Wenn der Wind sich dreht

Gedicht

von  Beislschmidt

Wenn der Wind sich dreht

Statt Hähnen sitzen nun zerzauste Krähen
auf Kirchturmspitzen, rufen zum Gebet,
nicht Vergebung wird gepredigt, denn sie säen
den Wind, der sich in diesen Tagen dreht.

So eifrig eilt das Volk zum Niederbeugen,
vor Herren, dem die blinde Demut gilt.
Den Versprechern Folgschaft zu bezeugen,
nun, da der Wind bedrohlicher anschwillt.

Die Fährte ist gelegt. Sieh, wie sie schmecken!
Sie halten ihre Nasen in den Wind
und wittern ihre Chancen Blut zu lecken.
Der Rausch macht sie für die Erkenntnis blind,

dass auch die Krähen nicht bei allen Wettern
in ihren Nestern hocken. Deren Frist
läuft ab, wenn Stürme jeden Turm zerschmettern.
Dann krähen sie als Hähne auf dem Mist.

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Kommentare zu diesem Text


 Rosalinde (11.11.23, 19:11)
Sehr gelungen, Beislschmidt. Und böse sarkastisch. Mag ich.

Lieben Gruß, Rosalinde

 Beislschmidt meinte dazu am 12.11.23 um 10:58:
Vielen Dank Rosalinde und schönen Sonntag.
Beislgrüße
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