Vom Vergessen und wo das hinführte

Essay

von  uwesch

Mein Schulleben wurde vor allem dominiert von  den vielen Vokabeln der drei Fremdsprachen die ich lernen sollte, so dass ich zwangläufig scheitern musste. Englisch, Latein und Französisch sollte ich lernen. Nach der 11. Klasse schmiss ich den Laden und machte eine Lehre als Elektromechaniker. Das war eine goldrichtige Entscheidung, die selbst mein Vater billigte.

Ich fand endlich meine Talente, die in konkreten und sichtbaren Ergebnissen mündeten. Theorie und konkretes Handeln bildeten eine Allianz.  Endlich sah ich den Sinn des Lernens ein und machte dann noch eine Aufnahmeprüfung für ein Studium an der Universität. Parallel zum Abschluss als Diplomkaufmann studierte ich noch Wirtschaftspädagogik, weil mich ein Lehrberuf sehr interessierte – vor allem wegen der vielen Ferien - grins.

So wurde ich Handelsschullehrer mit Schwerpunkt EDV, was damals in den Schulen völlig neu war. In dem Rahmen konnte ich dann neben meiner Schultätigkeit Ausbildungskurse für angehende Berufsschullehrer am Institut für Lehrerfortbildung kreieren und durchführen. Diesen langen Weg habe ich nie bereut, auch wenn er zeitaufwendig und nicht ganz billig war. Mein Vater hat mich glücklicherweise dabei unterstützt und ich habe nebenbei Geld verdient mit EDV-Fortbildungskursen für Lehrende an Handelsschulen am Institut für Informatik der Hamburgischen Universität. Damals gab es einen enormen Bedarf dafür, weil kaum ein/e Lehrer/in die Entwicklung der Informationstechnologien sich selbst aneignen konnte und auch keine Kurse mangels geeigneter Dozenten angeboten wurden. Deshalb durfte ich sozusagen als Multiplikator auch schon aktive LehrerInnen in zweijährigen Ausbildungslehrgängen schulen. Die Universitäten hatten in ganz Deutschland zu der Zeit die Entwicklungen und Einsatzmöglichkeiten der EDV völlig verschlafen.


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Kommentare zu diesem Text


 Aron Manfeld (21.01.25, 06:26)
Kannst Du bei Deinen zahlreichen Begabungen nicht doch noch Schriftsteller werden, lieber Uwe?

 uwesch meinte dazu am 21.01.25 um 09:47:
Was soll die Frage? Ich schreibe halt jetzt hier bei KV. Auf dem Buchmarkt war lange mein Buch "Lehren Lieben Lernen", von dem ich Restexemplare jetzt nur noch selbst vertreibe lieber Aron.

 EkkehartMittelberg (21.01.25, 12:13)
Hallo Uwe,
dein Text zeigt, dass es für die Lebensführung wichtig sein kann, das Richtige zu vergessen.

LG
Ekki

 uwesch antwortete darauf am 21.01.25 um 12:43:
Frage ist allerdings was ist richtig oder falsch. Das ist am Einfachsten nur bei der Mathematik mit klaren Regeln. Bei Wertvorstellungen z.B. gibt es sicher Differenzen bei den Menschen.
Dank Dir für Deine Empfehlung.
LG Uwe
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