Hmhm

Gedicht

von  klausKuckuck


2Q==


An Regentagen bin ich gern zu Hause

Und schreibe mir ein längeres Gedicht

Und gebe meiner ganz privaten Flause

Durch ein bedeutendes Gesicht – Gewicht.

        

Die erste Strophe füll’ ich mit Natur:

Der Regen prügelt die Kastanienbäume,

Ein alter Schäfer deutet seine Träume,

Und alle Wiesen wechseln die Frisur.


In Strophe zwei folgt dem ein Du–zu–Du:

«Für solches Wetter muss man Kinder haben.»

«Du meinst?» – «Hmhm!» – «Wir sollten einen Knaben?»

«Hmhm!» – «Hmhm, ich ziehe die Gardine zu.»


Ich könnte weiterschildern, dass, und wie das Dass

Dann hinter der Gardine, aber nein,

Nur das: Der Regenknabe wurde was.

Die dritte Strophe soll Fermate sein –


Ich wiederhole mich in Strophe vier:

Die Wolkenknoten werden aufgezogen,

Die Schnecken warten auf den Regenbogen,

Und irgendwo verführt ein Kavalier.


In Strophe fünf geh’ ich mir auf den Leim:

An Regentagen bin ich gern zu Hause,

Der Himmel schickt mich in die Daseinspause,

Ich dümmle, lümmle, leg mich hin und lause

Mir selbst das Fell und suche einen Reim.



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (16.06.24, 18:34)
Mein Reim, der lautet: "Schleim
ich mich nun ein, wenn ich dieses Kuriosum vorzüglich nenne?"

Egal.

 klausKuckuck meinte dazu am 17.06.24 um 23:58:
Nein, überhaupt nix von Schleim! Und ein Dankeschön für die Wertung als Kuriosum. Als vorzügliches sogar.  ;)
Gruß KK

 Teo (16.06.24, 18:39)
Ach, mir is dat egal, wenn man mich Schleimer nennt. Wenn's doch stimmt?
Vorzüglich, lieber Peter
Es grüßt 
Teo

 klausKuckuck antwortete darauf am 18.06.24 um 00:02:
Dein Lob, Volker, klingt lange nach. Danke.
Es grüßt Peter

 Didi.Costaire (17.06.24, 10:05)
Hallo Peter,

läuft dem Dichter auch sein Spitz weg,
du schreibst besser als der Fitzek.

Es ist wirklich nicht einfach, schöne Reime zu finden...

Beste Grüße,
Dirk

 klausKuckuck schrieb daraufhin am 18.06.24 um 00:36:
Hm, Dirk, dass du mich mit dem Herrn Fitzek vergleichst, von dem ich nur weiß, dass ihn der Druckfrisch-Scheck nicht ausstehen kann, ich werte das als besonderes Lob. Danke. 

Das Problem, schöne Reime zu finden, wie du schreibst, hätte ich vermutlich nicht gehabt, wenn ich die Geschichte in so genannter freier Prosa erzählt hätte, die von kundigen Leuten oft als "die moderne Form des Gedichteschreibens" dargestellt wird, obwohl sie lange vor der Reimerzählung in Gebrauch war; schon bei den alten Römern. Die Elganz von Reim und Rhythmus bei der Gedichteschreibung kam im 14. Jahrhundert auf. Und sie zu beherrschen, ist wirklich nicht einfach.
Gruß Peter




Antwort geändert am 18.06.2024 um 01:13 Uhr
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