Aus Historie

Monolog zum Thema Untergang

von  lugarex

Ja, ich bin traurig..

Ich habe zu viel angefangen und nichts zu Ende gebracht. Das mit der Kunst als erstes. Niemals konnte ich mich durchsetzen, immer kamen fremde Gedanken ins Spiel. Dann ging ich Architektur machen. Als Brotjob – ja, für die Anderen vielleicht – man müsste machen und nicht grübeln, so bekommst du kein Brot, nicht einmal Brotkrümel. Nach Jahren kreativer Bemühung blieb ich als erfolgloser Architekt, der keine Pavillons auf Weltausstellungen, keine Paläste für Regierungen und nicht einmal schöne Villen für die, die die Paläste benutzten hat bauen dürfen. Keine Scheunen für ihr Gesinde. Dabei gibt’s so viele schöne Scheunen! Schlösser aus dem Papier bringen kein Dach über dem Kopf, kein Gesang für den Kropf.


“Be or not to be?" fragt der Hamlet. Ob er gewusst hatte, dass komische Version in slawischen Sprachen heisst “pit alebo nepit”, was bedeutet “trinken oder nicht trinken”?

Ich weiss es und ich verhalte mich als studierte Architekt ohne Erfolg und baue grosse Türme aus leeren Alkohol Behältern. Da habe ich endlich Erfolg. Dual Erfolg: Wenn ich meine Karriere beende, wird auch die Wirtschaft von mir etwas haben – ich werde genügend feucht, "gedüngt".


Blumen auf meinem Grab werden kaum trocknen.




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Kommentare zu diesem Text


 hehnerdreck (30.03.25, 03:01)
Ging mir sehr ans Herz

LG

 harzgebirgler (30.03.25, 12:59)
meist bleibt im leben unvollendet viel
selbst wenn vollkommenheit vielleicht sein ziel.
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