Goethe in Weimar
Gedanke zum Thema Vergangenheitsbewältigung
von Bergmann
Kommentare zu diesem Text
Hallo Bergmann,
obwohl gut geschrieben überzeugt mich der Text trotzdem nicht.
Aber der Stil gefählt mir sehr!
Gruß
Peter
obwohl gut geschrieben überzeugt mich der Text trotzdem nicht.
Aber der Stil gefählt mir sehr!
Gruß
Peter
Lieber Peter,
mich interessiert ja, was ich besser machen könnte oder sollte, also was dich nicht überzeugt und warum nicht.
Herzlichst
Uli
mich interessiert ja, was ich besser machen könnte oder sollte, also was dich nicht überzeugt und warum nicht.
Herzlichst
Uli
Hallo Bergmann,
was du besser machen könntest? Ohje schwierig zu sagen. Der Still ist ja, eigentlich sehr gut. Ich lese ja nur das Beste aller Zeiten, vielleicht bin ich daher literarisch zu verwöhnt. Ivh kann da kaum was sagen.
Beste Grüße
Peter
was du besser machen könntest? Ohje schwierig zu sagen. Der Still ist ja, eigentlich sehr gut. Ich lese ja nur das Beste aller Zeiten, vielleicht bin ich daher literarisch zu verwöhnt. Ivh kann da kaum was sagen.
Beste Grüße
Peter
Naja, Bergmann, dass Goethe einfach ein Mensch war und kein Übermensch, das ist nichts Neues. Was zählt, ist sein Werk. Und was die Napoleon-Verehrung angeht, so sollte man bedenken, dass erst mit Napoleon in Deutschland der Wind etwas frischer wurde, durch den Code Napoleon. Von daher stand Goethe damit auf der Seite des gesellschaftlichen Fortschritts des Bürgertums. Dies sollte man dem armen Goethe nicht zur Last legen, ein Fall für den Verfassungsschutz ist er nicht. Mich stößt eher Thomas Mann ab, wenn ich ihn lese, höre ich immer so ein leises genüssliches Schmatzen über seine eigene Titanenhaftigkeit.
Lieben Gruß, Rosalinde
Lieben Gruß, Rosalinde
Liebe Rosalinde,
das tut mir sehr leid mit deiner Allergie gegen Thomas Manns Schmatzstil. Lies ihn lieber nicht mehr!
Mit Goethe geht es dir vermutlich besser. Ich lese Goethe gern, weil ich in jedem Satz mit ihm verbunden bin - er atmet so schön, genau wie ich!
Allerherzlichst
Uli
das tut mir sehr leid mit deiner Allergie gegen Thomas Manns Schmatzstil. Lies ihn lieber nicht mehr!
Mit Goethe geht es dir vermutlich besser. Ich lese Goethe gern, weil ich in jedem Satz mit ihm verbunden bin - er atmet so schön, genau wie ich!
Allerherzlichst
Uli
In Napoleon sieht Goethe ja das Dämonische überhaupt, also das, was eigentlich für den Menschen unbegreiflich ist, oder anders ausgedrückt, er siehst das dämonische in Gestalt Napoleons ausgedrückt. Der Orden ist ihm so viel wert, als die dämonische überirdische Macht ihm (Goethe) als Anerkennung seines literarischen Schaffens verleiht.
Die Begegnung mit Napoleon oder überhaupt mit der dämonischen Macht spiegelt sich im literarischen Faust in Form des Mephisto wieder.
Die Sorge um den Sohn und die Zurechtweisung, der in den Krieg gegen Napoleon mit den anderen Jungs ziehen will, ist der menschlichen Angst geschuldet ihn vor einer Gefahr zu beschützen. Sicher, da war er zu egoistisch, aber welcher Vater oder Mutter wäre es nicht, ausgenommen die russländischen, die gerne ihre Söhne für einen Überfall und nicht für Verteidigungszwecke aufopfern.
Wahlverwandtschaften war ein Flop zu seinen Zeigen, Wilhelm Meister ebenso, gerade mal 50 Bücher wurden verkauft.
Erst mit seinem Epos „Hermann und Dorothea“ hatte er wieder (!) einen größeren Erfolg nach Werther.
Die Begegnung mit Napoleon oder überhaupt mit der dämonischen Macht spiegelt sich im literarischen Faust in Form des Mephisto wieder.
Die Sorge um den Sohn und die Zurechtweisung, der in den Krieg gegen Napoleon mit den anderen Jungs ziehen will, ist der menschlichen Angst geschuldet ihn vor einer Gefahr zu beschützen. Sicher, da war er zu egoistisch, aber welcher Vater oder Mutter wäre es nicht, ausgenommen die russländischen, die gerne ihre Söhne für einen Überfall und nicht für Verteidigungszwecke aufopfern.
Wahlverwandtschaften war ein Flop zu seinen Zeigen, Wilhelm Meister ebenso, gerade mal 50 Bücher wurden verkauft.
Erst mit seinem Epos „Hermann und Dorothea“ hatte er wieder (!) einen größeren Erfolg nach Werther.
Schönes Thema. Die Titel in Großschrift mitten im Text sind in meinen Augen ein typographisches Verbrechen, Du Krimineller.
