DAS NÜCHTERNE LIED
O Mensch ,
was du im Traum
gedacht
- du schliefst so tief
und es war Mitternacht -
es sei dir gleich
bist du erwacht:
Die Welt
sie ist nicht tief
nur
seicht und flach
und sie ist stur
ist primitiv
und ist vulgär
und ordinär
ein plumpes
Bühnenstück
als Schmieren-
theater
dafür brauchst du
keinen Psychiater
für deine
simplen Rollen
die sich
auf dieser schäbigen
Bühne nur dilettantisch
abspiel`n sollen
Flach ist die Welt
Flach ihre Lust
und flach ihr Leid
und flach
dein Leben
als lebenslanger
Zeitvertreib
hedonistischer Seelen
die sich mit ihrer Unlust
masochistisch quälen
Aus Lust und Spaß
wird Herzeleid
aus Lebenslust
wird Frust
und alles löst sich auf
mit fortschreitender Zeit
und diffundiert
bis in die fernste Ewigkeit
O Mensch gib acht !
Was spricht der Tag ?
Und höre genau hin
daß du erkennst
des Daseins
sinnlosen
Unsinn
und werde
darum nicht
zu einem
Sinnsucher
von deinem
nächtlichen
Traum verzückt
denn dann
wirst du verrückt