ARTHURS WORT ZUM SONNTAG 27 Aug 2023

Gedicht zum Thema Glück

von  hermann8332

ARTHURS WORT

ZUM SONNTAG


SEHT ES DOCH

ENDLICH EIN:

WIR SIND NICHT

AUF DER WELT

UM GLÜCLKICH

ZU SEIN


Was ist unser Wesen ?


Nichts als Phrase

und Monogramm


der blanke Wille zum Leben;

zu leben eben

sonst ist nichts dran …


Was ist unser Streben ?


Glücklich zu sein

Glücklich zu werden

schon hier auf Erden …


Dieser angeborene Irrtum

plus die optimistischen Dogmen

lassen uns die Welt widersprüchlich

erscheinen


Denn bei jedem Schritt

im Grossen und im Kleinen

erleben wir,

die Welt ist nicht darauf eingerichtet

ein glückliches Dasein zu enthalten

und unser Glück zu verwalten


Wenn wir sie so realistisch erfassen

dann sollten wir Pessimisten sein

und wir sollten die Welt hassen …


Und wer die Welt erfaßt

und sie deshalb haßt

der liebt auch nicht die Menschen

und wird zum Misanthrop


- Gottob …


Das Sein allein

macht die Welt zur Pein


durch das Dasein in

einer Realität


zu der kommt obendrein

die theoretische Perplexität

warum diese Welt und das Leben

uns so wenig Glück geben


Also zweifelt, der , der denkt ,

an den Dogmen , an der Religion

und frönt dem Pessismus

statt dem Optimismus

und wird zum Misanthrop:


wiederum: Gottlob !


Nur der Gedankenlose

und Naive, ist ein Optimist

und ein gläubiger Christ


Wir sollten uns eingestehen

daß wir dem vermeintlichen

Zweck des Lebens

nachjagen vergebens

nämlich dem Glücklichsein

und es oft krass verfehlen


Das gilt für einen jeden

auch für die Dummen und

die Blöden


und für die Optimisten

und die naiven Christen


alles Eskapisten


Erlangte Freuden

und Genüsse sind trügerisch

und mit Unanehmlichkeiten

verbunden


Der Schmerz und die Pein

kehren alsbald wieder ein

und haben uns schnell

gefunden


Darum läßt sich der Ausdruck

ältlicher Gesichter mit dem

Begriff „ disappointment “

treffend beschreiben

weil sie mit ihrer Grämlichkeit

zeigen wie sie leiden


Das Leben verleidet es uns,

den Geschmack am Glücklichsein

auszukosten

und es heilt uns von der Sucht

zu genießen


Es will uns das Glück vermiesen

statt uns das Dasein zu versüßen


Darum ist nicht unser Wohl

sondern unser Wehe

der Zweck des Lebens

wie ich, der Arthur, es sehe

ein Misanthrop und Pessimist

dem nicht mehr zu helfen ist …



Ja , ist denn den Optimisten

den Christen und allen Illusionisten

überhaupt zu helfen ?


Erst recht nicht ,

so wie es sich herumspricht :


In den Palliativstationen

erlebt das Personal:

Sie sterben statistisch schwerer

voll seelischem Schmerz

und psychischer Qual

als der Pessimist ,

der Atheist und Nihilist


Warum das so ist ?


Dreimal dürft ihr raten,

dann will ich es euch sagen,

wenn ihr es nicht wisst


Also, ihr lieben Philanthropen

und Optimisten:

seid Realisten , Misanthropen

und Pessimisten


und schaut in Zukunft

ein halbvolles Glas als

halbleer an


und ein halbleeres Glas

nicht als halbvoll

in naiver und bornierter Weise

nur weil es heißt:

Borniertheit ist der Born

des Glücks


doch so

ihr euch nur selbst bescheißt:


dann irrt ihr unglücklich

herum als Angstscheißer

mit vollen Hosen

bis ihr den Wolf bekommt

der eure Seele frißt

die ihm besonders mundet

wenn man optimistisch

und sehr christlich ist


Hugh, wie habe ich gesprochen ?

Ich, der Arthur:


Ich bin keine Frohnatur


oder ein Bornierter

oder ein Illusionist

und ein Eskapist


sondern ein Pessimist

und ein Desillusionist








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Kommentare zu diesem Text


 HerzDenker (27.08.23, 16:19)
Eine gut formulierte Flucht, dass möglichst Viele das Sprichwort "Jeder ist seines Glückes Schmied" wegen der zu vielen Arbeit, danach zu leben, an die Seite schieben. Dass "gläubige Christen" oft Lebenswege kreieren, die mehr an das Scheitern von Golgatha als an John Lennons "Glücklich will ich werden", erinnert, ist kein Grund, den Arthurschen Pessimismus als einzige Alternative anzusprechen.

Kommentar geändert am 27.08.2023 um 16:20 Uhr

Kommentar geändert am 27.08.2023 um 16:21 Uhr
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