Der Untergang der Mormonen

Erzählung zum Thema Gott

von  Zigeunerjesus

Vor sieben Jahren, noch in den ersten Wochen meiner Jesus-Werdung lernte ich die Mormonen kennen. Völlig angstfreie Menschen, die eine spürbare Lebensfreude und eine Begeisterung für Gott ausstrahlten wie ich sie bis dahin noch nie erlebt hatte. In nicht wenigen Gottesdiensten habe ich zu dieser Zeit vor lauter Ergriffenheit Tränen vergossen. Ich hatte schon auch andere Gründe damals nicht Teil dieser Kirche zu werden, aber heute kann ich zugeben dass es vor allem daran lag dass ich weder das Rauchen noch die Drogen aufgeben wollte.

Endlich habe ich es geschafft Gott zu versprechen nicht nur meine Gefühlswelt frei von Schmutz und Unrat zu halten sondern auch meinen Körper und nach drei Tagen ohne Zigaretten fielen sie mir wieder ein. Ich fand übers Internet sofort Kontakt mit ortsansässigen Missionaren und gestern war ich in dort in der Kirche.

Der Gottesdienst und das anschließende Studium der heiligen Schriften war zwar vergleichsweise matt, zumindest wenn ich an die Erfahrungen vor sieben Jahren denke, aber die Frau die ich gleich in den ersten 5min kennenlernte war umso interessanter. Ihr Humor kam mir zwar für eine Mormonin etwas derb vor, aber das passte ja umso besser zu mir und nach den aus meiner Perspektive sehr deutlichen Signalen ihrerseits: wie dem Suchen von Körperkontakt und häufigem Erröten, sowie Anspielungen darüber dass man uns für ein Paar halten könnte, wurde ich noch zum Essen eingeladen. Das Essen war toll, ihre Töchter schienen mich auch zu mögen und wollten mich und meine Hunde gern mit ihrer Mutter besuchen kommen. Wir tauschten Nummern aus und waren schon für die kommende Woche verabredet.

Ich habe dann schon mal per Whatsapp angesprochen dass ich es am liebsten Mag wenn die Frau den ersten Schritt macht, aber definitiv interessiert bin und sie eigentlich bloß fragen muss wenn sie auch Interesse an mehr entwickelt. Ich teilte aber auch mit dass ich wenn dann nur den heiligen Weg gehe und erst heirate, so wie es bei den Mormonen brauch ist und dass ich das auch nicht naher Zukunft plane. Ich suchte ja auch wirklich in erster Linie Menschen mit denen ich über Gott, Jesus Christus und meine Erfahrungen mit Gott reden kann.

Die Gespräche dazu in der Kirche waren ja leider nicht besonders ergiebig gewesen, auch nicht in der Gesprächsrunde zu den heiligen Schriften und danach kam sogar noch eine ältere Schwester zu mir und gestand dass das was ich in der Runde angesprochen hatte: „Dass die Mormonen die einzigen Christen sind bei denen es keinen Kindesmissbrauch gibt“ heute leider nicht mehr wahr ist und sie sogar schon einen Fall in der Gemeinde hatten.

Auf das Gespräch mit der netten Frau bei der ich so gut gegessen hatte habe ich mich wirklich sehr gefreut und und nachdem sie abends trotz meiner für sie sehr ungewohnten Offenheit immer noch mit mir telefonieren wollte spürte ich zum ersten mal wieder diese zu Tränen rührende Ergriffenheit, die ich vor sieben Jahren so oft in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage erlebt hatte.

Wir schrieben trotzdem noch weiter Nachrichten und auf einmal wurde sie seltsam. Ich hatte gesagt dass ich zuerst ihre Geschichte hören möchte bevor ich ihr erzähle wie ich zu Jesus Christus vom Zigeunerplatz in Essen wurde und welche Erkenntnisse ich dabei bekommen habe, denn sie hatte mir erzählt dass sie vor zwei drei Jahren etwas ähnliches erlebt hatte und so bei den Mormonen gelandet ist und das interessierte mich auch wirklich sehr weil ich außer mir niemanden mit so einer Geschichte kenne. Außerdem ging ich davon aus dass ihre Geschichte sowieso kürzer als meine ist. Daraufhin fing sie plötzlich an zu erklären dass sie mir nicht alles erzählen kann, berichtete von privaten Geheimnissen mit Gott welche ich auch kennen müsse und um deren Erkenntnis ich beten soll und begann ziemlich wirres Zeug zu reden. Dass ich selbst immer und ohne Scham von allem Zeugnis gebe was ich mit Gott erlebe und das aus meiner ersten Zeit mit Mormonen von diesen Menschen auch nicht anders kenne beeindruckte sie gar nicht.

