An mein Kalb

Sonett

von  Aron Manfeld





Lieb stöckelst Du vom Bohlenbrett gebunden
Hinab zur Halle die Dein Fleisch begehrt
Das was Du bist als Totes scharf verzehrt
Verkehrt hängst Du schon bald in ein paar Stunden

In Reih und Glied gleich zwischen Deinen Alten
Die eben noch Dir Deine Heimat sind
Frau Kuh Herr Stier und Du das Rinderkind
Am Haken Kälbchen werdet Ihr erkalten

Sei froh Du Vieh dass Gott Dich dämlich schuf
Nachdem Er sich beim Menschen schwer vertan
Der sich am liebsten selber fressen tät

Du muhst das Schwätzen wäre mein Beruf
Ganz recht hast Du ich red von Pietät
Zerkaue Dich dabei wie Marzipan




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Kommentare zu diesem Text


 Verlo (01.01.23, 00:10)
Ich werde auch 2023 Fleisch konsumieren. Aber nur junges.

 Aron Manfeld meinte dazu am 01.01.23 um 00:34:
Uiuiuiuiu ... Wenn das die Mutti liest, mein Bester!

Ich wünsche allen DichterkollegInnen und der Administration von kv ein gesundes und erfolgreiches 2023!

Freue mich auf Kritik, Gedankenaustausch und auch Lob.

Euer
Aron Manfeld

 LotharAtzert antwortete darauf am 01.01.23 um 00:47:
Lob gibt's von mir erst nach dem Tod. So, wie Sokrates erst vom guten Leben eines Menschen sprach, der auch einen guten Tod hatte.
Immerhin haben wir drei es ins Jahr 2023 geschafft, das ist keine Selbstverständlichkeit mehr.

Grüße vom Fruchtfleischesser L.

 Verlo schrieb daraufhin am 01.01.23 um 00:54:
Lothar:

Immerhin haben wir drei es ins Jahr 2023 geschafft, das ist keine Selbstverständlichkeit mehr.

...wenn selbst ein ehemaliger Papst kurz vorm Jahreswechsel nach Hause befohlen wurde.

Mein 2023 hat gut begonnen: wenig Knallerei, kein Suff-Anmache ...

Antwort geändert am 01.01.2023 um 00:55 Uhr

 LotharAtzert äußerte darauf am 01.01.23 um 01:03:
Na prima.
Mein 2023 begann mit exzessiver Knallerei im Viertel, doch war die erträglich durch einen hervorragenden Languedoc. Jetzt muß ich aber in die Heia. Gute Nacht.

 Aron Manfeld ergänzte dazu am 01.01.23 um 02:57:
Mein Vater selig, ein Berufssoldat, pflegte mir immer zu sagen:

Aron, je älter Du wirst, desto bescheidener wirst Du.

Es ist wohl so auf der Welt eingerichtet, dass der Mensch ungern lobt, lieber tadelt. Warum?  Weil er sich selbst nicht erträgt im Wirklichen und von seinen Mitmenschen eine Art Rettung erwartet, die kaum kommt, da es auch nur Menschen sind.

Das ist eigentlich mein Thema, welches ich hier darzustellen trachte.

Mittlerweile ertrage ich mich ganz gut im Wirklichen, weil ich in etwa weiss, wo meine Grenzen sind.

Doch mitunter will ich durch diese Grenze und angreifen, wohl am meisten mich selbst.

Nochmals Dank an Jan Zenker für dieses schöne Forum, in welchem ich trainieren darf.

So, ab ins Bett!

 LotharAtzert meinte dazu am 01.01.23 um 11:50:
Danke für die kostenlose Psychoanneliese, Aron. Ich fühle mich mit einem mal so befreit, wie noch nie zuvor. Jan Zenker kann wirklich froh sein, daß er einen wie dich hat.

Mögen alle glücklich sein.

 Aron Manfeld meinte dazu am 02.01.23 um 12:34:
Er ist stolz auf mich, wie er leider noch nicht sagte.

Erst nach dem Tode loben?

