Alte Mandoline

Gedicht zum Thema Vergänglichkeit

von  Georg Maria Wilke

Tönende Schatten werfen Melodien auf Saiten,
auf Spiegel, verborgen, der Mandolinenklang,
wandelt alte, gebrochene Stimme: neuer Gesang?
Akkorde, zerfließen in Moll und in Dur,
singen ferne Lieder - Erinnerung nur?

Altes Buchenholz, dunkler Ton, wehe Stunde,
von Saite zu Saite spannt sich metallische Lust,
Spiegelbild Schatten bricht tönend die Runde,
der Klang deiner Zeit längst schon irdische Gruft.
Kein Schöpfer ruft dich herbei -
kein Musikus bespannt dich neu -

leblos verklingt dein Klagelied, das stumme,
und Schattenspiel  wird Spiegelfechterei.

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