Tiefgekühlt und wieder aufgetaut

Kaltes Wasser schwappt mir über den Kopf, 

Läuft mir zwirbelnd den Nacken entlang,

Den Rücken herunter, 

Der sich dir beugt. 

So erschreckend du für mich bist, 

Ich gebe dich nie auf.

Obwohl ich zittere, 

klammern sich meine Hände

Fest an dir.

Nasse Haare legen sich eng über meine Schultern,

Wie ein Mantel aus Meeresalgen.

Brustwarzen wie kleine Steine, 

Nichts kann mich aufwärmen.

Du scheinst mir so unberührbar,

Weit weg.

Sooft ich dich auch anfasse,

ich kann dein Du

Nicht spüren.

Nasse Tropfen Wasser an meinen Wimpern, 

Klimperndes Silber, traurige Perlen.

Bis zum Verrecken gebuckelt, 

Stehe ich krumm und schief 

Vor dir.

Und du starrst Löcher in mich, 

Ausgelöschter Körper.

Gewollt und doch abgelehnt, 

Bleib ich.

Schrumpelfinger, glitschig zerfurchte Haut.

Ich harre aus, bis du mich holst. 

Du bedienst dich und lässt die Reste liegen, 

Ich heb sie auf, ich setz sie zusammen.

Ohne Schmerz, keine Qual.

Ohne Pein, kein Leid. 

Du tust mir weh.

Ich tue mir weh. 

Bis nichts mehr von mir übrig bleibt.

Tiefgekühlt und wieder aufgetaut.