüttelte sie heftig. Sie hatte keinerlei Kontrolle über ihren Körper, vor allem nicht über ihren Kopf. Vor und zurück, vor und zurück vor und zurück, immer wieder schlug ihr Kopf in den Nacken und auf ihren Brustkorb. Doch immer noch keine Schmerzen. Es irritierte sie ein wenig nichts zu spüren. Sie wünschte sich sogar etwas zu fühlen, denn die bedrohliche Situation auszuhalten, ohne sich von den Schmerzen betäuben zu lassen war viel schlimmer. Sie erhaschte einen kurzen Blick auf sein Gesicht, seine Augen waren weit aufgerissen, sein Gesicht dunkelrot, an seinem Mund hatte er Spucke hängen vom Schreien. Er schwitzte stark am Kopf und ein paar Schweißperlen tropften ihr ins Gesicht. Plötzlich packte er sie und warf sie auf ihr Bett. Er kniete sich über sie und schlug ihr mit voller Wucht ins Gesicht, immer wieder. Sie sah die Faust auf sich zurasen, spürte aber weiterhin keinen Schmerz. Immer wieder schnellte sie auf das Mädchen zu und sie konnte neben sich irgendwann Blut sehen. War es ihr Blut, blutete sie etwa? Falls ja, wo blutete sie? Ein letzter finaler Schlag traf sie im Gesicht.
Diesen Schlag spürte sie mit voller Wucht, all die Schmerzen, die sie nicht gespürt hatte, hatten sich aufgespart für diesen einen letzten Moment. Der Schmerz schoss durch ihren ganzen Körper, vor ihren Augen flackerte das Licht ihrer Deckenlampe.
Plötzlich war alles schwarz.
Sie konnte nichts hören, nichts riechen, nichts sehen, nichts schmecken und zum Glück auch nichts fühlen.
Dunkelheit umschlang sie völlig, sie vergaß vor lauter Dunkelheit das sie überhaupt existierte. Sie schwebte in der Dunkelheit umher, wie lange konnte sie nicht sagen.
Vielleicht waren es Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate oder Jahre.
Irgendwann als sie vergessen hatte wer sie war, was sie war, wo sie war und wann sie war, erblickte sie einen kleinen leuchtenden Punkt der sich langsam auf sie zu bewegte.
Er blendete sie so stark, dass sie die Augen zusammenkniff. Irgendwann öffnete sie vorsichtig eines ihrer Augen. Sie sah etwas Grünliches, zumindest glaubte sie, dass das was sie sah grün heißt. Auch das zweite Auge öffnete sie vorsichtig und langsam erblickte sie eine wunderschöne große Blumenwiese. Der Duft von süßen Blumen stieg ihr in die Nase. Ein warmer Lufthauch umschloss ihren ganzen Körper und als sie herabblickte sah sie um sich eine weiße weiche Decke gehüllt. Ganz fest war sie eingewickelt, aber sie fühlte sich wohlbehalten und geborgen. Das warme und weiche Gefühl umschloss sie ganz. Es war ihr als hätte sie diesen Ort schon einmal gesehen, jedoch konnte sie sich an nichts mehr erinnern was ihre Existenz betraf. Langsam verschwommen ihre Gedanken und sie fühlte sich einfach nur glücklich. In der Nähe erblickte sie einen kleinen Bach der fröhlich und ausgelassen vor sich hinplätscherte. Der Himmel lag über ihr wie eine blaue große Decke.  Sie begann sich aus der weißen weichen Decke heraus zu pellen und mit einem Mal kam ein wunderschöner großer Flügel zum Vorschein. So schöne bunte Farben hatte sie noch nie gesehen, und sie leuchteten so wundervoll. Auf der anderen Seite entdeckte sie einen ebenso wunderschönen Flügel an ihrem Körper. Sie breitete diese Flügel aus. Groß und stark entfalteten sie sich. Die wunderschöne Blumenwiese lag vor ihr, der plätschernde Bach lag hinter ihr und über ihr lag die Freiheit. Sie begann mit den Flügeln zu schlagen, erst vorsichtig dann immer stärker. Plötzlich erhob sie sich aus der weißen Decke und stieg in den Himmel. Sie spürte die warme Sonne auf ihrem Körper und fühlte sich lebendig und frei. Sie blickte noch einmal zurück, zum plätschernden Bach und der blühenden Wiese. Dann kehrte sie dem ganzen den Rücken zu und ihre Flügel schlugen immer vor und zurück, vor und zurück, vor und zurück, bis sie nicht mehr zu sehen war.

