Der Professor und ich (tragen die Kaper durch sieben Höllen) I
Erzählung
von autoralexanderschwarz
„Es ist wohl sehr stark“, sage ich zum Professor, der mir gegenüber sitzt.
„Nehmen wir es?“, fragt er und meint damit: „Nehmen wir es jetzt?“
„Ich weiß nicht“, sage ich, „normalerweise habe ich ja immer gerne jemanden dabei, der klar bleibt, wenn ich so was probiere.“
„Ich bleibe schon klar“, sagt der Professor, „auch wenn ich es nehme.“
Dann legt er sich die kleine beige Pille auf die Zunge.
„Das sagst du immer“, sage ich und lege meine kleine beige Pille auf meine Zunge.
Dann beginnt unser Abenteuer.
„Im Schatten der großen Hochhäuser hat sich wohl zunächst unbemerkt ein Geschwür gebildet, das sich dann, Stockwerk um Stockwerk in den Himmel wachsend, vollgesogen und dabei menschliches Elend Tropfen für Tropfen und dann Liter für Liter in klebrigen Eiter umgeschaffen hat, bis es irgendwann so prall, so folgenschwanger geborsten ist und sich über all die Menschen ergossen hat, die von unten nach oben schauten“, sagt der Professor nach einer Weile und dann sinnend:
„Ist es nicht furchtbar traurig, dass man sowas nicht auch mal selber erlebt, so was Großes, so was Extraterrestrisches. Mir passieren nie solche Dinge.“
Ich weiß nicht so recht, was ich darauf antworten soll und sage darum:
„Wenn Meerestiere lumineszieren, dann wissen sie ja gar nicht, dass sie selbst Quelle des Lichtes sind. Sie müssen geradezu voraussetzen, dass die gesamte Welt vollständig beleuchtet ist. Dabei sind sie ganz alleine im tiefen dunklen Meer und ihre Sinne reichen einfach nicht über ihren kleinen Lichtkegel hinaus, das finde ich traurig“, sage ich, „das muss man sich mal vorstellen.“
Eine Weile ist es still.
Dann erst fällt mir auf, dass der Professor weint.
Dicke Tränen rinnen aus seinen Augenwinkeln.
„Weinst du?“, frage ich ihn und er antwortet schluchzend:
„Natürlich weine ich. Wie sollte ich denn auch nicht, wenn du so traurige Sachen erzählst, schließlich bin ich ja ein fühlendes Wesen, ein kleiner Mensch mit einer kleinen Seele.“
„Es tut mir leid“, sage ich, „aber du hast damit angefangen, mit dem Eiter, der sich über die Menschen ergießt...“
„Dass man nie selbst so was erlebt, das habe ich gesagt, der Eiter war gar nicht so wichtig“, antwortet er schluchzend und obwohl er sonst eine sehr laute und um Aufmerksamkeit heischende Stimme hat, flüstert er jetzt fast.
Ich muss ihn auf andere Gedanken bringen, denke ich, mit irgendetwas ablenken, und da mir nichts besseres einfällt, gebe ich ihm kurzentschlossen eine schallende Ohrfeige.
Sofort ist er still und starrt mich mit geradezu panischen Augen an, sagt aber nichts und er hat aufgehört zu weinen.
„Tut mir leid“, sage ich, „das wollte ich nicht.“
Noch immer ist er vollkommen still, betrachtet mich voller Furcht.
„Ich hab halt gedacht, dass dich das irgendwie ablenkt, also dass...“
„Du hast mich geschlagen“, unterbricht mich der Professor und seine Stimme ist voller Panik, er atmet keuchend und schaut sich immer wieder um, so als wäre das Wohnzimmer voll verborgener Bedrohungen.
„Du hast mir mit der Hand ins Gesicht geschlagen“, sagt er ängstlich.
Damit steht er auf und verschwindet mit schnellen Schritten in Richtung Badezimmer.
