Andersen heute - eine Fingerübung

Satire

von  Fridolin

Dieser Text gehört zum Projekt    Politische und Haltungstexte

Naja, so richtig nackt ist er ja nicht, unser Kaiser, unser Hegemon-Kaiser. Dieser ziemlich abgeschabte Fummel, Modell „regelbasierte Wertordnung“ kann doch kaum noch jemanden überzeugen, nur die Hofschranzen klatschen noch. Die Anderen finden ihn mittlerweile zu fadenscheinig, zu durchsichtig. An dem eigentlich ganz kleidsamen großen UNO-Knopf hat er soviel herumgefummelt, dass er nur noch an einem ganz dünnen Faden hängt, den Rüstungskontrollschlips hat er ganz abgeschnitten. Und den Gürtel Marke IStGH verweigert er ja sowieso, weil der ihn viel zu sehr einengen würde. Das Loch Guantanamo lässt sich ums Verrecken nicht stopfen, und die Assangeflecken: da hat er schon so viel dran herumgekratzt, und doch gehen und gehen sie nicht raus. Am prächtigsten ist noch dieser ausladende riesige Big-Money-Hut; darunter eine Intelligenz, von der man nicht weiß, wie viel davon künstlich ist. Und unter den sollen auch möglichst viele Umstehende kommen. Aber es riecht da irgendwie faulig. Das kommt von den Armutsgeschwüren an den Füßen, auf denen er steht; die sind dagegen kaum noch bedeckt. Wie heißt es doch so schön? Oben hui, unten pfui.


So zieht er sich eigentlich immer nur sonntags an, wenn er unter Leute geht und möchte, dass wir ihn schön finden. Werktags zieht er den Army-Look vor. Und diese Flugzeuge und Panzer und Drohnen und Patronengurte und Revolver und Raketen, die sind nun mal wirklich nicht kleidsam, das Zeug lässt sich nicht recht vernähen; da scheint die Blöße dann doch überall durch. Und wenn er dann so plump auf seinen Panzerketten daher gewatschelt kommt, eckt er ja auch überall an, hinterlässt Schrammen und Beulen, und manchmal auch tiefe Löcher, die Jahrzehnte lang nicht zuwachsen. Da kann man wirklich nur noch die Hände vors Gesicht schlagen und weinen.

Was das aber auch für ein Gewicht sein muss, all das Eisen und Plutonium; das wärmt ja nicht richtig im Winter, und im Sommer wird es zu heiß; ein Wunder, dass er überhaupt noch lebt. Und wie will er damit durch die Klimakatastrophe kommen?

Irgendjemand müsste ihm mal sagen, dass das nicht so weitergehen kann. Der Russe allein wird‘s nicht schaffen ...






Anmerkung von Fridolin:

I love America, but not, what they are doing ...

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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (15.02.24, 01:12)
Na sowas. Bis der letzte Satz kam, habe ich gedacht, du schreibst über den russischen Zaren resp. Kaiser. Mit UN-Beschlüssen und IStGH hat auch der ja nicht viel im Sinn, dafür lesen wir beinahe täglich über neue Rüstungserfolge, sogar Hyperschall-Raketen.

Wie man sich so irren kann!

 Fridolin meinte dazu am 15.02.24 um 02:16:
Naja, kleidsam sind die auch nicht. Aber beängstigender finde ich den hiesigen Hegemon. Deswegen schreibe ich über ihn. Auch wenn es nichts nützt ...

Wie gefährlich die Politik dieses Landes ist, wird Dir vermutlich erst aufgehen, wenn es zu spät ist.
Ganz nebenbei spielt übrigens auch eine Rolle, dass ich mich als Teil dieses Machtbündnisses sehe. Für Russland bin ich nicht verantwortlich, für mein Land und seine Politik schon, besonders dann, wenn sie falsch ist. Da möchte ich doch wenigstens meine Meinung gesagt haben.

Antwort geändert am 16.02.2024 um 03:02 Uhr
Daniel (50) antwortete darauf am 15.02.24 um 10:31:
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 Graeculus schrieb daraufhin am 16.02.24 um 19:31:
An Fridolin:

Nun, wir sind mit den USA in der NATO verbunden, und der zentrale Artikel 5 des NATO-Vertrages besagt: Wer einen von uns angreift, der greift uns alle an.
Da lohnt es sich doch schon, die Frage zu stellen, ob uns ein Angriff droht, oder?

Wäre ich ein Christ, dann würde es mich schon interessieren, ob es den Teufel wirklich gibt. D.h. man muß auch über den eigenen Horizont zum Feind hin schauen.

Und da sage ich - auch mit einer Verbeugung vor Alexej Nawalnj -, mit aller Deutlichkeit, daß ich den russischen Präsidenten für einen Lügner und Verbrecher halte. Ihm schutzlos gegenüberzustehen (und unsere Bundeswehr ist ja gewiß nicht allein bestandsfähig), hielte ich für extrem gefährlich.

Das nicht minder Schreckliche ist der Umstand, daß uns innerhalb der NATO und mit tatkräftiger Unterstützung Putins (der je weiß, wie man geheime Politik macht) ein US-Präsident namens Donald Trump droht.

Antwort geändert am 16.02.2024 um 19:34 Uhr

 Fridolin äußerte darauf am 17.02.24 um 00:20:
Ich glaube nicht, dass es eine große Rolle spielt, wer gerade im Weißen Haus sitzt. Die amerikanische Politik entspricht, spätestens seit der Reagan-Aera, den Interessen des militärisch-industriellen Komplexes und daran wird keine Wahl etwas ändern. Nicht einmal ein Mann wie Obama konnte den Kurs der USA in dieser Hinsicht ändern, und ein vergleichbarer wäre sowieso nicht in Sicht.
Inzwischen zeichnet sich aber ab, dass die USA ihre dominierende Rolle verlieren und ich befürchte, sie sind keine guten Verlierer. Welche Muskeln werden sie wohl spielen lassen? Was haben sie außer militärischer Stärke noch zu bieten? Und in was werden wir da noch hineingezogen?
Daniel (50)
(15.02.24, 10:36)
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 Fridolin ergänzte dazu am 16.02.24 um 02:36:
Danke für den Zuspruch. "Arbeit" ist in der Tat zutreffend; ich habe eine ganze Weile daran "gefeilt". Wenn Du es weitergeben willst, kannst Du das gerne tun, ich beanspruche kein Copypright.
Sei gegrüßt von
Fridolin
Daniel (50) meinte dazu am 16.02.24 um 11:10:
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Daniel (50) meinte dazu am 16.02.24 um 11:14:
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Farn (40)
(19.02.24, 00:22)
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 Fridolin meinte dazu am 19.02.24 um 16:45:
Das mag Dir so scheinen. Ich klatsche nach wie vor bei jeder verschrotteten Waffe.

 Dieter_Rotmund (19.02.24, 14:41)
Wirr!

 Fridolin meinte dazu am 19.02.24 um 16:40:
Vermutlich liest Du nur linientreue Nachrichten?

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 19.02.24 um 16:42:
Was sind "linientreue Nachrichten"?

 Fridolin meinte dazu am 19.02.24 um 16:49:
Du glaubst, das gibt es nur im Osten?

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 19.02.24 um 17:22:
Verstehe nur Bahnhof!  :blink:
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