Erschreckende Erkenntnisse aus dem Sommerinterview mit Fritze Merz

Kommentar zum Thema Aktuelles

von  Agnetia

Dieser Text gehört zum Projekt    Politische und Haltungstexte

Schöne Bilder sollen den potentiellen Kanzlerkandidaten der CDU in Szene setzen. Im Hintergrund glänzt der Henne-See, eingebettet in saftige Wiesen und grüne Wälder. Merz hätte das Interview auch in Essen-Krey vor Hottes Kneipe geben können. Aber Wahlkampf  und Meinungsbildung werden heute vornehmlich von Bildern gemacht. Und die pittoreske Landschaft des Sauerlandes suggeriert: Wenn du CDU und Merz wählst, dann wird deine kaputte Welt wieder heile! Jaaa, schööön!

Darum sagen die Bilder mehr aus als er selbst. Vage bleibt er, außer in der Schuldzuweisung für alle Miseren an die Ampel. Obwohl doch vor eineinhalb Jahren noch die CDU regierte und die Weichen stellte für die heutigen Krisen. Klar, wir hatten Corona, Russland griff die Ukraine an… blablabla. Wie bei den Regierenden auch.

Merz beißt sich an den Grünen fest. Und ich erfreut in einem Marshmallow Räumt aber  im Nachsatz ein, dass man sie eventuell als Koalitionspartner gegen die angeblich populistischen Extremparteien benötigen wird. Und ich verschluck mich am Marshmallow. Schalte  geistig ab und denke an unseren Urlaub am Henne-See, wo ein Marder die Bremsschläuche unseres Daimlers durchgenagt hatte. Mit Hilfe einiger massiver Büsche brachte ich den Wagen kurz vor einer denkwürdigen Sauerländer Eiche irgendwie zum Stehen. Von wegen: Sauerland, heile Welt…

Dennoch könnte Merz es schaffen, das ein oder andere wieder ins Lot zu bringen. Denn seine Intention, Politiker zu sein, ist nicht Geldgeilheit wie bei vielen, die in ihrer neuen Villa dann ganz schnell die Bodenhaftung und den Bezug zum Volk verlieren. Geld hat er genug, die Villa schon lange. Seine Intention ist es, sich selbst und allen zu beweisen, dass er es besser kann als Merkel, die ihn damals abservierte. Dieses Merkel-Trauma wäre ein beständiger Antriebsmotor und könnte eine gute Basis sein für Fritzes Wirken.

Und doch können auch ein Merz (und ein Söder in idyllisch bayrischer Landschaft) nicht zaubern. Wer diese Karre aus dem Dreck ziehen will, der wird radikale Maßnahmen in Gesetze gießen müssen. Unschöne, inhumane. Wenn dann eine 4 Parteien-Koalition der Etablierten regiert, wird das nicht klappen. Erschreckende Erkenntnis.

Einige meinen nun in der Verzweiflung und Panik angesichts des Stimmenzuwachses für AfD und BSW, man solle doch einfach den Kanzler austauschen. Ja, das wäre dann wie wenn man bei einem uralten Staubsauger den Filter wechselt und der einem dann den Dreck auf den Teppich bläst. Der Dreck bleibt.

Ach komm, Pistorius, der hat schon was. Die markant männliche, hannoversche Ecke, die auch schon den schönen Schröder hervorbrachte, weiß sich darzustellen und macht vielen Wählerinnen feuchte Träume. Wahrheiten verkündet er, was Scholz nicht tut. Und wenn er so taff aus dem Panzer schaut, dann ist das noch geiler als wenn Putin halbnackt auf einem Esel reitet.