Früher hatte ich alle Mormonen als extrem offene Menschen, mit messerscharfem Verstand kennengelernt die nicht aus der Ruhe bringen konnte. Diese Frau rezitierte unlogische Glaubenssätze die sie weder begründen noch genauer erklären konnte, genau wie ich das von allen anderen Christen kannte und bezeichnete diese auswendig gelernten Glaubenssätze auch noch als Erkenntnisse. Da musste ich einsehen dass ich mich nicht weiter auf ein interessantes Gespräch über unsere Erfahrungen mit Gott zu freuen brauche, denn mit so denkenden Menschen habe ich in den letzten Jahren genug gesprochen. Solchen Menschen von meinen Erkenntnissen zu erzählen macht keinen Sinn, denn sie überhören sowieso alles was nicht bereits in ihren Glaubenssätzen vorkommt. Das Ganze ist nach meinen neuesten Erkenntnissen eine Schutzfunktion unserer Seele für die einzige freie Entscheidung die wir bewusst treffen können: Die Entscheidung darüber was wir glauben. Diese Entscheidung können wir nur n einem Entspannten Zustand, wenn wir uns wohl fühlen treffen, sobald wir abstoßende Gefühle empfinden wird alles was unserem Glauben widerspricht einfach ausgeblendet. Ich sehe das auch oft bei keinVerlag.de, die Menschen schießen sich auf irgendeinen Nebenaspekt meiner Texte ein, etwas gegen dass ihnen etwas einfällt und alle Argumente die Gegen ihre Ansichten sprechen werden ignoriert, ich glaube dass sie diese Kommentare auch wirklich überlesen und überhören, genauso wie Christen die Bibelstellen überlesen die gegen ihre Glaubenssätze sprechen.

Aus diesem Grund sagte ich das Telefonat mit dieser Frau schweren Herzens ab. Sie bohrte entgegen meiner Bitten trotzdem weiter nach bis wir dann auch zu konkreten Kritikpunkten kamen und dabei stellte sich heraus dass eine der wichtigsten Anweisungen ihres Religionsgründers: Das Leben ohne Geld und eigenen Besitz, wie bei den ersten Christen (vgl. Apostelgeschichte 2;44) mittlerweile weder noch zu den Zukunftsplänen dieser Kirche gehört, es wird sogar nicht einmal mehr gelehrt dass das die vom Gründer Joseph Smith eingerichtete Lebensweise in der sogenannten "Vereinigen Ordnung" war, deren Niedergang er zu seinen Lebzeiten zumindest nicht mehr erleben musste. Ich habe es vor sieben Jahren noch gelernt. Interessant ist dass es seit dem diese Lehre aufgeben wurde auch das Kinderficken eingezogen ist.

Aber nicht nur das hat sich verändert, Die Begeisterung und Lebensfreude die mir so gefiel ist verschwunden, die Mitglieder wirken genauso gestresst und unsicher wie alle Menschen. Sie sind nicht wirklich tot, aber auch nicht mehr lebendig, echte Freude und Begeisterung so wie ich sie von ihnen aus früheren Zeiten und ständig von den Zigeunern kenne gibt es nicht mehr, dafür Angst und Unsicherheit und eigene Gedanken gibt es auch nicht mehr nur noch die Wiederholung von Glaubenssätzen. Für mich sind dass nur noch Untote, gedankenlose Zombies ohne eigenen Willen, weder richtig tot noch richtig lebendig so wie der Rest unserer Gesellschaft. Na gut, vielleicht nicht die Nazis und Faschisten, aber die werden halt auch nur von abstoßenden Gefühlen getrieben und nicht von Liebe.

Ich hatte vor meinem Kirchenbesuch Gott gefragt wieso die Mormonen nicht vom Familienfluch betroffen sind, denn ihre Familien sind trotzdem die glücklicheren und die Antwort kam im Gottesdienst: Ihr Buch Mormon enthält einfach haufenweise Geschichten in denen die Familie hochgehalten wird, ganz anders als in der Bibel, Nephi tötet sogar im Auftrag des heiligen Geistes, nur für die Ahnentafeln seiner Familie.

Joseph Smith hat wie auch ich um Weisheit gebeten und Gott gefragt welche Kirche die Richtige ist und hatte dann Visionen. Sein Buch Mormon, hat er angeblich von Goldenen Tafeln übersetzt die ihm ein Engel zusammen mit Zaubersteinen gab die diese Texte übersetzten. Er war erst vierzehn Jahre als er seine Visionen hatte. Eigentlich laß er seinen Text aus einem Hut vor. Weil er nicht Lesen und Schreiben konnte tippte ein anderer den Text für ihn, der die goldenen Platten nie gesehen hat.

Ich glaube nicht dass es solche Platten gab, aber die Texte die er diktierte kamen genauso einfach aus dem Unterbewusstsein geflossen wie ich das selbst seit sieben Jahren erleben und waren wirklich auch vom selben Gott den ich erlebe. Dem einzig wahren Gott. Wenn man ernsthaft diesen Gott etwas fragt gibt er Antwort. Ich habe das ja auch erlebt. Manchmal dauert es ein paar Jahre, wie bei mir und auch auch bei Joseph Smith, aber die Antwort kommt immer.

