Tier

Tagebuch

von  nautilus

Ihre Tentakel reichen bis tief in die Nacht, umklammern mein Unbewusstes, füllen meine Träume mit Kontrollverlust. So sitze ich morgens, beim ersten Kaffee und einer Zigarette und nähre das schwarze Loch in meinem Inneren mit destruktiven Gedankenkonstrukten. "Zukunft" lautet der Schlachtruf meiner Unsicherheit, geboren aus all den Dingen die ich bislang vergeigt habe, geschärft an den Zweifeln meiner Umgebung an meiner Persönlichkeit. In diesen Momenten bin ich mir sicher, dass im Grunde nichts funktionieren wird. Es gibt für mich kein Fortkommen, nur ein beim Fortlaufen über die Schnürsenkel Stolpern. 

Dann existiert da ja nicht nur ein "Ich", es gibt ein "Uns". Das seltsamste Wunder meiner Gegenwart. Auf ihre Frage ob ich wüsste, wie gerne sie mich hätte, möchte ich am Liebsten deutlich verneinen und ihr klar machen, dass ich dies nicht verstünde. Aus Respekt vor ihren Gefühlen und meinen Gefühlen für sie, nehme ich davon aber Abstand. So versuche ich also weiter durch den Winter zu kommen, ohne dabei den Verstand gänzlich zu verlieren, immer auf der Flucht vor meinen Selbstzweifeln, die Speerspitze blankpoliert, falls das Äußerste eintreten möge. 


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Kommentare zu diesem Text


 Tula (10.12.21, 20:26)
Hallo nautilus
Keine Sorge, einfach nur fallen lassen, "es ist was es ist"
LG
Tula

 indikatrix meinte dazu am 11.12.21 um 09:27:
Dem Gesagten :) möchte ich mich gern anschließen,
LG
indikatrix

 AchterZwerg (11.12.21, 07:46)
Mit Liebe lassen sich solche Umstände nicht einebnen.
Leider.

Herzliche Grüße
der8.

 Fridolin (11.12.21, 16:11)
der Text reizt sehr dazu, ihn weiterzuspinnen.  Was passiert, wenn "Ich" eines Tages seinem Wunsch nachgibt und sagt, dass er nicht versteht, warum sie ihn so gerne hat? Eine Fülle möglicher Fortsetzungen ...
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