Also, wenn ich da zu wählen hätte: Ich nähm ja den Esel…

 



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Kommentare zu diesem Text


 Raiponce (24.06.24, 13:17)
Wer diese Karre aus dem Dreck ziehen will, der wird radikale Maßnahmen in Gesetze gießen müssen. Unschöne, inhumane.
Ehrlich gesagt, dass macht mir bisschen Angst. Was für Inhumanitäten? Hoffentlich wird niemand zu soilent green verarbeitet, man kann ja nie wissen was da noch für Pläne ausgeheckt werden.

 Agnetia meinte dazu am 24.06.24 um 14:40:
mir macht es eher Angst, dass stetig an Realitäten vorbeigemalt wird...  ;)

 niemand antwortete darauf am 24.06.24 um 14:50:
Ja, da stecken alle den Kopf in den Sand, bezüglich der Realitäten, vor allem der Realitäten ihrer Wähler. Die Politiker leben in ihre eigenen Blase und wie einige zu verstehen geben  sind ihnen diese
Wähler auch scheißegal. Schade, dass eine Regierungsperiode 4 Jahre dauert, sonst wäre es früher vorbei mit den fetten Pöstchen
auf Kosten der Steuerzahler, besonders bei den Grünen. Verzogene
Wohlstandsblagen auf Superposten. Da bliebe aber noch ihr Bürgergeld, das sie selber beantragen könnten vorausgesetzt der Staatsbeutel ist nicht gähnend leer.

 Agnetia schrieb daraufhin am 24.06.24 um 20:11:
ich glaube, dass es auch eine große Arroganz ist, liebe Irene-
Macht macht nicht unbedingt bessere Menschen aus Menschen... 
Einem Land, das Schulden macht, um es in den Krieg eines anderen Landes zu stecken, dem ist nicht mehr zu helfen (Sondervermögen).

 hehnerdreck (24.06.24, 14:08)
Ob die Vergangenheit von ihm als ehemaliger Vorsitzender der Atlantik-Brücke und Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock Deutschland ein Garant für eine sichere Zukunft Deutschlands ist, wird von nicht wenigen Experten, die bisher mit ihren Prognosen oft ins Schwarze getroffen haben, stark bezweifelt.

 Agnetia äußerte darauf am 24.06.24 um 14:44:
Merz kann diese Erfahrungen nutzen. Er ist ein selbstbewusster Mensch, der ein persönliches Ziel hat ( wie ich schon schrieb). Und jemand, der bei Black Rock arbeitete, der hat schon was drauf.
Ob er es nutzen kann, das ist eben die Frage. Bei Koalitionen, die ja in diesem Land nach Parteienwillen und nicht nach dem Wahlergebnis allein bestimmt werden. Eigentlich ziemlich undemokratisch sowas...

 Regina (24.06.24, 14:10)
Da möchte man die Ampel abwählen und kann sich doch sicher sein, dass auch Merz mit einer Dreierkoalition vorlieb nehmen muss. Und wer keinen Krieg will, dem bleiben Linke, BSW und AfD. Und wer keine Rechte will, dem bleiben nur Linke oder BSW, erstere fällt raus. Aber Sahra mit 6% wird es auch nicht reißen. Dilemma!

 Agnetia ergänzte dazu am 24.06.24 um 14:50:
ich denke eher 4 er, Regina. man wird alles zusammenkratzen, bloß damit die "links und rechtsradikale BSW und die rechtsextremistische AfD"  nicht an die Macht kommen. Und wenn man uch noch den Aiwanger Hubi mit seinen antisemitischen Blättern dazu nimmt. ;)

Holland hat das anders gesehen. Da wurde gesagt: Der Wähler wollte sie, dann sollen sie auch regieren, die Rechten.
Naja, wir sind nicht Holland. Wir haben nicht so leckere Rosinenbrötchen, nicht so viele lebensfrohe Menschen, keinen Vla und vor allem kein Rückgrat- :(
Da sieht es verdammt schlecht aus, Regina

 harzgebirgler (24.06.24, 16:39)
vom kopf her stinkt noch jeder fisch
und kein fisch haut je auf den tisch
sind alle bloß machtgeil und blenden -
das kann nur verhängnisvoll enden.

