EIN LOB DER VERGÄNGLICHKEIT

Gedicht zum Thema Vergänglichkeit

von  hermann8332


Ein Lob der

Vergänglichkeit


Ich grüsse

das Verrinnen

gepaart mit Neubeginnen

der gnadenlos

gleitenden Zeit:


ein fürchterlicher

Lahar fürwahr


der alles niederwalzt

und gnädig zudeckt

was es da gab

in der Vergangenheit


und so gebiert :


die neue Zeit …


Dies ist ein Ding

so sinnvoll

daß man`s preise


und viel zu wertvoll

auf vielfache Weise


als daß man klage

wenn all die

vergangenen Tage

verschwinden

und sind endgültig

fort für immer


Wäre dem nicht so

wär es weitaus

schlimmer


Und es ist gut so :


daß nichts besteht

und daß nichts bleibt

im Malstrom

der zerstörerischen Zeit


Und nicht der Ahn

im Totenhemde

mir würde reichen seine

Kochenhände


Obwohl verwandt

bleibt er mir fern

und unbekannt


als obs ihn gar

nicht gäbe


Nur ein Gespenst

das du nicht kennst

und das nur auftaucht

in historischer Rede


Und daß dein eigenes Ich

und auch das meine

sich wandeln

gleitend mit der Zeit


und nie verweilt

und streng bestimmbar

bleibt


so wie ein Alien


unheimlich

stumm und fremd


das man nicht kennt


das aber dich

exakt erfaßt

und genau scannt …


Und du dich

wundern würdest

welche Ichs

in dir da alles hausen


Du bekämest

das Grausen !



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