 Verlo meinte dazu am 02.01.23 um 13:10:
Nein, es ist natürlich, sich zu Lebzeiten zu loben.

Ißt man zB etwas Gutes, quittiert der Körper das mit Wohlgefühl. 

Ißt man zu viel vom Guten, quittiert der Körper das mit Unwohlsein. 

Nur zu loben oder nur zu tadeln, ist unnatürlich.

Teilweise auch ein Hinweis auf eine psychische Unstimmigkeit.

 Aron Manfeld meinte dazu am 02.01.23 um 13:16:
Du willst sagen, das Leben sei gesund im Gleichgewicht der Gefühle, des Denkens und Handelns.

Aber ist es dann noch spannend?

 Verlo meinte dazu am 02.01.23 um 13:39:
Aron, ich wollte verdeutlichen, daß Loben (und Tadeln) natürlich sind.

Um das Spannende ging es mir nicht. 

Oder meinst du, nur wenn man sich unwohl fühlt, kann man Spannendes erleben?

 Aron Manfeld meinte dazu am 02.01.23 um 13:44:
Grundsätzlich gebe ich Dir Recht, doch kommt die Kunst wohl doch eher aus der Unzufriedenheit.

Das ist eine alte Streitfrage, über die ich schon lange nachdenke, doch ist mein Kopf zu klein, hier Antwort geben zu können.

 Verlo meinte dazu am 02.01.23 um 14:12:
Aron, wie will du es schaffen, zB ein Buch zu schreiben, wenn du Probleme mit Magen und Darm hast?

Zumal diese Gefühle, die, die du im Buch beschreiben willst, überlagern, dich immer wieder zwingen, die Arbeit am Buch zu unterbrechen.

Und: es gibt nicht nur Zufriedenheit oder Unzufriedenheit im Menschen: Magen und Darm können zufrieden sein, ein Teil der Seele aber krankt an unerfüllten Wünschen.

 Aron Manfeld meinte dazu am 02.01.23 um 14:21:
Da beisst sich unsere Katze doch in den Schwanz, lieber Verlo.

Wie oft hatte mein Kumpel Goethe nicht Durchfall, Zahnschmerzen und Krätze, um dann doch ganze Bücherwände zu füllen?

Sein Glück war oder auch seine Stärke, sich selbst mit seinem Schreiben behandeln zu können, ohne die schreckliche Dauerbefeuerung durch elektronische Medien, wie wir sie heute erleiden.

 Verlo meinte dazu am 02.01.23 um 14:40:
Aron, du sagst es: du bist nicht Goethe.

Trotzdem kannst du bei Zahnschmerzen und Durchfall und unter Dauerfeuer durch Medien schreiben, wenn es spannender für dich ist. 

Ich fühle mich lieber körperlich gut und bin nicht unter medialen Dauerfeuer, wenn ich auf Reise in mein Ich gehe. Da höre ich dann auch die leisen Töne.

Antwort geändert am 02.01.2023 um 20:15 Uhr

 Aron Manfeld meinte dazu am 02.01.23 um 14:46:
Bin wohl Goethe, sein Nachfahre zumindest.

 Verlo meinte dazu am 02.01.23 um 20:16:
Aron, immerhin weißt du, wer du bist.

 Aron Manfeld meinte dazu am 04.01.23 um 05:37:
Das weiss wohl nur Gott ...

 Regina (01.01.23, 03:56)
Nur noch Marzipantiere im neuen Jahr, aber bitte nicht zu viele! 

Eine gesunde Ernährung und alles, was sonst noch förderlich ist
wünscht
Gina

 Aron Manfeld meinte dazu am 01.01.23 um 05:54:
Deinen Rat werde nicht nur ich befolgen, liebe Gina.

 Didi.Costaire (01.01.23, 15:16)
So ist der Trend, Aron...

Lieb stöckeln die Mädels zu siebt.
Sie tun das, weil Peter sie liebt.

:)

 Aron Manfeld meinte dazu am 02.01.23 um 12:36:
Das ist wohl war, mein Lieber. Gutes 2023 nach Peine-Nord!
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