Schubladen im Kontinuum

Kommentar zum Thema Gesellschaft/ Soziales

von  KopfEB

Die LBTQXYZ?+-Community macht den gleichen Fehler wie ihre Kontrahenten, nur eben auf der anderen Seite des Spektrums.

Sie handelt ebenso in Schubladendenken und versucht, ein Kontinuum in Teile zu zerlegen, um es überschaubarer zu machen. Denn der:die menschliche Verstand ist nur unter größter Anstrengung dazu in der Lage in in sämtlichen Möglichkeiten ineinander verschränkten und kontinuierlich fluktuierenden Systemen zu denken. (Beweisstück A: Die begründete Vermutung, dass Sie, geschätzte:r Leser:in, diesen Satz circa zweimal lesen mussten)

Er braucht Gebäude, Räume, Schränke und Regale.
Schubladen.
Ohne übermannt ihn das Chaos und dieses ist Entropie, das Gegenteil von Leben. Dass die Realität tatsächlich keine Schubladen hat, die wenigstens Gruppierungen von gegebener Natur, nahezu alle schlicht selbst erdacht oder zumindest nur sehr vage und sich in alle Richtungen und Unendlichkeiten überlappend sind, das versuchen tatsächlich nur Manche zu verstehen.

Der eingangs erwähnte Unterschied liegt darin, dass die eine Seite die Schränke und Regale möglichst überschaubar halten möchte, was ihrer Funktion ja auch durchaus zugutekommt, und die andere Seite möchte die Schubladen möglichst präzise klein machen, damit sie dem Kontinuum der Realität mehr entsprechen. (Beweisstück B: Das Alphabet…)

Beide Standpunkte haben ihre Vor- und Nachteile, begehen aber den gleichen Kardinalsfehler, nämlich, dass Schubladen zumindest notwendig, wenn nicht gar real sind.
Und statt sich darüber ernsthaft Gedanken zu machen oder wenigstens die Vorteile beider Standpunkte zu debattieren, fokussieren sich alle nur auf die Nachteile des jeweils anderen.

Auf diese Weise kann eine positive Veränderung nie gelingen.

In der idealen Welt kann jeder er oder sie oder es selbst sein, ohne sich erklären zu müssen und jedem ist klar, dass es keine Schubladen gibt oder braucht, solange man bereit ist, die Realität zu akzeptieren und die damit verbundenen Anstrengungen auf sich zu nehmen.
Ein hehrer Wunsch.



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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (18.08.24, 16:27)

der:die
?

 KopfEB meinte dazu am 18.08.24 um 22:57:
Ein stilistisches Mittel, um den Satz zu verkomplizieren und eine Art von Statement zu machen, dessen Interpretation jedem selbst überlassen bleibt.
Ich hoffe, dass dies das Lesen für dich nicht allzu sehr getrübt hat und das meine ich genauso ehrlich, wie ich es schreibe!

P.S. und Edit: Das gleiche gilt übrigens auch für das Komma vor dem Doppel-in, nur falls du dich das auch noch fragst. Ich weiß, dass ist natürlich eine ... Streckung der deutschen Sprache, aber ich denke, dass ist in einem solchen Fall in Ordnung.

Antwort geändert am 18.08.2024 um 22:59 Uhr
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