lg vom harzer

 Agnetia meinte dazu am 24.06.24 um 19:52:
naja, manche gehen vielleicht in jungen Jahren auch aus Idealismus in die Politik. ich glaube aber, dass das Hauen und Stechen so stark ist, dass da nur die nach oben kommen, die sich der Partei komplett andienen , sich ihr verschreiben bis zur Selbstverleugnung. Für Macht zahlen viele einen hohen Preis.
Ich hab lieber keine und bin frei!
lG von Agnete

 Augustus (24.06.24, 17:57)
Man muss ja gar nicht rechtsradikal sein, um Realpolitik zu betreiben. Die Grünen betreiben keine Realpolitik. Sie setzen ihre Politik um an der Realität vorbei. 
Die BSW ist ja die alte Linke unter neuem Deckmantel, die sich - statt der Linken - der Realität stellt. Die Russlandfreundliche Nähe ist zweifelhaft, aber stößt nicht auf Unverständnis, da die Parteimitglieder seit jeher mit dem Osten liebäugeln. 
Die AfD ist ja nur im Osten sehr stark, weil sie einmal deutsche Interessen vertreten und ein andermal russlandfreundlich sind, beinah wie die alte DDR, in der deutsche lebten, die eine eigene Identität hatten und sich von westlichen deutschen abgrenzten und gleichzeitig unter der russländischen Hoheit lebten. 

Fraglich, ob der Osten sich aufgrund der Abgrenzung zum Westen seine Identität speist, oder aufgrund der vergangeheit der DDR, die nahe dem Russland stand. 

Viele Bürger in DDR wünschen sich insgeheim die DDR zurück. Daher glaube ich, dass die AfD und die BSW um den Osten ringen werden.

 Agnetia meinte dazu am 24.06.24 um 20:07:
"Man muss ja gar nicht rechtsradikal sein, um Realpolitik zu betreiben. Die Grünen betreiben keine Realpolitik. Sie setzen ihre Politik um an der Realität vorbei. "
Dem stimme ich vorbehaltslos zu, Augustus.
Weshalb sich der Osten mehr zur AfD orientiert, darüber gibt es viele Theorien. Die die das Problem kleiner erscheinen lassen sollen und den Banalisierungen der Etablierten somit nützlich sind... weil NUR  die "dummen Ossis"., die nie im Westen ankamen, ja soweiso usw.
Ich halte von der Theorie nicht viel. :P
Ich habe eine andere. Viele im Osten sind heute Mittelschicht, haben das, was sie wollten. Sie haben lange Zeit Diktatur gelebt, leben müssen und kennen ihren "Geruch." Die Meinungsmache in der westlichen Gesellschaft geht ihnen besonders auf den Nerv, denn sie haben sich vor 35 Jahren aus sowas befreit.
Ich denke, sie haben noch mehr Herzblut zu Nationalität, Kultur. Wir leben seit Jahrzehnten mit enormer Migfration, haben viele Vorteile darin entdeckt. Pizza und Döner sind doch heute deutscher als Erbsensuppe. :D

Was aber jetzt geschieht, eine komplette Aus den Händen gleitende Migrationspolitik, die auch unsere Sicherheit bedroht, das ist eine andere Hausnummer.
Nein, man muss  nicht rechts sein, um das zu erkennen. Aber es ist schwer, dazu zu stehen, zu viele sind so schrecklich eingewickelt vom Mainstream. Es ist schon fast ein Zwang.
Man wird sehen, dass BSW und AFD auch im Westen Zuwächse verzeichnen werden.
Denn Feindschaft mit Russland nützt nur Amerika...

 uwesch (24.06.24, 21:12)
Politisch betrachtet eine interessante Analyse 
LG Uwe

 Agnetia meinte dazu am 25.06.24 um 15:05:
danke schön, lieber Uwe. LG von Monika
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