Noch kurz bevor die Dämmerung hereinbricht, die Schatten der Stadt länger werden und sich wie ein zartes Seidentuch kaum wahrnehmbar über die Straßen legen, sitze ich im Whirlpool auf der Veranda meiner kleinen Villa an der Côte d’Azur und beobachte die Kitesurfer wie himmlische Wesen über dem Meer in ihrem Auf und Ab unter dem noch blauen Himmel kurz vor Sonnenuntergang. So mancher Grund zur Traurigkeit des Alltags verflüchtigt sich im frischen Wind, der, durchzogen vom süßen Duft blühender Jasminsträucher, mich wie einen alten, vertrauten Freund begrüßt. Ich lehne mich zurück und lasse mir von den letzten Strahlen der Sonne noch ein wenig das Gesicht kitzeln. Es ist ein Moment der reinen Freude, ein kleiner Triumph über das Elend, das mich noch vor ein paar Tagen wie ein Giftpfeil aus dem Gebüsch zu treffen versuchte, aber sein Ziel verfehlte. Und nun erfreue ich mich weiter an den einfachen kleinen Dingen, wie dem Lachen eines Kindes auf der Straße, dem leisen Rascheln der Blätter im Wind und dem köstlichen Aroma des frisch gebrühten Kaffees in meiner Tasse.
Anmerkung von hehnerdreck:
Inspiriert durch Citronellas: 'Du mich auch'
Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.