Als er den Raum verlässt, wird es dunkler, nicht vollständig, lediglich ein kleines bisschen, so wie wenn eine nicht allzu dichte Wolke sich vor die Sonne geschoben hat. Ich trete auf den Balkon und blicke in den wolkenlosen Himmel, dann hinunter über die Stadt, bewundere all die Farben und denke, dass es ein unglaubliches Wunder ist, dass all die Menschen, die dort unten vorbeigehen, unterschiedliche Kleidung tragen. Kein Kleidungsstück ist wie das andere, denke ich und wundere mich über meine Sehkraft, mit der ich so mühelos alles Ferne zu mir heranholen kann, kleine Details fallen mir auf, wie sich zum Beispiel das Sonnenlicht in den Bartstoppeln eines Passanten bricht oder die unterschiedlichen Farben in einem Kaugummi, der auf dem Pflaster klebt, ich bin so nah und zugleich so fern, denke ich und wenn ich mich wirklich anstrenge, kann ich vielleicht sogar in die Köpfe der Menschen hineingucken. Gerade kommt jemand von links nach rechts vorbei und ich starre auf den Kopf, durch die Haare hindurch bis in das Gehirn und staune über all die Milliarden und Abermilliarden flackernder Synapsen, „das ist so schön“, flüstere ich, „so außergewöhnlich schön. In jedem Kopf ist ein ganzes Universum verborgen.“
„Schau mal da“, sagt der Professor, der sich unbemerkt genähert hat und weist mit der Hand in die Ferne und jetzt kann ich es auch sehen, ein winziger Polizeiwagen, der wie ein Spielzeug mit Blaulicht durch die Stadt rast. So ein kleiner Wagen, denke ich, und so eine große Stadt.
„Wo er wohl hinfährt?“, frage ich und denke dann, dass irgendwo bestimmt irgendetwas Schlimmes passiert ist, ein wütender Ehemann, der seine Frau geschlagen hat, Einbrecher, die auf frischer Tat ertappt mit einem Messer zugestochen haben.
„Die Welt kann ja ein so furchtbarer Ort sein“, sage ich zum Professor und betrachte dabei, wie der Polizeiwagen sich nähert. Inzwischen kann man sogar die Sirene hören.
„Nicht?“, frage ich, „die Welt kann doch echt manchmal ein schlimmer Ort sein.“
Ich blicke mich um, weil der Professor nicht antwortet.
„Alles klar?“, frage ich.
„Es tut mir leid“, sagt er plötzlich, „ich glaube, dass ich einen furchtbaren Fehler gemacht habe.“
„Das ist schon gut“, antworte ich, weil Fehler ja menschlich sind, „das ist alles nicht so schlimm“, weil mich der Polizeiwagen viel mehr interessiert, der nun tatsächlich in unsere Straße abbiegt.
Die Lichter blinken so lustig.
„Ich hatte eben solche Angst“, sagt der Professor und erst als der Polizeiwagen hält, zwei Beamte aussteigen und zu uns nach oben blicken, begreife ich:
„Du hast nicht wirklich die Bullen gerufen?“, frage ich den Professor, der ganz schuldbewusst in eine andere Richtung blickt und nichts zu sagen braucht, damit ich verstehe.
Meine Beine werden ganz schwach, „ernsthaft, du hast die Bullen gerufen!“, frage ich, dann klingelt es an der Tür.
„Wir machen einfach nicht auf“, sagt der Professor, der sich hinter der Couch versteckt hat.
„Dann denken die, dass niemand zuhause ist.“
„Was hast du ihnen denn erzählt?“
„Eigentlich nichts“, sagt der Professor und dann, sehr viel leiser:
„Nichts als die Wahrheit.“
Wieder klingelt es und zum ersten Mal fällt mir auf, wie unangenehm und wie laut dieser Ton ist.
„Ich muss denen aufmachen“, sage ich und gehe langsam in Richtung der Tür.
„Ja, hallo“, frage ich durch die Gegensprechanlage.
