ostseestrand im herbst

Gedicht zum Thema Trauer/Traurigkeit

von  BeBa

jetzt bin ich hier
und wellen spielen
um meine nackten füße

du wolltest immer
in die berge

dein meer, hast du gesagt
ist ein bisschen wie der tod

für mich

galt das eher für
deine berge

es ist ein ruhiger
oktobertag hier im norden

die see liegt still und kalt
vor mir und ja

sie hat etwas von tod
lass dir das gesagt sein
dort, wo immer du jetzt bist


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Kommentare zu diesem Text


 monalisa (12.02.22, 08:00)
Lieber Beba,
du nimmst es mir hoffentlich nicht übel, wenn ich sage, dass es für mich noch knapper sein könnte. Die Redundanzen spülen mich eher raus, statt mich tiefer in die Stimmung hineinzuziehen, die wundervoll melancholishce Oktoberstimmung, die Einsamkeit, das Sehnen ...

Für mich wäre damit, glaub ich, alles gesagt, der Nachhall stärker:

dein meer, hast du gesagt
ist ein bisschen wie der tod

für mich

galt das eher für
deine berge

die see liegt still und kalt
vor mir und ja

sie hat etwas von tod
lass dir das gesagt sein
dort, wo immer du jetzt bist
Wenn man den Titel einbezieht, sind Orts- und Zeitangabe bereits vorhanden. In "mein Meer" und "deine Berge" steckt schon drin, dass LD immer in die Berge, LI ans Meer wollte.

Möglicherweise bin ich aber gerade in einer extremen Verdichtungsphase und du und andere sehen das ganz anders.
Grundsätzlich mag ich deine Stimmungsbilder immer sehr.

Liebe Grüße
mona

 niemand meinte dazu am 12.02.22 um 15:44:
Mag sein, wie Mona sagt, dass andere das anders sehen, aber mir gefällt Monas Verdichtung des Gedichtes. Ich persönlich bin auch oft in der Lage, dass es mich quasi überkommt und das was ich schreibe an die Grenze der Geschwätzigkeit gelangt, daher bin ich meinem Mann dankbar, dass er mich dann herunterholt und vom Kürzen spricht, wobei er mir Gleiches wie Mona hier aufzeigt und zwar so manche Doppelung, die man getrost streichen könnte. Monas Vorschlag ist wirklich gut! Also meiner Meinung nach, aber es ist nicht mein Gedicht, daher lehne ich mich wieder ins Fenster zurück ;) und halte meine Klappe.

Mit lieben Grüßen, Irene

 BeBa antwortete darauf am 12.02.22 um 23:17:
Moin die Damen,
da schreibt man einmal einen etwas längeren lyrischen Text und bekommt gleich was auf den Deckel ...

Quatsch, Mona, ich nehme dir gar nichts übel, was denn auch? Du hast eine interessante Kritik angebracht und das ist es doch, weshalb wir hier veröffentlichen, oder?
Wir kennen uns ja schon länger und du kennst meine Texte. Kürze ist ja mein großes Faible, selten werde es mehr als vier Zeilen  ;).

Dieser Text ist vielleicht deshalb länger, weil er eigentlich als Prosa geplant war. Dann dachte ich jedoch, dass er als "Prosalyrik" ganz gut wäre. Es soll eine Art persönlicher Dialog mit einer warum auch immer verlorenen (ich hatte den Tod im Hinterkopf) Person sein. Das erklärt vielleicht das etwas Geschwätzige. Es sind Gedanken, die das LyrIch beim Blick auf das Meer hat.

Würde ich hier viel kürzen, wäre es ein anderer Text. Ein Gedanke vielleicht, aber nicht dieses in Gedanken Versunkene, das es sein soll. Deshalb halte ich, der Minimalist aus der ersten Reihe, der vielleicht Wortkargste hier in der LL  ;), sowohl die Länge des Textes für angemessen und auch das vielleicht etwas Ausschweifende. Und selbst wenn es Dopplungen geben sollte, liebe Irene, hätten sie hier ihre Berechtigung.

Ich hoffe, dass ich mich verständlich machen konnte. Ich bin dankbar, dafür, dass ihr ehrliche Kritik übt. Und ja, Monas Textversion funktioniert, ist gut. Aber sie passt in ihrer Kürze, in ihrem straffen Stil nicht zur Intention, die ich beim Schreiben hatte.

Das (und nicht etwa, weil Kritik an mir abprallt) ist der Grund, weshalb ich diesen Text erst einmal nicht ändern möchte. 

Trotzdem noch einmal Dankeschön an eure ehrlichen Kommentare.

LG
BeBa

 GastIltis (12.02.22, 12:18)
Lass dir gesagt sein, wenn du das richtige Restaurant genommen hast, macht dir auch der Tod nichts aus.
LG von Gil.

 BeBa schrieb daraufhin am 12.02.22 um 23:18:
Wer könnte hier widersprechen?  ;)

LG
BeBa
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