Glaubwürdigkeit

Text

von  AndreasGüntherThieme

Die MPU habe ich beim ersten Mal bestanden, obwohl ich die ärztliche Untersuchung abbrach: die Ärztin drückte dermaßen stark auf meinen Bauch, daß ich glaubte, sie wollte mit den Fingerspitzen meine Bauchdecke öffnen.

Ich fragte, ob sie noch normal sei. (Ich glaube, ich war so vom Schmerz überrascht, daß ich sie anschrie: Bist du blöd oder was?!)

Sie sagte: sie müsse herausfinden, ob Organe von Trinken geschädigt sind.

Sie haben keine Ahnung! Wenn das der Fall wäre, bräuchten Sie nur leicht zu drücken, und ich würde vor Schmerzen aufspringen. Ich stand auf und ging ins Wartezimmer.


Dort saßen traurige Gestalten. Einige lasen verzweifelt. Ich hatte mich nicht wirklich vorbereitet. Schon gar nicht etwas, was man laut Experten sagen müßte, um den Führerschein wiederzubekommen, auswendig gelernt.


Das Gespräch mit der Psychologin dauerte lange. 

Zuerst wollte sie wissen, warum ich den ersten Teil der MPU abgebrochen habe. Dann ging es um meine Alkoholfahrt (ich glaube, es waren 2,18 Promille).


Das ist eine lange Geschichte, die aber nicht wichtig ist, weil die Psychologin mir glaubte, daß ich nicht noch einmal mit zu viel Alkohol im Blut ein Fahrzeug führen werde.


Wie ich das geschafft habe? Ich habe der amtlichen Psychologin tief in die Augen geblickt, ihr ist schummrig geworden, und schon hat sie mir alles geglaubt.


Nein, ich habe ihr versprochen, daß ich, bekomme ich meinen Führerschein zurück, nie wieder, vor und während ich ein Fahrzeug führe, Alkohol trinke.


Im  Grunde habe ich es so gemacht wie die Kanzler-Kandidaten von SPD, Grüne, CDU, die sagen, wenn man Kanzler wird bzw. noch einmal wird, wird man endlich Politik im Interesse der Deutschen und ihres Landes machen.


Und so, wie ich meinen Führerschein beim ersten Anlauf wiederbekommen habe, wird Bundeskanzler Scholz noch einmal Kanzler, oder Habeck oder Merz zum ersten Mal.


Das Geheimnis ist kein Trick oder Betrug, sondern Glaubwürdigkeit.


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Nein, der große Unterschied zwischen den Kanzler-Kandidaten von SPD, Grüne und CDU und mir ist: ich war glaubwürdig.


Denn ich habe, bevor ich bei der MPU war, mehrere Jahre keinen Alkohol getrunken, obwohl ich Kraftfahrzeuge führte. (Was gar nicht so einfach war: wer mit über zwei Promille stundenlang sicher als Fahrer ein Auto bewegen kann, hat Schwierigkeiten, nüchtern Verkehrszeichen zu erkennen.)


Ich habe also nicht versprochen, etwas anders zu machen, wenn man mir vertraut, ich hatte bewiesen, daß man mir vertrauen kann.


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Kommentare zu diesem Text


 Jack (21.02.25, 05:53)
Dann ging es um meine Alkoholfahrt (ich glaube, es waren 2,18 Promille).
Angeber! Gut, ich spazierte nach 8-9 Gramm Koks und über 50 Stunden ohne Schlaf durch Berlin, hatte paranoide Halluzinationen visueller und akustischer Art. Jetzt genau zwei Monate her.

 AndreasGüntherThieme meinte dazu am 21.02.25 um 06:10:
Jack, leider gibt es nicht viel in meinem Leben, mit dem ich angeben kann.

Ich fuhr Nacht mit dem Auto durch Berlin, durch Straßen, in denen ich vorher noch nie war.

Ein Jahr hatte ich keinen Alkohol getrunken, und dann über zwei Promille. Und ohne einen Unfall oder einzuschlafen oder nicht weiter zu wissen.

Von Potsdam nach Berlin und wieder zurück. Kurz vor Potsdam, in Teltow, hat mich die Polizei gestoppt, weil es extrem nach Hasch aus meinem Autor gestunken hat.

Nur wenige Kilometer, dann wäre ich zu Hause gewesen.

Nach diesem Alkohol-Rückfall (1992) habe ich nie wieder Alkohol betrunken, aber noch viele Male vom Saufen geträumt, so echt, daß ich hätte schwören können, gesoffen zu haben.

Was acht bis neun Gramm Koks bewirken, weiß ich nicht.

Ich war nur 24 Stunden oder etwas mehr auf den Beinen.

Halluzinationen? Ich habe in Berlin Kreuzberg den Führer getroffen. Ich bin vor ihm in einer Kneipe auf die Knie gefallen und haben gerufen: Mein Führer, ich liebe dich!

 Teo antwortete darauf am 21.02.25 um 08:09:
Ach du Schreck, der Führer lebt!
Ich hatte neulich gelesen, er betreibt auf Malle einen Klopapierverleih. Ich hab das aus den Medien, in der unsere Citro ihre Wahrheiten bezieht....

 AndreasGüntherThieme schrieb daraufhin am 21.02.25 um 08:18:
Teo, das war 1992 in Kreuzberg.

Er sah auch nicht aus wie er selbst, sondern hatte sich angepaßt: lange Haare, langer Bart, hat gern Alkohol getrunken und Hasch geraucht.

Heute würde er sicherlich die Ukraine im Kampf gegen Rußland unterstützen.

... Ukrainer haben ja damals schon mit dem Führer gekämpft: der von Selenski geschätzte Held Bandera und seine Mannen.

 Teo äußerte darauf am 21.02.25 um 08:28:
Ach Selenski....der hätte Russland nicht angreifen dürfen. Aber warte ab....irgendwann fällt er von der Erdscheibe....

 AndreasGüntherThieme ergänzte dazu am 21.02.25 um 12:15:
... nachdem sie gekippt ist, rutscht er in die Bio-Tonne.
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