„Polizei“, antwortet die Gegensprechanlage, „wir haben einen Anruf bekommen, dass es hier wohl zu häuslicher Gewalt gekommen sei.“
Der Professor lacht an dieser Stelle laut im Hintergrund, wiehert geradezu wie ein Pferd.
„Ach das“, sage ich möglichst laut, um das Lachen zu übertönen,
„das war wohl jemand, der ein wenig zu viel getrunken hat.“
„Ich habe gar nicht getrunken“, ruft der Professor im Hintergrund:
„Nichts habe ich getrunken.“
„Wir würden uns gerne selbst einmal ein Bild der Situation machen“, antwortet der Beamte.
„Öffnen Sie doch bitte die Tür.“
Ich zögere. Noch scheint es mir zumindest so, als ließe sich die Situation kontrollieren.
„Ich kläre das“, sagt der Professor, der in diesem Moment hinter dem Sofa hervor- und zu mir hinüberkommt, und bevor ich etwas tun kann, den Türöffner betätigt. Man hört das Summen im Treppenhaus, dann die Tür, die sich öffnet und dann schwere Schritte auf den Stufen.
„Sie kommen“, flüstere ich, „sie kommen“ und weiche ein paar Schritte in die Wohnung zurück.
„Ich begrüße Sie an unserer Tür“, sagt der Professor sehr freundlich, als die zwei Beamten schließlich vor uns im Flur stehen, „auch wenn es mir leid tut, dass Sie den mutmaßlich weiten Weg umsonst gekommen sind.“
Er macht das gut, denke ich, vielleicht vermag er es, uns zu retten.
„Haben Sie den Notruf gewählt?“, fragt der Polizist, der einen kleinen aber sehr gepflegten Schnurrbart trägt, und versucht dabei am Professor vorbei in die Wohnung zu blicken.
„Ja“, sagt der Professor und tritt einen Schritt beiseite,
„weil dieser junge Mann hier mir mit der Hand ins Gesicht geschlagen hat.“
Dabei zeigt er auf mich. Beide Beamte blicken nun zu mir.
„Es tut mir sehr leid“, sage ich, „das ist so im Affekt passiert. Ich wollte ihm nicht wehtun. Wir sind alte Freunde.“
Meine Beine sind ganz weich und als ich hinunter auf meine Schuhe blicke, habe ich das Gefühl, dass sie mit dem Boden verschmelzen, dass ich mich auflöse, dass ich von dem weichen Teppichboden aufgesogen werde, wenn ich noch länger so auf der Stelle stehe. Nervös trete ich von einem Fuß auf den anderen, versuche mich auf etwas anderes zu konzentrieren und betrachte den kleinen Schnurrbart, der sich bei jedem Wort bewegt.
Fast könnte man meinen, dass er tanzt.
„Wohnen Sie hier?“, fragt mich der Polizist mit einer sehr vorwurfsvollen Stimme.
„Ja“, antworte ich sehr schuldbewusst, „ich wohne hier.“
„Und Sie?“, fragt er den Professor.
„Ich bin nur zu Besuch“, antwortet dieser.
„Ist sonst noch jemand in der Wohnung?“, fragt der Polizist.
„Nein“, sagen ich und der Professor gleichzeitig.
„Sonst ist niemand da“, ergänzt der Professor.
Ich muss lachen, weil das so redundant ist und verstumme abrupt, als ich merke, dass ich der einzige bin, der lacht, ich muss mich auf den Schnurrbart konzentrieren, denke ich. Sonst ist alles verloren.
Eine Weile lang ist es still. Beide mustern uns.
„Haben Sie vielleicht...?“, fragt der Polizist.
„Nein, haben wir nicht“, antwortet der Professor.
„Haben nicht was?“, fragt der Polizist.
„Drogen genommen“, ergänzt der Professor und hält dem Blick des Beamten stand.
