Resümee (Fassung II)

Text

von  Cathleen

Resümee (Fassung II)

Er wollte mich, ich wollte ihn.
Und sie? Sie hat ihm das verziehn.
Sie sah ihn an als "Schmetterling",
der sich in meinem Netz verfing.
Beleidigt machte er ihr klar,
dass er kein „dummes Bürschchen“ war.
Da nannte sie mich nur noch „Weib“,
hielt mein Gefühl für „Zeitvertreib“.

Dass sie mich nie mit Dreck bewarf,
ist mehr, als ich verlangen darf,
bring ich ihr doch vom alten Glück
nicht einen schönen Tag zurück.


Sie tat mir leid. Ich kam nicht los.
Er war für mich ein Rettungsfloß.
In ihrem Brief stand das Wort Schmach
und dass ihr Traum in Stücke brach.
Natürlich konnte ich’s verstehn,
nur, wie lässt man den Liebsten gehn?
Er wollte mich und unser Kind,
war weder „unbedacht“ noch „blind“.

Dass sie mich nie mit Dreck bewarf,
ist mehr, als ich verlangen darf,
bring ich ihr doch vom alten Glück
nicht einen schönen Tag zurück.


Sie nahm sich einen neuen Mann,
der gut war. Leider starb er dann.
Ihr Herz, das wie an Wände schlug,
enthielt nur noch das Wort „Betrug“.
Dass mein Mann auch starb vor der Zeit,
tat ihr, das fühlte ich, sehr leid.
Im nächsten Leben, schwor ich mir,
will ich die Freundin sein von ihr.

Der Saum berührt ab jetzt die Erde,
der Vorhang zwischen Einst und Nun.
Und es gibt keine Schuldgebärde,
mit der ich sie erreichen werde.
Zu spät der Satz: Was kann ich tun?

Dass sie mich nie mit Dreck bewarf,
ist mehr, als ich verlangen darf,
bring ich ihr doch vom alten Glück
nicht einen schönen Tag zurück.



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