Joseph Smith wollte wissen welche Kirche die richtige Kirche ist und die Antwort war: keine ist die Richtige, er soll selbst eine gründen, auf Basis des Buches Mormon und ich glaube dass er das auch so erlebt hat, es hätte nur kein anderer auch die Engel gesehen, genauso wie auch keiner den Engel gesehen hätte der Mohammed den Koran diktiert hat, aber beide haben Weltreligionen erschaffen die das konnten was im Gebet von Gott gewünscht wurde und so lange die Mormonen wenigstens die Wünsche Joseph Smiths auf dem Plan hatten war es eine tolle Kirche mit Menschen die ich sehr vermisse, die es so aber in dieser Kirche wohl nicht mehr gibt, statt dessen gibt es die ersten Kinderficker wie bei allen Christlichen Kirchen.

Ich habe Gott nie um eine Religion gebeten, ich wollte nur alles wissen und verstehen. Leider wollte das wohl außer mir bisher niemand.

Dieser Wunsch nicht übertrieben oder arrogant. Alles zu verstehen ist etwas Gutes das alle Menschen gebrauchen könnten - besonders in dieser Zeit. Im Jakobus-Brief steht: „Bitte so wird dir gegeben.“ und das ist wirklich die Wahrheit.

In Wirklichkeit sind ständig alle Menschen mit Gott verbunden nur ob sie Gott wahrnehmen oder nicht unterscheidet sich. Die welche Gott nicht wahrnehmen rutschen immer tiefer in den Abgrund und die Anderen blicken zuversichtlich in die Zukunft und erleben nur selten Angst. Wenn sie doch mal welche erleben fällt ihnen immer gleich etwas ein um das Problem loszuwerden was sie ängstigt. Diese Menschen müssen auch nie etwas verdrängen oder ausblenden. Ich kenne diesen Zustand nur von mir und den Zigeunern. Dass sich das Leben wie von Gott gelenkt anfühlt kennen viele Menschen und die Kriminellen, welche ich als die freien Menschen bezeichne erleben es sehr häufig, aber Visionen und Angstfreiheit ohne Verdrängung oder Drogen kennen wohl nur die Zigeuner.

Der letzte Bürgerliche der sowas erlebt hat war der letzte wahre Prophet: Joseph Smith und ich wette alle Propheten haben Gott in jungen Jahren um Weisheit gebeten. Ich war zwischen 3 und 5 Jahre alt, es ist eine meiner ältesten und ersten Erinnerungen.




Anmerkung von Zigeunerjesus:

Wie Schade, ich hatte mich wirklich darauf gefreut Teil dieser Kirche zu werden, aber sowas passiert eben wenn man Propheten folgt die statt Prophezeiungen nur Gesetze machen und sich trotzdem als Propheten bezeichnen.

Selbst die Drogengesetze wurden aufgeweicht: Elders die kein Problem damit haben Energie-Drinks zu konsumieren und dabei verhält sich ein Energie-Drink zu Kaffee wie ein Presslufthammer zum kleinen Hämmerchen mit dem man Bild aufhängt und Joseph Smith hatte sogar Kaffee verboten.

Die Kirche die ich vor sieben Jahren kennengelernt habe ist tot und ich habe immer noch niemandem mit dem ich über Gott sprechen kann.

Ich finde das wirklich sehr traurig und habe gestern um den Verlust geweint.

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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (21.01.25, 12:51)
Die Mormonen verlangen 1/10 von Einkommen der Gläubiger; ganz schön teuer sind die. Gut, dass du bei den Zigeuern geblieben bist, die verlangen für den Beitritt kein Geld.

 Regina meinte dazu am 21.01.25 um 13:06:
Kirchensteuer in Bayern: 8%.
Angeblich steht in der Bibel 10% vom Einkommen, ich kann die Stelle aber nicht belegen.
Ganz umsonst ist der Service nirgends.
die Zigeuner sind keine Kirche, keine Sekte.

 Graeculus antwortete darauf am 21.01.25 um 14:28:
Nicht 8 % des Einkommens, sondern 8 % der Einkommenssteuer. So meine Kenntnis.

 Regina schrieb daraufhin am 21.01.25 um 15:05:
du hast den Irrtum wieder mal gefunden, Graeculus.

 Zigeunerjesus äußerte darauf am 21.01.25 um 19:35:
Das mit dem zehnten geht auf Jakob zurück, also ich staune dass ihr Schriftgelehrten das nicht wisst. Alle christlichen Sekten kassieren den Zehnten. Die Mormonen sind nur die einzigen die ihren Amtsträgern keine Gehälter zahlen. 

Das wäre mir ja scheiß egal gewesen, aber dass die Mormonen jetzt genauso eingeschlafen sind wie alle Christen und sogar schon Kinderficker haben ist mein Grund da nicht mitzumachen. 

Ich bin aber sehr traurig. Vor sieben Jahren war es die Einzige Kirche an der ich nichts auszusetzen hatte, außer dass sie ihre Führer als Propheten bezeichnen obwohl die gar keine Prophezeiungen machen. 

War eine tolle Gemeinschaft von der sich damals alle anderen Christen ne Scheibe abschneiden gekonnt hätten. 

Leider sind diese Zeiten vorbei. 

So ist das leider in der Endzeit. 

Um die Mormonen tut es mir aber immer noch besonders leid, wenn dann Trump mit seinen Anhängern die Vernichtung Babylons auslöst.
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