Wiedergeburt

Satire zum Thema Eitelkeit

von  hehnerdreck

Seltsam, dass die meisten, die sich zu ihrem Vorleben äußern, so gut wie nie relativ unbekannt waren, sondern besonders berühmte und nicht wenige verehrungswürdige historische Persönlichkeiten, darunter Helden, Könige, Königinnen, Kaiser, Kaiserinnen - nicht einmal ein gemeiner Graf oder Herzog, sondern ausschließlich nur zur höchsten Elite gehörend, wie auch ich, als ich einst als Nebukadnezar meine mächtige Hand mit Weisheit und Güte über mein Volk ausstreckte bevor ich als Kleopatra, Marc Aurel, Abraham Lincoln und John F. Kennedy die Geschicke der Welt mitzubestimmen die Ehre hatte.


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Kommentare zu diesem Text


 Regina (03.07.24, 15:11)
So viele der Kriegsnarren fühlten sich wie Napoleon und fast jede, die einen Mittelscheitel trägt, hält sich, ohne das Gemälde genauer anzuschauen, für Mona Lisa. An diesen Erkenntnissen stimmt etwas nicht.

 hehnerdreck meinte dazu am 03.07.24 um 15:22:
Die Seelen der Lumpensammler, Küchenhilfen, Krankenschwestern, Knechte und Mägde würden also demnach gar nicht wiedergeboren. Da stimmt wirklich etwas nicht.

 Pearl antwortete darauf am 03.07.24 um 16:27:
Ich kenne eine junge deutsche Frau, die in ihrem vorherigen Leben eine einfache, doch glückliche Köchin war.

Ich selbst habe nur einmal Erinnerungsfetzen  vorheriger Leben gesehen. Dies passierte nach einer Meditation.

In Erinnerung blieb mir vor allem 
1. ein junger und abenteuerlustiger asiatischer Mann, 
2. ein kleiner Junge in Irland, der seine Mutter früh verloren hat (und sehr, sehr traurig ist) 
3. eine sehr spirituelle Frau.

Aber, wer weiß? Vielleicht war es auch nur meine Phantasie :)

 hehnerdreck schrieb daraufhin am 03.07.24 um 17:10:
Wow. Find ich toll. Nun ja, warum nicht. Zudem, was ist schon Wissen bzw. sicheres Wissen im Vergleich zum wohltuenden weichen und sanften Ahnen, so wie sie jene haben, die 'drüben' sind. Ich kann mich an 'drüben' erinnern, da war mir alles fast egal, es war ein wunderschönes Daseinsgefühl, alles so leicht und unbeschwert und die Gewissheit dass alles gut wird, auch wenn die finsteren Täler im Diesseits einen viel Schmerz und Wunden kosten - Und unser 'Ich' ist dann kein hartes, willensstarkes mehr sondern ein ganz sanftes unbeschwertes leichtes Wollen. Aber auch das könnte nur Phantasie sein, liebe Pearl. 

Das harte Wissen empfinde ich wie ein Klotz am Bein. Das sanfte Ahnen dagegen gibt meiner Seele Frieden und Freude. Ich habe aus irgendeinem Grund mich immer sehr zu England hingezogen gefühlt, als wäre ich insgeheim so ein steifer Engländer, der viel wert auf Geschmack und Stil hält. War mal in London drei Wochen. Also fremd kam mir die Stadt nicht vor.  ;)

 Pearl äußerte darauf am 03.07.24 um 18:00:
"Das harte Wissen" und "Das sanfte Ahnen"

...schön ist das!
was du über "drüben" sagst, gibt Trost.
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