ENDE

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Kommentare zu diesem Text


 eiskimo (05.07.20)
Du holst uns da in packender Weise in eine böse Welt - man kann nur hoffen, dass sie den allermeisten erspart bleibt.
Starker Tobak!
lG
Eiskimo

 Buchstabensalat meinte dazu am 05.07.20:
Lieber Eskimo,
lieben Dank für deinen Kommentar. Ja da gebe ich dir Recht. Solch eine Welt sollte keiner kennen lernen müssen.
LG
Buchstabensalat

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 05.07.20:
Eiskimo, der alte Schlawiner, nimmt dich auf den Arm!

 Buchstabensalat schrieb daraufhin am 05.07.20:
Lieber Dieter,

Inwiefern nimmt er mich auf den Arm?

LG
Buchstabensalat

 eiskimo äußerte darauf am 05.07.20:
Das würde ich auch gern wissen. Nichts liegt mir ferner...
vG
Eiskimo

 Buchstabensalat ergänzte dazu am 05.07.20:
Da bin ich aber beruhigt. Danke für die Rückmeldung Eskimo

Liege Grüße
Buchstabensalat

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 06.07.20:
Eiskimo, bitte mehr Ehrlichkeit!
Sätzer (77)
(05.07.20)
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 Dieter_Rotmund (05.07.20)
du weißt das wir nicht mehr viel davon haben." Hatte ->
du weißt, dass wir nicht mehr viel davon haben", hatte

das es widerlich war -> dass es widerlich war

Nun drohte er nicht an sie zu schlagen, " -???

das sie niemals in ihrem Leben -> dass sie niemals in ihrem Leben

In der linken Hand einen Lappen der, nach abgestandenem faulem Wasser riecht -> ???

und in der rechten Hand eine kleine, alte Gusseiserne Pfanne.
-> "gusseisern" ist ein Adjektiv

Dies nur als Auswahl.
Insgesamt extrem hölzern formuliert, zudem alles vorgekaut, nichts erzählt.

Nichts für ungut!

 Buchstabensalat meinte dazu am 05.07.20:
Lieber Dieter Rotmund,

Danke für deine Kritik und die Korrekturen (die ich umsetzen werde). Was genau könnte ich denn verbessern deiner Meinung nach?

Lieben Gruß

Buchstabensalat

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 05.07.20:
Lieber Buchstabensalat,

die redundanten S-P-O-Satzkonstruktionen erzeugen einen sehr bleiernen Erzählstil. Und wichtig: Erzählen, nicht vorkauen! Lass den Leser seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen, er ist nicht doof!
Zuletzt: Muss es unbedingt gleich so was schweres sein wie eine Vergewaltigung sein? Wieso nicht z.B. eine Begegnung bei Brötchenkaufen, ein kleines Ereignis im Büro o.ä.?

 Buchstabensalat meinte dazu am 05.07.20:
Erst einmal Danke für die Hinweise die zumindest etwas klarer sind als deine Aussage vorher, damit kann ich was anfangen

Jedoch Ist hier keine Vergewaltigung dargestellt, sondern häusliche Gewalt. Also habe ich demnach dir als Leser ja doch nicht alles vorgekaut

Und danke das du mir noch mal Themen genannt hast über die ich auch schreiben könnte. Werde ich mir mal Gedanken drüber machen.

Dir würde ich gerne eine Rückmeldung geben zu deiner Art Kritik zu äußern. Dein zweiter Kommentar war sehr viel hilfreicher als dein erster.

Konstruktive Kririk kann trotzdem freundlich und nett formuliert sein, da hilft dann auch der Satz " Nichts für Ungut" nicht viel. Gib hilfreiche Tipps und Hinweise so könntest du zumindest etwas mit deiner Kritik bewirken.
Nur als Anregung damit sich andere nicht ganz so schlecht fühlen, wenn du ihnen eventuell einfach nur Hilfestellung geben willst was sie ändern oder verbessern könnten.

Auf jeden Fall bin ich dir für die zweite Nachricht dankbar und werde mir meine Gedanken dazu machen und schauen das ich was davon umgesetzt bekomme.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Abend wünsche ich dir
Buchstabensalat

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 06.07.20:
Sorry, ich halte mich ungern mit Höflichkeitsfloskeln auf. Im Gegenzug erwarte ich auch keine Samthandschuhe bei Fehlerhinweisen in meinen Texten (solange niemand persönlich wird).

P.S.: Es fehlen zwei Kommas in:
"Irgendwann als sie vergessen hatte wer sie war, was sie war, wo sie war und wann sie war, erblickte sie einen kleinen leuchtenden Punkt der sich langsam auf sie zu bewegte."

 Dieter_Rotmund (11.08.21)
Guten Morgen.

"...machte er einfachKOMMA was er wollte, egal ob sie damit einverstanden war oder nicht. Kontrolle hatte sie selten über irgendwasKOMMA was sie betraf..."
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