„So etwas machen wir nicht, weil es gegen das Gesetz ist. Wir würden uns ja strafbar machen.“
„Der Notruf“, erklärt der Polizist, „ist ausschließlich für Notfälle. Es ist durchaus möglich, dass Sie die Kosten dieses Einsatzes tragen müssen. Gegebenenfalls erhalten Sie noch einmal ein Schreiben von uns, in dem Sie aufgefordert werden, sich zu dem Sachverhalt zu äußern.“
„Das ist gut“, sage ich vielleicht etwas schnell von hinten, weil es ein wenig wie ein Abschied klingt.
„Das ist nicht gut“, sagt der Professor und baut sich zu voller Größe auf.
„Man soll doch den Notruf wählen, wenn man das subjektive Empfinden hat, dass man sich in einer Gefahrenlage befindet. Eben dieses Gefühl hatte ich, da, so habe es Ihnen ja dargestellt, dieser junge Mann hier – er weist auf mich – mir mit der Hand ins Gesicht geschlagen hat. Glücklicherweise hat sich die Situation beruhigt, mir tut es leid, dass Sie umsonst gekommen sind, aber das hat ja auch seine guten Seiten. Die Situation hat sich gewissermaßen von selbst aufgelöst, ich möchte keine Anzeige erstatten. Mir ist nicht ganz klar, warum ich die Kosten dieses Einsatzes tragen soll. Ich habe ja alles richtig gemacht.“
„Lass uns gehen“, sagt der andere Polizist, der bislang geschwiegen hat.
„Das macht doch alles gar keinen Sinn.“
„Keinen Sinn“, sagt der Professor und ich merke seiner Stimme an, dass er nun wütend wird,
„wie kann das keinen Sinn machen, wo ich es Ihnen doch gerade Schritt für Schritt erklärt habe?“
„Wenn die Krähen nachts schweigen“, sagt der Professor drohend, „dann wird es vielleicht niemals wieder hell.“
Wieder ist es einen Moment still. Man kann das Atmen im Treppenhaus hören und wenn man nur ganz genau hinschaut, kann man sogar die Töne sehen, die aus den Mündern gegen die Wand gleiten, zurückgeworfen werden, sich verwirbeln, so dass man nie sicher sein kann, ob die Mundbewegung, die man sieht, wirklich zu dem Geräusch passt, das man gehört hat.
Alles ist irgendwie durcheinandergekommen und auch der Schnurrbart hat aufgehört zu tanzen.
„Wollen Sie uns drohen?“, fragt der Polizist, während sich seine Hand langsam zu seinem Gürtel bewegt.
„Nein“, sagt der Professor,
„ich wollte nur ein Beispiel für etwas geben, das wirklich keinen Sinn macht.“
„Lass uns gehen“, sagt der andere Polizist noch einmal und über die Schulter des Professors hinweg kann ich in den Kopf des Polizisten schauen und sehen, wie er sich vorstellt, nach vorne zu stürmen und den Professor mit einem Hebelwurf auf den Boden zu befördern, ihm die Hände auf den Rücken zu drehen und diese dabei ein Stück weiter als notwendig nach hinten zu drücken, damit es auch wirklich weh tut.
„Bitte tun Sie meinem Freund nicht weh“, sage ich zu den Polizisten und ziehe den Professor an der Schulter sanft in die Wohnung zurück, „es tut mir leid, dass wir Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet haben und ich gelobe, dass ich aufpassen werde, dass mein Freund hier nicht noch einmal den Notruf betätigt. Sollten wir dennoch ein Schreiben von Ihnen erhalten, stellen wir den Sachverhalt auch gerne noch einmal umfangreicher dar“, sage ich, „darin sind wir gut.“
Ich bin richtig glücklich, dass das auf einmal die richtigen Worte sind, die nur so hervorsprudeln.
Zur Sicherheit schaue ich noch einmal in den Kopf des Polizisten und sehe, dass meine Worte Wirkung haben, dass er sich wieder entspannt und diesen Moment nutze ich, um mit heldenhaftem Mut die Situation zu beenden, ziehe den Professor weiter zurück, verneige mich mit dem Kopf, so wie sich die Yakuza in japanischen Filmen vor ihrem Herrn verneigen und schließe mit den Worten „auf Wiedersehen“ die Tür direkt vor der Nase des Polizisten.
