1:40

Sonett

von  ginTon

Worte zur Kunst: Zeitgenössisch
1:40  (Blankosonett)

die schweren Nächte wirken wund beizeiten
im Schein der Nachttischlampe staubverträumt
träumt auch der Traum das Immerwieder weiter
und legt sich Bild für Bild zum Pausenraum

ein Zweig knickt, still und wie das Licht gebrochen
wirkt auch der müde Grad vom Einheitsgrau
des schlichten Alltags Tiefe zu entfalten
um dort zu graben, wo Ton Flügel hat

Phantasus streicht die Wände neu und leuchtet
auf einem Blatt vor dir im Spiegelbild
der Handschrift schwarzer Farbe Höhlengleichnis

es werde Licht und aus dir fällt ein Wort,
dass im Sekundenstil der Wahrheit gliche:
komm, werde mein Gefährte Schmetterling…



Anmerkung von ginTon:

*Text zum Bild:  Ben McLaughlin 1:40 Galerie unbekannt

»ein Zweig knickt, still« Zitat aus dem Lyrikzyklus Phantasus von Arno Holz, siehe:  hier. Die Zeile »komm, werde mein Gefährte Schmetterling« nähert sich hingegen dem Haiku „Erwach, erwach doch und werde mein Gefährte, verträumter Falter!“ von Matsuo Bashô, siehe:  hier. PS: Des Weiteren verweise ich gerne auf den ganzen Lyrikzyklus von Arno Holz, der im folgenden Gedicht ebenfalls verwendet und verlinkt wurde, siehe:  hier.

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Kommentare zu diesem Text


 willemswelt (22.02.25, 22:41)
gestern sah ich den ersten Schmetterling-einen Zironenfalter-tat gut nach dem vielen Grau-Willem

 ginTon meinte dazu am 22.02.25 um 23:31:
das glaube ich lieber Willem. ich habe heute ein Waldbad inklusive Picknick gemacht. das Spiel afterwards war auch interessant. ich sah zwar keine Schmetterlinge aber lauschte den Vögeln. insofern ja, der Genießer schweigt  ;) :)
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