Großer roter Vogel im geweihten Federkleid. Totgeglaubt und auferstanden fliegst du durch die Zeit. Trägst mich fort und reißt mich mit. Keine Wahl, ich halte Schritt.
Groß und rot und mächtig. So wunderbar und schrecklich. Wie tief dein Geist. Wie stark dein Herz. Ewig steigst du himmelwärts.
Flehst und jubelst, lachst und weinst. Spendest Leben, glaubst und weißt. Göttlicher Gesang in allen Regenbogenfarben. Heilig deine Klänge. Hässlich deine Narben.
Unter deinen Feuerschwingen Asche wird aus allen Dingen. Gebieter über Tod und Leben. Keine Reue, nur Bestreben.
Strahlst für mich am dunklen Ort. Frisst und tötest immerfort. Ziellos schwebst du durch die Nacht bis der letzte Tag erwacht.
Bis das Leben nicht mehr blüht. Wälder, Auen, stumm und leer. Alles, was dein Rot berührt, welkt und stirbt und kehrt nie mehr. Bis alles brennt und untergeht im Schatten deiner Pracht. Bis du nicht mehr auferstehst. Bis der letzte Tag erwacht.
Großer roter Vogel, alle Tage bin ich dein. Glück und Fluch zugleich ist es, ein Teil von dir zu sein.
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