Zu behaupten, jemand sei dumm.
Essay
von hehnerdreck
Anmerkung von hehnerdreck:
Inspiriert durch einen Beitrag des Kollegen Klemm
Kommentare zu diesem Text
Es ist lächerlich zu glauben, man könne beurteilen, wer dumm ist. Wer sich anmaßt, die Grenzen des Verstandes zu ziehen, zeigt nur seine eigene Dummheit.
Ein gut gelungenes Paradoxon. Tut doch der zweite Satz genau das, was der erste für lächerlich erklärt.
Kommentar geändert am 21.09.2024 um 17:07 Uhr
Ha ha, aber mit diesem Kommentar bist Du jetzt auch mit im Boot. Ätsch!
Nein, reine Analyse, kein persönlicher Gedanke. Im Grunde können wir gar nichts beurteilen, was andere angeht.
Es beruhigt mich, dass auf KV wenigstens einer das Zepter für nicht-persönliche Gedanken erhebt. Aber wenn wir schon dabei sind, im Sinne unseres Kommentators: Ist es nicht auch ein Paradoxon, wenn Dein zweiter Satz der festen Behauptung Deines ersten widerspricht?
Nein. Es ist ein Fakt. Kein persönlicher Gedanke. Ebenso nicht.
@ Hehner
Ich sag mal einfach niemand ist dumm auch auf die Gefahr hin, mir selber
damit zu schaden
Ich sag mal einfach niemand ist dumm auch auf die Gefahr hin, mir selber
damit zu schaden
Vielleicht gibt es da doch noch eine Ausnahme! Meerschweinchen wird nachgesagt, sie seien dumm, weil sie, selbst wenn sie vor einem Abgrund stehen, in ihrem kopflosen ständigen Vorwärtsdrang nach vorne stürmen und dabei in Kauf nehmen, so tief zu fallen, dass sie sich verletzen könnten. Wenn es also einem Menschen gelingt, bei seiner nächsten Wiedergeburt als Meerschweinchen zur Welt zu kommen...
Trieb, hat wenig mit Denken zu tun.
Antwort geändert am 21.09.2024 um 20:23 Uhr
Doch, wenn der Trieb das Denken verhindert.
Dazu müsste das Meerschweinchen sich selbst bewusst werden, das kann es nicht.
Eben, Du sagst es ja selbst.
Hi hi, köstlich.
Sprache hat viele versteckte Fallen. Man fällt oft auf die Illusion rein, man könnte genau das ausdrücken was man will. Manchmal kommt man man an so ein Ideal ziemlich nah ran - oder triffts exakt auf den Punkt - habe aber dennoch Zweifel.
Der Satz: Ich habe Hunger, könnte auch was ganz anderes Bedeuten. Zum Beispiel: Ich bin im Besitz dieses Phänomens, welche die Menschen dazu bringt, etwas essen zu wollen.
Also exakter: Ich will was essen.
Noch genauer: Ich will essen.
Hi hi, köstlich.
Sprache hat viele versteckte Fallen. Man fällt oft auf die Illusion rein, man könnte genau das ausdrücken was man will. Manchmal kommt man man an so ein Ideal ziemlich nah ran - oder triffts exakt auf den Punkt - habe aber dennoch Zweifel.
Der Satz: Ich habe Hunger, könnte auch was ganz anderes Bedeuten. Zum Beispiel: Ich bin im Besitz dieses Phänomens, welche die Menschen dazu bringt, etwas essen zu wollen.
Also exakter: Ich will was essen.
Noch genauer: Ich will essen.
Kann dir weder folgen, noch verstehe ich dich, habe jedoch das Gefühl, du möchtest nicht diskutieren, nur selbst Recht haben. Dies bis jetzt bei jedem Kommentar.
Antwort geändert am 21.09.2024 um 20:59 Uhr
Dazu müsste das Meerschweinchen sich selbst bewusst werden, das kann es nicht.
Okay, also dann versuche ich es auf Deine Weise. Zur Behauptung: Tiere wären sich ihrer selbst nicht bewusst:
Es gibt wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Säugetiere und Vögel bewusst empfinden. Empirische Belege deuteten zudem darauf hin, dass es für alle Wirbeltiere sowie für viele wirbellose Tiere zumindest eine realistische Möglichkeit bewusster Erfahrung gibt.
Netzfund
Meine Sichtweise: Ich habe eineinhalb Jahre im Zoo gearbeitet und schwer den Eindruck, dass Tiere sehr wohl über sich selbst bewusst sind.
Menschenaffen. Tiere können nicht denken: Ich bin ich.
Antwort geändert am 21.09.2024 um 21:39 Uhr
Die Gorilladame Nema schaute in den Spiegel, den ich vor ihr hinhielt, und richtete ihr Haar zu einem Scheitel. Sie zögerte nicht einmal. Sobald sie sah, dass ich den Spiegel in der Hand hielt, kam sie herüber, um sich die Haare zu richten.
Ja, ich schrieb.
Ich weiß nicht genau, wer hier das Feindbild ist, Hehnerdreck.
Die Arroganten, die sich aufblasen, gab es immer. Früher hatten sie eine eigene Kaste als Adelige. Standen aber insgeheim auf die gesunden, ursprünglichen Brüste ihrer Mägde.
