Ersatzlektüre.

Anekdote

von  Vaga

'Wir lesen zu viel', sagten sie einstimmig
und warfen das Buch,
das sie besaßen,
ins Kaminfeuer.


Nach einer Weile wurden sie beide heimlich rückfällig:

Sie las morgens,
wenn er das Haus verließ,
in seinem Kaffeesatz
und er der Nachbarin jeden Wunsch von den Augen ab.


Weihnachten nicht weit, unterliegen auch sie der Tradition des Schenkens:

Er hat für sie
besonders feine Filter für seine KaffeeSätze besorgt
und sie für ihn
ein AugenLeseZeichen.


Was sie beide nicht wissen ist,
dass auch die Nachbarin ein Geschenk vorbereitet:

Sie wird auswandern - nach ÜberSeh.



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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (03.01.22, 13:31)
Ich verstehe die Pointe nicht. Wieso ist ein Wohnungssauszug ein Geschenk? Und müsste dann nicht ein letztes Wortspiel mit "Satz" oder "Lesen" folgen? Und was bitte ist denn ein "Augenlesezeichen"??? Augen als Lesezeichen? Wie eklig ist das denn!

 Vaga meinte dazu am 03.01.22 um 13:53:
Ich versteh's nicht, dass man(n) es nicht versteht.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 03.01.22 um 14:33:
Habe ich doch ausgeführt?!

Bitte beachten: Als Autor hat man natürlich den Durchblick, aber man sollte den Text für alle Leser verständlich machen, finde ich.

 Vaga schrieb daraufhin am 12.01.22 um 12:54:
Ein wenig 'um die Ecke' zu denken ist m. E. allen Leserinnen und Lesern zuzumuten. Die von mir kursiv  gekennzeichneten Mehrdeutigkeiten in dem Text eignen sich dazu. Sie ausschließlich wörtlich zu nehmen bzw. zu lesen, kann Missverständnisse bzw. Missempfinden auslösen, so wie bspw. die Augen - als Einzelbegriff aus dem AugenLeseZeichen  entnommen -  (für mich) durchaus nachvollziehbar bei entsprechend einseitigem 'Leseverhalten' Ekel auslösen können.

 drmdswrt (03.01.22, 13:38)
Sehr feine Wortspielerei – inklusive der für "ihn" sicher ernüchternden Schlusspointe.

 Vaga äußerte darauf am 03.01.22 um 13:54:
Danke - u.a. für dein 'Verständnis' .
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