Aschermittwoch

Text

von  Cathleen

Aschermittwoch

Himmel trauert. Mit den Leuten
ist genau so wenig los.
Faschingsorden – nur noch Flitter,
Rathausschlüssel – Pappe bloß.
In den Pfützen schwimmt Konfetti
rot und gelb und grün und blau.
Faschingsprinz heißt wieder Schulze
und begnügt sich mit der Frau.

Lippenstift auf meinen Wangen –
nein, ich bild mir nichts drauf ein,
kämpfe nieder das Verlangen,
mehr als nur ein Jeck zu sein.

Alltag, wieder eingezogen,
kühlt so manches heiße Blut.
Traurig wechselt man die Maske,
dabei tat der Mut so gut!
Und die bunten Mottowagen,
noch bis gestern aktuell,
dämmern bald in alten Schuppen,
denn Pointen welken schnell.

Lippenstift auf meinen Wangen –
nein, ich bild mir nichts drauf ein,
kämpfe nieder das Verlangen,
mehr als nur ein Jeck zu sein.

Wenn du heute bei mir klingelst…
Aber nein, du klingelst nicht.
Dieser Rausch der letzten Tage –
nichts, wovon dein Mund noch spricht.
Können wir nicht weitertanzen
wie die Schöne und das Biest?
Doch die Rose ist vertrocknet,
weil's am Aschermittwoch gießt.

Lippenstift auf meinen Wangen –
nein, ich bild mir nichts drauf ein,
kämpfe nieder das Verlangen,
mehr als nur ein Jeck zu sein.



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Kommentare zu diesem Text

Agnete (66)
(24.02.23, 19:50)
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 Cathleen meinte dazu am 26.02.23 um 14:29:
Es gibt schönere Feste. Fasching wirkt auf mich immer irgendwie gruselig.
LG Cathleen

 AlmaMarieSchneider (25.02.23, 00:56)
Heuer habe ich so gar nichts vom Fasching mitbekommen. Aber nächstes Jahr.
Schönes Gedicht.

Liebe Grüße
Alma Marie

 Cathleen antwortete darauf am 26.02.23 um 14:28:
Ich feiere gar keinen Karneval. Mein Mann war am Theater, da hatten wir genug "Fasching". ;)
LG Cathleen
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