Ohne Zweifel gibt es Menschen, die intelligenter sind oder dümmer. das lässt sich ja sogar messen.
Die Behauptung jedoch(und ich denke, darum geht es dir hier) andere wären dumm, weil sie eine bestimmte Meinung nicht teilen, das ist eine Finte. Sozusagen eine Schreckschusspistole...
Gruß von M.
Die Arroganten, die sich aufblasen, gab es immer. Früher hatten sie eine eigene Kaste als Adelige. Standen aber insgeheim auf die gesunden, ursprünglichen Brüste ihrer Mägde.
Ohne Zweifel gibt es Menschen, die intelligenter sind oder dümmer. das lässt sich ja sogar messen.
Die Behauptung jedoch(und ich denke, darum geht es dir hier) andere wären dumm, weil sie eine bestimmte Meinung nicht teilen, das ist eine Finte. Sozusagen eine Schreckschusspistole...
Gruß von M.
Ich habe dabei nicht an Feindbilder gedacht, sondern an die Erweiterung der Möglichkeit des Mitdenkens durch das von Graeculus erwähnte Paradoxon. Der Schimpfer, der um des Schimpfens willen auf die Schimpfer schimpft, ohne im übertragenen Sinne zu merken, dass drei Finger seiner Hand auf ihn zeigen, während er auf jemanden zeigt. Es ist eher ein Spiel zwischen etwas ganz Ernstem, also dem, was für einen Essay ausreicht, und andererseits einer Abstraktion, die zum Nachdenken einlädt, die, wie gesagt, auch paradox ist. Wenn die Adeligen sich an den gesunden Brüsten der Mägde erfreuten, dann war die Hoffnung für sie noch nicht ganz verloren.
Über die Messbarkeit von Intelligenz gibt es auch in der Wissenschaft unterschiedliche Meinungen. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass man durch die Messung von Hirnströmen erkennen kann, welche Bereiche gut funktionieren und welche weniger aktiv sind. Anhand dieser Auswertung kann man den Gesamtzustand eines Menschen besser erkennen, auch ob er empathisch genug ist, um ein Regierungsamt verantwortungsvoll auszufüllen. Es wäre paradiesisch, wenn dies bei Wahlen berücksichtigt werden könnte, wenn die Wähler über die Empathiefähigkeit ihrer Personalauswahl Bescheid wüssten.
Über die Messbarkeit von Intelligenz gibt es auch in der Wissenschaft unterschiedliche Meinungen. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass man durch die Messung von Hirnströmen erkennen kann, welche Bereiche gut funktionieren und welche weniger aktiv sind. Anhand dieser Auswertung kann man den Gesamtzustand eines Menschen besser erkennen, auch ob er empathisch genug ist, um ein Regierungsamt verantwortungsvoll auszufüllen. Es wäre paradiesisch, wenn dies bei Wahlen berücksichtigt werden könnte, wenn die Wähler über die Empathiefähigkeit ihrer Personalauswahl Bescheid wüssten.
Wir sind alle, durch die Bank, immer wieder dumm. Fährt einer über die erlaubte Kilometerzahl, ist das ein dummes Verhalten. Sind wir grausam, weil wir uns selbst gerade nicht leiden können, ist es dumm. Zu empfehlen "Dummheit" von Heidi Kastner. Keiner ist befreit von Dummheit.
Ergo:Es gibt ausschließlich dumme Menschen. Es wäre absurd, sich selbst auszunehmen.
Ergo:Es gibt ausschließlich dumme Menschen. Es wäre absurd, sich selbst auszunehmen.
Ich freue mich über diesen Kommentar. Vielen Dank. Im etymologischen Wörterbuch von Kluge steht, glaube ich, dass der Begriff Dummheit vom Begriff Dunkelheit abgeleitet ist. Das sagt schon etwas aus, was weniger mit dem verächtlichen Beigeschmack zu tun hat, den man mit dem Begriff Dummheit verbindet. Dumm ist zum Teil ein diffamierender Begriff, zum Teil ein alltäglicher Ausdruck für ungünstige Situationen. Der Vorwurf, dumm zu sein, klingt je nach Einstellung gegenüber der Person, der er gemacht wird, unterschiedlich. Bei einem freundlichen Menschen klingt das Wort nicht nur anders, es wird auch nicht mit so viel böser Absicht ausgesprochen wie aus dem Munde eines sonst sehr unfreundlichen Menschen, der zum Beispiel geradezu von Hass regiert wird. Das ist ja eines der großen Probleme bei der schriftlichen Korrespondenz, dass man den emotionalen Beiklang nicht so mitbekommt wie bei einer Stimme.
Dennoch bewegt mich aber auch sehr Bonhoeffers Äußerungen über dieses Wort:
Über die Dummheit
Dennoch bewegt mich aber auch sehr Bonhoeffers Äußerungen über dieses Wort:
Über die Dummheit
Das man in Stille eine leichte Wahrheit findet ist oft so; sie ist aber ebenso leicht wieder fort. Wer ist nun "wahrhaft" klüger: jemand der auch im Trubel der Masse wirklich besteht, mit teils "dummen" Äußerungen um sich wirft, oder der luftige Stille der "sich klug" träumt und mit wirklich nicht am Hut hat.
Wie wärs mit beidem nebeneinander praktizieren? ZB eine Zeit still zu sein, eine Zeit zu reden.