Aufstieg und Fall

Gedicht

von  Gabyi

Glitzernd, Gläsern, Metallisch-Glänzend und Kollossal
Du liebtest deine Stadt, sie spiegelte auch deinen Aufstieg wider
Luxus im Überfluss, Erfolg und Anerkennung schienen dir
so sicher wie das Wachstum allen Lebens: e-funktional

Gußeisern, Backsteinern, Glasknöchern und Schwarz-Metallen 
so steht es jetzt vor dir, das Stadtgerippe. Saugte gierig
die letzten Energien aus dir heraus, laugte dich aus. Ausgemergelt
und alleingelassen bliebst du zurück, als dann die Kurse fielen

Nun stehst du vor dem Tor und keiner lässt dich mehr hinein. Man lacht
Wer hätte dir das vorher je gesagt? Und hättest du das jemals gedacht?
Nur noch den Insolvenzverwaltern geht es gut. Doch dir fehlt jeder Mut
Es sind die Zyklen, soviel weißt du jetzt. Es ist zu spät. Du spürst die Wut

Du schreibst Bewerbungen an alle Welt, einsam in deinem Zimmer
Nun hast du nichts mehr, siehst nur eins: NICHTS BLEIBT FÜR IMMER


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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (15.09.24, 06:58)
Bei mir daheim fällt mir dazu die Galeria Kaufhof ein.
Ich bin nur einmal dort gewesen, weil ich solche riesigen Konsumpaläste verabscheue.
Gleichwohl hängen viele Arbeitsplätze an diesem immer wieder gesponserten, ab- und angekauften Projekt.
Die Innenstadt wird leer und leerer.

Durch deine eigenartige Recht- und Großschreibung betonst du die dir wichtigen Elemente.

 Gabyi meinte dazu am 15.09.24 um 11:05:
Eigenartige Rechtschreibung, musste ich erst mal verifizieren ;). Ist schon etwas älter, der Text. Damals gab es eine Insolvenzwelle, glaube ich. Cargo Lifter z.B.
Danke für deine Gedanken zum Text und die Empfehlung.
Was Kaufhäuser betrifft, bin ich früher gern zu Wertheim und ins KaDeWe gegangen, weil ich immer in der Nähe wohnte.

LG, Gabyi
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