Regungslos verharren wir und lauschen durch das dünne Holz der Tür.
Man kann die Beiden im Flur atmen hören.
„Die sind doch total verrückt“, sagt einer von ihnen.
„Hast du die Augen von dem einen gesehen?“
Dann endlich hört man Schritte, die sich langsam durch das Treppenhaus nach unten bewegen.
Erst nach einigen Minuten trauen wir uns wieder uns zu bewegen.
„Siehst du“, sagt der Professor viel zu laut.
„Man muss nur richtig mit denen reden.“
„Bitte mach so was nie wieder“, sage ich zu dem Professor, als wir wieder auf der Couch sitzen.
„Das war wohl eine der dümmsten Aktionen, die ich je erlebt habe.“
„Ich habe mich halt bedroht gefühlt“, sagt der Professor und dann leiser:
„Eigentlich habe ich ja nichts falsch gemacht.“
Der Schrecken über diesen plötzlichen Besuch hat uns beide angestrengt. Auf einmal wird mein Kopf sehr schwer und weil ich mehr und mehr Angst habe, dass er zur Seite rutscht und dabei meinen Hals abknickt, stütze ich ihn mit den Ellenbogen auf den Tisch, was eine ungemein komfortable Position ist, sofort fühle ich mich wohler, fühle mich verwandt mit all jenen, die durch die Zeit hindurch wie ich ihren Kopf mit den Ellenbogen abgestützt haben, diesen Moment gefühlt haben, in dem man endlich die richtige Position gefunden hat und weil es sich so richtig anfühlt, schließe ich die Augen und betrachte zur Entspannung ein wenig die Innenseite meiner Augenlider, all die rötlichen Farben, die in der Dunkelheit verborgen sind und die immer ein klein wenig heller strahlen, wenn man mit den Gedanken über sie streicht.
„Das ist übrigens Atreju“, sagt der Professor nach einer Weile völlig unvermittelt, „Atreju aus der unendlichen Geschichte. Ist das nicht ein unglaublicher Zufall, dass wir gerade ihn hier treffen?“
„Das ist so ein Unsinn“, sage ich und will meine Augen nicht öffnen, weil es so gut tut, einfach einmal nichts zu tun.
„Atreju sucht Verbündete für den Kampf gegen das Nichts“, sagt der Professor, „und ich habe schon gesagt, dass ich dies für ein ehrenwertes Motiv halte.“
„Das Nicht droht alles zu verschlingen“, sagt plötzlich eine Kinderstimme und als ich erschrocken die Augen aufreiße, sitzt Atreju neben dem Professor auf dem Sofa.
Er hat lange schwarze Haare und ist nur mit einem Lendenschurz bekleidet.
„Das ist krank“, sage ich zum Professor,
„da sitzt ein halbnacktes Kind auf meinem Sofa.“
„Das ist doch nur der Atreju“, sagt der Professor und dann:
„Du musst das alles einfach auf dich wirken lassen und nicht fortwährend versuchen alles mit deiner kleinen Ratio zu bewerten. Lass dich einfach treiben.“
„Ich mag dich nicht“, sagt Atreju und macht eine obszöne Handbewegung. Damit steht er auf und geht hinaus auf den Balkon und auf einmal ertönt ein leises Klingeln, so als ob unzählige kleine Glöckchen aneinander vorbeireiben. So ein schönes Geräusch, denke ich.
Dann ist es still.
„Wir hätten mit dem Glücksdrachen reiten können“, sagt der Professor und starrt auf einmal an mir vorbei auf ein Bild an der Wand, „aber vielleicht“, seine Stimme wird dabei immer langsamer, „machen... wir... das... ein... anderes Mal.“
Die letzten beiden Worte spricht er sehr schnell hintereinander.
„Warum redest du so?“
„Ich glaube“, sagt der Professor,
„ich glaube, dass die Pille jetzt zu wirken beginnt.“