Schlusskuss

Gedicht

von  Prajna

Verkaufe meinen inneren Frieden 

Stück für Stück ganz billig dir

Jedes Mal wenn wir da liegen 

Schwindet ein Teil mehr von mir

Jedes Mal wenn wir uns küssen 

Will ich weiter weg von mir 

Doch es fühlt sich an wie müssen 

Hier zu bleiben nah bei dir

Müssen weil ich mich doch sehne 

Nach der Nähe und dem Kuss 

Wenngleich auch ich mich so schäme 

Bleibe ich und find keinen Schluss

Wohin mit dem Schamgefühl

All der Schuld und Ängstlichkeit

In mir liegt ein Sündenpfuhl

Mit Ballast für die Ewigkeit.



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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (31.05.22, 10:30)
Durch ein paar Änderungen würde das Gedicht viel mehr gewinnen, da es als Prototyp einen allgemeinen Zustand einer Prostituierten abbilden würde. 

„Verkaufe meinen inneren Frieden 
Stück für Stück ganz billig dir
Jedes Mal wenn ich da liege 
Schwindet ein Teil mehr von mir
Jedes Mal wenn ich dich küsse 
Will ich weiter weg von mir 
Doch es fühlt sich an wie müssen 
Hier zu bleiben nah bei dir
Müssen weil du dich doch sehnst 
Nach der Lust und dem Kuss 
Und Wenngleich du dich nicht schämst 
Bleib ich da und find kein Schluss
Wohin mit dem Schamgefühl, 
All der Schuld und Ängstlichkeit
In mir liegt ein Sündenpfuhl
Mit Ballast für die Ewigkeit.“



Salve

 Prajna meinte dazu am 31.05.22 um 10:45:
Wie interessant! Danke dir für die Rückmeldung… 
Für mich war das Thema Affäre/Untreue Vater des Gedankens für dieses Gedicht. 
Lieben Gruß, 
Annabel

 GastIltis antwortete darauf am 31.05.22 um 13:35:
Was das laut Augustus mit Prostitution zu tun haben soll, ist mir rätselhaft. Aber er scheint ja da Experte zu sein. Übrigens hätte er wenigstens die kleinen Fehlerchen aus- und nicht ein paar neue einbauen können.
Viele liebe Grüße von Gil.

 TassoTuwas (31.05.22, 15:05)
Irgendwann später wirst du dich fragen, warum hab ich mich da so lange rumgequält. 
Verscheuch die Zweifel, machs einfach und alles wird gut  <3  !

Herzliche Grüße
TT

 Prajna schrieb daraufhin am 31.05.22 um 15:19:
Auf das Verscheuchen der Zweifel! Das fiel mir unglücklicherweise schon immer schwer…
Ich sende dir einen lieben Gruß zurück, 
Annabel

 gitano (05.06.22, 08:41)
Hallo,
ich lese hier einen Text der "Ambivalenz" zum Thema hat...und dies bis hinein in die Intimität. Für Betroffene ist dies mehr als schwierig, SIE LEIDEN enorm...nicht selten hält soetwas länger an bis hin zu einer zerreißenden Dynamik mit Folgen für beide Seiten. Die Angst ist Motiv und Hinderungsgrund und das Nichtentscheiden wird trotz negativer Folgen für die Person selbst- aufrecht erhalten....eine Unfähigkeit sich zu entscheiden und dann auch zu handeln. Dazu gehören auch "innere Dialoge mit sich selbst" , das immer wieder abwägen ohne Lösung...
Außenstehende begegnen Menschen in solchen Situationen meist mit Unverständnis und möchten von außen eine Entscheidung befördern und vergessen dabei - das Ihre Auffassung nicht identisch ist mit der seelisch Befindlichkeit der Betroffenen...Begleitung ist gefragt , nicht Drängen...

Die formale Ordnung des Textes ist für mich deutlich erkennbar...ich hatte die Idee, dass noch kürze Zeilensentenzen...fetzenhaft...die inhaltliche Wirkung noch verstärken...

Du hast mit Deinem Text Vieles vom dem was ich oben anführte getroffen, Respekt dafür!
Gern gelesen & kommentiert
gitano

Kommentar geändert am 05.06.2022 um 08:42 Uhr

 Prajna äußerte darauf am 05.06.22 um 10:39:
Lieber Gitano,
Ich bedanke mich für deinen Kommentar und die ausführliche Rückmeldung deines Eindrucks. 
Sie hat mich durchaus bewegt, weil sie in vielen Punkten so treffend ist… 
Insbesondere das „Begleitung ist gefragt, nicht Drängen“ hallt für mich gedanklich nach, weil es wahr ist. In so schwierigen Beziehungsstrukturen (aber auch in anderen Situationen, die emotional herausfordernd sind, wie Trauer zum Beispiel), die gerade für das Außen oft kaum nachzuvollziehen sind, sind gute Ratschläge häufig wirklich nur Schläge. Ich denke, es braucht eher verlässliche Bezugspersonen, bei denen Kraft und Mut geschöpft werden kann, um letztlich zu einer Klarheit für sich zu kommen. 
Lieben Gruß, 
Annabel
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