wir sind erschreckend aktuell

Engagiertes Gedicht zum Thema Zeit

von  nadir

wir schreiten durch verwandlung
wir alle alle visionäre schiffe
laufen aus wie leere
kathedralen vor ithakas strand
ist von touristen überlaufen
selbst wenn der mond auf
schwarzem nachtsattel dieser
fremde erdteil aphro
dite blinzelt träge wir träge
sind erschreckend aktuell hel
den des jahrhunderts
das keine geschichte hat sind spät
er da wo züge still verrosten stehen
wir wie wir uns still beweinen
beweinen unser glück vor glück

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (12.09.21)
Eigentlich bizarr, dass die Natur Tränen gleichermaßen für Glück und Unglück vorgesehen hat..
Doch da, wo Züge still verrostet stehen, kann man nur (entnervt) weinen ...

Sehr interessante Enjambements. :)

 nadir meinte dazu am 12.09.21:
wobei natürlich offenbleibt, welche tränen hier gemeint sind ;)

dankeschön :)

 Létranger (12.09.21)
Auf mich wirkt es sehr verspielt - die vielen Apokoinus.
Das Ziel des Engagements bleibt etwas dunkel. Interessant, aber nicht mitreißend.

LG Lé.

 nadir antwortete darauf am 12.09.21:
das ziel ist dunkel, ja. einfach weil der satz; bitte ihr lieben visionäre, lasst die humanität und heldenhaftigkeit fahren, wenn ihr denkt und dichtet, etwas zu hart ist, um unverdaut zu sich genommen zu werden ;) es ist eigentlich eine reaktion gewesen, auf walters unerträgliches 11. september gedicht, nein, nein, diese humanität und im sinne des guten, wahren und schönen, das heldentum, in allem, was visionär ist, manchmal jedenfalls (dichtung zb) ist mir unerträglich. brenn mal alles nieder, wenn du schreibst, bitte auch mal das gute, aber versteck es ;)

 Létranger schrieb daraufhin am 13.09.21:
ok. ich verstehe;-) - also ein wenig stark sublimiert.
Die Botschaft, die du jetzt formuliert hast, ist tatsächlich schreibenswert.


Gruß Lé.
wa Bash (47)
(12.09.21)
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 nadir äußerte darauf am 12.09.21:
vielen dank :)
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