Auch viele der Klammern. Was ist denn los mit Dir? Sonst bist Du typographischer Ästhet.
Auch viele der Klammern. Was ist denn los mit Dir? Sonst bist Du typographischer Ästhet.
Kommentar geändert am 31.10.2023 um 21:57 Uhr
War gerade zufällig am 28. August diesen Jahres in Weimar, wo zu Seinem Geburtstag vor dem Römischen Haus ein kleiner szenischer Ausschnitt aus "Lotte in Weimar" gegeben wurde ... das erste Wiedersehen von Charlotte und Wolfgang.
Übrigens, die best recherchierten und treffendsten Goethebilder liefert meiner Meinung nach immer noch Sigrid Damm in ihren verschiedenen Büchern und Biographien zu Personen aus dem engen Umfeld Goethes bzw. zu "Goethes letzter Reise" (nach Ilmenau).
Am interssantesten finde ich den sehr alten, schon sterbenden Goethe. Da war er ganz er selbst und bescheiden ... schon allein die kleine Kammer mit Bett und Sessel neben seinem Schreib-/Arbeitszimmer, beeindruckt mich immer wieder.
Einmal erzählte ein Musiker/Pianist am Rande seines Konzertes von der kurzen Begegnung Beethoven - Goethe in Karlsbad. Diese schien mir bezeichnend für den bekannten Goethe.
Das Problem am "Übermensch/-dichter" Goethe war, dass er eigentlich 200 Jahre lang die Deutsche Literatur bzw. Germanistik blockiert hat, durch seine akademische und schulische Verehrung. Für mich bleiben eigentlich nur der Faust (beide Teile) und die Gedichte Prometheus und das Kickelhahngedicht Über allen Gipfeln ...
Übrigens, die best recherchierten und treffendsten Goethebilder liefert meiner Meinung nach immer noch Sigrid Damm in ihren verschiedenen Büchern und Biographien zu Personen aus dem engen Umfeld Goethes bzw. zu "Goethes letzter Reise" (nach Ilmenau).
Am interssantesten finde ich den sehr alten, schon sterbenden Goethe. Da war er ganz er selbst und bescheiden ... schon allein die kleine Kammer mit Bett und Sessel neben seinem Schreib-/Arbeitszimmer, beeindruckt mich immer wieder.
Einmal erzählte ein Musiker/Pianist am Rande seines Konzertes von der kurzen Begegnung Beethoven - Goethe in Karlsbad. Diese schien mir bezeichnend für den bekannten Goethe.
Das Problem am "Übermensch/-dichter" Goethe war, dass er eigentlich 200 Jahre lang die Deutsche Literatur bzw. Germanistik blockiert hat, durch seine akademische und schulische Verehrung. Für mich bleiben eigentlich nur der Faust (beide Teile) und die Gedichte Prometheus und das Kickelhahngedicht Über allen Gipfeln ...
Ich studierte Germanistik in Bonn - WERTHER bei Prof. Peter Pütz - und erlebte die von dir genannte Blockade in allen Köpfen, bis auf Pütz, der sich mit dem jungen Handke befasste. Über FALSCHE BEWEGUNG / WILHELM MEISTER schrieb ich meine Examensarbeit.
Von Goethe liebe ich wie du FAUST, PROMETHEUS, Kickelhahn-Episode, aber auch WERTHER, DIE WAHLVERWANDTSCHAFTEN und einige andere Gedichte. Mir hat auch WILHELM MEISTER gefallen, beide Teile!
Faust II habe ich noch nicht genügend verstanden (= mir anverwandelt).
-
Thomas Mann, dessen Romane ich liebe (Budden... Zauber... Joseph... Krull...), hat mit LOTTE nicht sein bestes Buch geschrieben, dafür ist mir die stilistische Gestaltung zu manieriert, da wäre mir ein Essay lieber gewesen), aber mir gefällt seine Arbeit an einem angemessenerem Goethe-Bild.
Mir scheint, TM hat Goethes Sohn August aufgewertet. Ich kann's aber nicht beurteilen.
-
Was mir missfällt in unserer Zeit: Dass TM so abfällig bewertet wird von vielen, vor allem auf kv fällt es mir immer wieder auf.
-
Dir alles Gute, lieber Werner!
Herzlichst
Uli
Von Goethe liebe ich wie du FAUST, PROMETHEUS, Kickelhahn-Episode, aber auch WERTHER, DIE WAHLVERWANDTSCHAFTEN und einige andere Gedichte. Mir hat auch WILHELM MEISTER gefallen, beide Teile!
Faust II habe ich noch nicht genügend verstanden (= mir anverwandelt).
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Thomas Mann, dessen Romane ich liebe (Budden... Zauber... Joseph... Krull...), hat mit LOTTE nicht sein bestes Buch geschrieben, dafür ist mir die stilistische Gestaltung zu manieriert, da wäre mir ein Essay lieber gewesen), aber mir gefällt seine Arbeit an einem angemessenerem Goethe-Bild.
Mir scheint, TM hat Goethes Sohn August aufgewertet. Ich kann's aber nicht beurteilen.
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Was mir missfällt in unserer Zeit: Dass TM so abfällig bewertet wird von vielen, vor allem auf kv fällt es mir immer wieder auf.
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Dir alles Gute, lieber Werner!
Herzlichst
Uli